„Radfahren hat in Niederösterreich Zukunft, nicht nur, weil wir das größte touristische Radwegenetz haben, sondern auch, weil wir beim Alltagsradeln dank einer engen Partnerschaft zwischen dem Land und den Gemeinden vorne sind“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am gestrigen Montag bei einem Festakt zum Abschluss des ersten Zertifizierungsprozesses, mit dem Niederösterreichs Bezirkshauptstädte sowie Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern auf ihre Radfahrfreundlichkeit geprüft wurden, in der Landeszentrale der HYPO NOE in St. Pölten.
Bewertet wurden für die Radfahrfreundlichkeit einerseits quantitativ messbare Daten zur Verkehrsinfrastruktur wie die Netzlängen des Straßennetzes bzw. der Radinfrastruktur oder die Anzahl der für Radfahrer geöffneten Einbahnen, andererseits hatten die Gemeindevertreter einen Online-Fragebogen zu den Bereichen Infrastruktur, Konzepte und Planung, Struktur und Organisation sowie Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit zu beantworten.
„Nachdem in den letzten beiden Jahren insgesamt 30 Millionen Euro in die Radwege investiert wurden, soll die Zertifizierung der Startschuss zu einer weiteren Professionalisierung sein und das Thema noch mehr ins Bewusstsein rücken. Wichtig ist vor allem die Durchgängigkeit der Radwege, um schnell, leicht und sicher vom Start-zum Zielpunkt zu kommen. Denn die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, vor allem der schwächeren, ist Niederösterreich ein großes Anliegen“, betonte die Landeshauptfrau und verwies dabei auch auf die Entschärfung von 100 neuralgischen Verkehrspunkten pro Jahr sowie weitere Initiativen wie „Blickkontakt“ und „Schutzengel“.
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko hob den Mobilitäts-Mix hervor: „Radwege haben die selbe Wertigkeit wie Straßen, es geht um ein Miteinander, nicht um ein Gegeneinander-Ausspielen. In Niederösterreich, wo beinahe die Hälfte aller zurückgelegten Wege unter fünf Kilometern liegt, ist das Potenzial für das Alltagsradeln sehr groß, deshalb soll die erste Zertifizierung zu ‚Radhauptstädten‘ auch nur ein erster Zwischenschritt sein, um weiter d’ran zu bleiben“.
Bei der Zertifizierung zu „Radhauptstädten“ – inklusive einer Einstufung der Städte zwischen einem Stern und fünf Sternen – ging Baden als Landessieger und damit als radfahrfreundlichste Stadt Niederösterreichs hervor. Darüber hinaus wurden Tulln, Korneuburg, Horn und Amstetten als Regionssieger gekürt, wobei jeweils drei Sterne vergeben wurden. Die Zertifizierung der Radhauptstädte soll fortan alle zwei Jahre wiederholt werden, der nächste Zertifizierungsprozess findet demnach 2024 statt.
Nähere Informationen beim Radland Niederösterreich unter 0664/8271072, e-mail office@radland.at und www.radland.at bzw. www.radhauptstadt.at.
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