07.11.2016 | 11:43

„Die 70er - Damals war Zukunft" auf Schallaburg zu Ende gegangen

LH Pröll: 2017 kommt Ausstellung mit dem Titel „ISLAM"

Das schrille Jahrzehnt des gesellschaftlichen Aufbruchs ging diesen Sonntag um 18 Uhr auf der Schallaburg zu Ende. Insgesamt 169.862 Gäste unternahmen an 233 Ausstellungstagen eine Zeitreise in die 70er. Auf 1.300 Quadratmetern mit über 686 Exponaten präsentierte die Ausstellung „Die 70er - Damals war Zukunft" Versprechen und Widersprüche aus einer Zeit, die antrat, um die Welt zu modernisieren und wurde dabei selbst zum Diskussionsraum.

„Mit der Ausstellung ‚Die 70er - Damals war Zukunft‘ widmete sich die Schallaburg auch heuer wieder einem bewegten Jahrzehnt. Visionen und Hoffnungen von einer anderen Zeit wurden erzählt aber auch gleichzeitig Fragen an die Gegenwart und an die Zukunft gestellt", erklärt Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll. „Die Schallaburg geht mit einem innovativen Kulturvermittlungskonzept einen visionären Weg. In der kommenden Ausstellung mit dem Titel ‚ISLAM‘ unterstreicht die Schallaburg diesen Fokus auf das ‚Jetzt‘", so der Landeshauptmann.

In sieben Kapiteln u.a. wie „Bewegungen, Revolten, Widerstand", „Kalte und heiße Kriege" oder „Alternativ leben" näherte sich „Die 70er - Damals war Zukunft" dieser politischen wie auch gesellschaftlich hitzigen Dekade. Hinter den Kapiteln stand das Büro „trafo.K". Mit einer Hommage an die populäre 70er-TV-Show mit Rudi Carrell ließ Hannes Etzlstorfer das in jeder Hinsicht bunte Jahrzehnt kuratorisch aufleben. 153 Alltagsgegenstände und Erinnerungen aus dieser Zeit schlängelten sich auf einem 80 Meter langen „Laufenden Band" durch die Ausstellung.

Die Künstlerinnen Lisa Bolyos, Claudia Hummel, Martin Krenn, Stefanie Seibold, Ezgi Erol und Sophie Schasiepen haben in enger Abstimmung mit den Kulturvermittlern der Schallaburg und Gabu Heindl fünf Debattenräume, die der Diskussion und Vermittlung gewidmet sind, künstlerisch gestaltet; diese Debattenräume wurden 137 Mal bespielt.

„Der Ausstellungsbesuch ‚Die 70er - Damals war Zukunft‘ lud zu einer gemeinsamen Auseinandersetzung über das Gezeigte ein", betont der künstlerische Leiter Kurt Farasin. „Wir wollten mit unseren Gästen in einen lebendigen Austausch kommen, wo es nicht um ‚richtig‘ oder ‚falsch‘ ging, sondern um den gegenseitigen Respekt. In die Ausstellung eingebettete Debattenräume boten diesen Raum des Dialogs, um neue Anregungen aufzugreifen und eigene Lebensbilder zu erweitern. So wurden viele hitzige Debatten im ‚Club 2‘ zum Leben erweckt. Dieses mutige Experiment ging wunderbar auf und der Wunsch nach Fortführung besteht", so Kurt Farasin.

Mit einer „Do it Yourself-Werkstatt" richtete sich die Schallaburg an Schüler jeden Alters. Im Gestaltungsraum konnte man in Form von Workshops experimentieren. Der neue Burgrundgang, „schallaBURGGESCHICHTEN - Ein amüsanter Spaziergang durch Raum und Zeit" lässt die Schallaburg auf überraschende Art und Weise mittels einer App neu entdecken. Bunte Sessel und grüne Kreise am Boden, verteilt im gesamten Burgareal, sind die Startpunkte zu 18 Erzählungen.

Des Weiteren ergaben Restaurierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre Sensationelles und in Europa Einzigartiges: Die verfallenen Mauern im Anschluss an den Schlossgarten sind Grundmauern sowohl einer renaissancezeitlichen Schießstätte als auch Grundmauern eines Ballhauses. Zusätzlich wird der Kryptoportikus restauriert: Erstmalig erhält die Schallaburg nach über 100 Jahren wieder ein vollständiges Gesamtbild der Renaissancegartenanlage in Verbindung mit der kunsthistorischen Architektur.

„Die Schallaburg als internationales Ausstellungszentrum zeigte mit dem Fokus auf die 70er Jahre eine Ausstellung mit Themenfeldern, die viele Menschen betreffen und bewegen. Dass dies auch heuer wieder so viele Gäste zu uns geführt hat, freut uns sehr", so Guido Wirth, Geschäftsführer der Schallaburg. „Die Begegnung mit anderen Kulturen soll bereichern und Lust auf ein Mehr an Auseinandersetzung machen, so auch im kommenden Jahr mit der Ausstellung ‚ISLAM‘", betont Guido Wirth.

Von 18. März bis 5. November 2017 präsentiert die Schallaburg die Ausstellung „ISLAM". Im Fokus der Ausstellung steht das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher religiöser und kultureller Traditionen. Dabei rückt jene Religion in den Mittelpunkt, die oft im Widerspruch zur europäischen Gesellschaft gesehen wird. Im Zuge der ISLAM-Ausstellung geben öffentliche Gastvorträge auf der Schallaburg Einblicke in das Thema und in die didaktischen Zugänge. Am Freitag, 11. November, um 19 Uhr widmet sich Jona Schapira vom Anne Frank Zentrum in Berlin dem Thema „Peer Education als Ansatz historisch-politischer Bildung in Ausstellungsprojekten". Anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 zeigt die Schallaburg vom 8. April bis 5. November 2017 die Sonderausstellung „Freyheit durch Bildung. 500 Jahre Reformation".

Nähere Informationen: Schallaburg, Pressesprecher Klaus Kerstinger, Telefon 02742/90 80 46-652, e-mail klaus.kerstinger@schallaburg.at, http://www.schallaburg.at/.

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