18.12.2018 | 09:53

LR Königsberger-Ludwig zum Thema „Notschlafstellen in Niederösterreich“

„Rund 9.000 Nächtigungen werden jährlich in Anspruch genommen“

Gerade im Winter suchen viele Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben, Schutz in einer Notschlafstelle. In diesem Zusammenhang informierten heute bei einem Pressegespräch in den Räumlichkeiten der Emmaus-Gemeinschaft, Kalvarienberg 1, St. Pölten, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und Emmaus-Geschäftsführer Karl Langer über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen.

Notschlafstellen seien niederschwellige Angebote und dienten als Notunterkunft für kurzfristige Übernachtungen sowie für akut wohnungslose Menschen, betonte Königsberger-Ludwig. „Besondere Umstände im Leben eines Menschen führen immer wieder dazu, dass Männer, Frauen sowie Jugendliche auf der Straße leben bzw. einen vorübergehenden Schlafplatz suchen. Zumeist stehen schwere Lebenskrisen, ausgelöst durch Alkoholismus, Drogenabhängigkeit und psychische Erkrankungen, hinter diesem Schicksal“, hielt sie fest. „Das oberste Ziel ist es, in einer akuten Notsituation ein Dach über den Kopf anzubieten. Die Menschen werden hier angenommen, wie sie sind“, führte die Landesrätin weiter aus. „In diesen Einrichtungen gibt es viele Leistungen von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Finanziert werden die Notschlafstellen von der Abteilung GS5 beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, rund 500.000 Euro werden jährlich dafür ausgegeben“, betonte Königsberger-Ludwig. Es gebe auch eine Nachbetreuung für die betroffenen Menschen, sagte sie und erinnerte an die Initiative „Betreutes Wohnen“ und an die Tageszentren in Niederösterreich.

Derzeit würden mehr als 30 Übernachtungsplätze an den Standorten St. Pölten und Wiener Neustadt zur Verfügung stehen. Etwa 360 Personen hätten davon im letzten Jahr Gebrauch gemacht. Ermöglicht werde das alles durch die Emmaus-Gemeinschaft St. Pölten sowie den Verein für soziale Betreuung NÖ Süd, die zusammen rund 9.000 Nächtigungen pro Jahr verzeichnen würden, hielt Königsberger-Ludwig fest. „Obdachlos zu sein, macht krank und einsam. Zudem sind Ablehnung und Unverständnis ständige Begleiter. In Notschlafstellen gibt es hingegen nicht nur ein Bett, sondern auch Essen, Möglichkeiten zum Duschen und Wäschewaschen, aber auch die Chance reden zu können, ohne vorverurteilt zu werden“, so die Landesrätin.

„Eine Notschlafstelle bildet in unserer Gesellschaft das unterste soziale Netz. Die Emmaus-Gemeinschaft St. Pölten kennt die Not obdachloser Menschen aus nächster Nähe. Unsere drei Notschlafstellen sind ganzjährig für Männer, Frauen und Jugendliche geöffnet. Gerade im Winter würden viele von ihnen die klirrend kalten Nächte im Freien sonst nicht überleben“, sagte Geschäftsführer Karl Langer. „Es gibt ein Dach über dem Kopf, ein Bett, Verpflegung, Waschmöglichkeiten und eine Tasse Tee. Das ist ein sozialer Empfangsraum, der Sicherheit vermittelt. So versorgen wir die Menschen nicht nur, wir geben ihnen auch ihre Würde wieder“, so Langer.

Nähere Informationen beim Büro LR Königsberger-Ludwig unter 02742/9005-12576, Mag. Dr. Anton Heinzl, und E-Mail anton.heinzl@noel.gv.at.

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