Die Almwirtschaft ist untrennbar mit dem Landschaftsbild in Österreich verbunden. Zudem ist sie zentraler Bestandteil der heimischen Berglandwirtschaft. An der Bergbauernschule Hohenlehen werden die Schülerinnen und Schüler auf der schuleigenen Garnberg-Alm auf knapp 700 Meter Seehöhe in dieser extensiven Bewirtschaftungsform fachlich geschult. „Die Almen sind über Jahrtausende durch die landwirtschaftliche Nutzung geprägte Kulturlandschaften, die vielfältige Aufgaben erfüllen. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung sind die Erhaltung der Artenvielfalt und Funktionalität der Bergregionen deren zentrale Aufgaben. Der Schutz vor Naturgefahren und die steigende Bedeutung für den Tourismus spielen dabei eine zentrale Rolle“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, die der Hohenlehner Schulalm einen Besuch abstattete. „Um diesem Auftrag auch weiterhin gerecht werden zu können, sind gut ausgebildete Bäuerinnen und Bauern notwendig. An der Bergbauernschule Hohenlehen wird durch den praxisgerechten Unterricht der Grundstein gelegt, damit die Almen auch in Zukunft ihre wirtschaftliche und ökologische Funktion erfüllen“, so Teschl-Hofmeister.
„Die Almen im oberen Ybbstal prägen seit Jahrhunderten nicht nur das Landschaftsbild, sondern sind mit ihrer naturnahen Bewirtschaftung und den damit einhergehenden Bräuchen tief in der Landwirtschaft verwurzelt“, erklärt Direktor Leo Klaffner. „Daher schätzen wir es sehr, über eine eigene Alm zu verfügen, wo die Schülerinnen und Schüler in der Praxis hautnah mit rund 30 Stück Jungvieh und zirka 20 Schafen arbeiten können“, so Klaffner.
Der reich strukturierte Lebensraum Alm ist auch aus ökologischer Sicht von großer Bedeutung. Almflächen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen im Alpenraum. Hier herrscht eine besonders hohe pflanzliche und tierische Biodiversität. Nur durch eine regelmäßige, extensive Bewirtschaftung kann diese Vielfalt erhalten werden.
In Österreich dehnen sich rund 8.400 Almen auf 20 Prozent der Staatsflächen aus. Alle Bundesländer außer Burgenland und Wien sind almwirtschaftlich geprägt. Niederösterreich verfügt über rund 70 Almen. Spitzenreiter ist Tirol mit rund 2.000, gefolgt von Kärnten mit über 1.800 Almen. In den Sommermonaten betreuen auf den Almen rund 7.000 Bäuerinnen und Bauern 51.000 Milchkühe, 265.000 Rinder, 9.000 Pferde, 114.000 Schafe und 10.000 Ziegen. Die wissenschaftliche Forschung bestätigt, dass bereits vor 4.000 Jahren im Dachsteingebiet die Weidewirtschaft in Hochlagen betrieben worden ist.
Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter Kraus, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at
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