29.01.2020 | 15:09

Bildungslandkarte der metalltechnischen Industrie präsentiert

Teschl-Hofmeister, Zwazl: 41,5 Millionen Euro für Berufsschulen

Erstmals wurde sowohl in Bezug auf einzelne Ausbildungen, wie auch auf der Ebene der einzelnen Regionen im Detail untersucht, welche beruflichen Qualifikationen aktuell fehlen (Stichwort Fachkräfte) und welche Qualifikationen in den einzelnen Regionen in Zukunft besonders benötigt werden. Im Bild von links nach rechts: Veit Schmid-Schmidsfelden, Obmann der metalltechnischen Industrie der WKNÖ, NÖ Wirtschaftskammer-Präsidentin Sonja Zwazl, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Bildungsdirektor Johann Heuras  und Studienautor Herwig Schneider vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI).
Erstmals wurde sowohl in Bezug auf einzelne Ausbildungen, wie auch auf der Ebene der einzelnen Regionen im Detail untersucht, welche beruflichen Qualifikationen aktuell fehlen (Stichwort Fachkräfte) und welche Qualifikationen in den einzelnen Regionen in Zukunft besonders benötigt werden. Im Bild von links nach rechts: Veit Schmid-Schmidsfelden, Obmann der metalltechnischen Industrie der WKNÖ, NÖ Wirtschaftskammer-Präsidentin Sonja Zwazl, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Bildungsdirektor Johann Heuras und Studienautor Herwig Schneider vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI).© NLK ReinbergerDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Die metalltechnische Industrie (MIT) hat in Bezug auf die Regionen in Niederösterreich untersucht, welche beruflichen Qualifikationen derzeit fehlen und welche Jobs künftig benötigt werden. Die Ergebnisse dieser Bildungslandkarte präsentierten Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und NÖ Wirtschaftskammer-Präsidentin Sonja Zwazl am heutigen Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bildungsdirektor Johann Heuras, Veit Schmid-Schmidsfelden, Obmann der metalltechnischen Industrie der WKNÖ, und Studienautor Herwig Schneider vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) in Neunkirchen.

In den nächsten fünf Jahren wird die Fachkräftelücke allein in der niederösterreichischen metalltechnischen Industrie auf etwa 2.100 Personen anwachsen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue, vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) erstellte Bildungslandkarte. „Die vorliegenden Zahlen sind alarmierend und es bedarf Anstrengungen aller Beteiligten, um hier entgegenzuwirken“, so Teschl-Hofmeister. „Der Wichtigkeit unserer Berufsschülerinnen und Berufsschüler für die Wirtschaft sind wir uns bewusst, deshalb ist es unser oberstes Ziel, im berufsbildenden Landesschulwesen zukunftsorientierte Ausbildungsmöglichkeiten mit möglichst viel Praxisbezug auf dem neuesten Stand der Technik anzubieten. Dazu bedarf es moderner Lehr- und Lernwelten. In diesem Zusammenhang werden wir in den kommenden Jahren rund 41,5 Millionen Euro in die Berufsschulen investieren, um die Ausstattung und die Räumlichkeiten weiter zu verbessern“, hob die Landesrätin hervor. „Auch die Bemühungen des Bundes gehen in die richtige Richtung und wir in Niederösterreich werden in unserem Wirkungsbereich alles versuchen, dass das Thema ‚Technik‘ in unseren Bildungseinrichtungen zunehmend an Attraktivität gewinnt“, betonte sie.

Laut den Ergebnissen der Bildungslandkarte geben neun von zehn befragten Betrieben an, dass aktuell aus Sicht der Unternehmer ein Fachkräftemangel besteht. An der Spitze der nachgefragten Qualifikationen stehen Metalltechnikerinnen und Metalltechniker, gefolgt von Elektrotechniker und Mechatroniker. Beim Fachkräftebedarf nach Bildungsabschlüssen liegt die Lehre mit 62 Prozent derzeit mit Abstand an der Spitze. Sonja Zwazl sieht in der „Bildungslandkarte“ folglich auch eine weitere Bestätigung für den Wert der Lehre. Niederösterreich brauche noch mehr Lehrlinge, betonte sie. „Wir müssen verstärkt darauf achten, welche Qualifikationen aufgrund der jeweiligen Wirtschaftsstruktur in den Regionen besonders wichtig sind. Diese Chancen sollen den jungen Menschen entsprechend aufgezeigt werden, etwa durch eine noch weitere Verknüpfung von regionalen Unternehmen und örtlichen Schulen“, so Zwazl.

Bildungsdirektor Johann Heuras betonte dazu: „Wir sind immer im engen Kontakt mit Wirtschaft und Industrie und bemühen uns, die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und der wirtschaftlichen Entwicklung bei unseren Ausbildungsprozessen zu berücksichtigen. Diese Abstimmung ist umso wichtiger, weil Veränderungen und neue Akzente erst nach Jahren spürbar werden. Durch neue Schwerpunktsetzungen und Ausrichtungen versuchen wir, die wirtschaftlichen Entwicklungen bestmöglich zu unterstützen“. Das niederösterreichische Bildungswesen zeichne eine gelebte Partnerschaft mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung aus, so Heuras.

Veit Schmid-Schmidsfelden, Obmann der metalltechnischen Industrie, hielt fest: „Wir müssen stärker denn je darauf achten, dass im geforderten Moment das Know-how im Unternehmen langfristig vorhanden ist. Es erfordert dabei ein vorausschauendes Handeln in der Personalplanung und Qualifizierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Bildungslandkarte gibt uns ein wertvolles Instrument für mögliche Maßnahmen, die wir in einem gemeinsamen Prozess erarbeiten und umsetzen können“.

Studienautor und IWI-Leiter Herwig Schneider richtet den Fokus vor allem auf die Frage, welche Qualifikationen künftig gebraucht werden. „Ein Drittel der befragten Unternehmen würde sofort neue Fachkräfte einstellen, wenn diese verfügbar wären. Die Studienergebnisse unterstreichen auch, dass die metalltechnischen Unternehmen weiter internationale Marktpotenziale sehen“, hob Schneider hervor.

Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter Kraus, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at, bzw. Wirtschaftskammer Niederösterreich, Christian Buchar, Telefon 02742/851-14600, christian.buchar@wknoe.at, www.wko.at/noe.

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