„Mit Thomas Daniel Schlee verliert Österreich eine herausragende Künstlerpersönlichkeit, deren Wirken weit über die Grenzen des Landes hinausstrahlte“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nach Bekanntwerden des Todes des Komponisten und Intendanten. „Das Land Niederösterreich wird Thomas Daniel Schlee stets in ehrender Erinnerung behalten – als Künstler von Weltrang und als Mensch von großer Integrität. Mit seinem musikalischen Wirken schuf er ein bedeutendes kulturelles Erbe in Österreich“, sagt sie.
Als „Wahl-Waldviertler“ war Schlee dem Land Niederösterreich eng verbunden. In seinen letzten Jahren habe er dem Land eine besondere Ehre erwiesen, so die Landeshauptfrau, als wertvolle Stücke aus dem Nachlass seines Vaters - aus dem Besitz von Anton von Webern und Ernst Krenek - in Niederösterreich eine neue Heimat fanden. „Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie. Thomas Daniel Schlee hat das Musikleben unseres Landes über Jahrzehnte geprägt und in Niederösterreich bleibende Spuren seines Schaffens hinterlassen“, betont Mikl-Leitner.
Thomas Daniel Schlee wurde 1957 in Wien geboren und war der ältere von zwei Söhnen des österreichisch-deutschen Musikwissenschaftlers und Musikverlegers Alfred Schlee. Er nahm privaten Orgelunterricht bei Friedrich Lessky und studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Orgel bei Michael Radulescu sowie Komposition unter Francis Burt. Von 1977 bis 1978 war er in der Kompositionsklasse von Olivier Messiaen in Paris.
Schlee bekleidete in seinem Leben wichtige Positionen bei bedeutenden nationalen und internationalen Institutionen. Nach seiner Tätigkeit als Musikdramaturg am Salzburger Theater war er unter anderem Musikdirektor des Brucknerhauses Linz und stellvertretender Intendant der internationalen Beethovenfeste in Bonn. Ab 2004 leitete er elf Jahre lang erfolgreich das Festival Carinthischer Sommer. Als Komponist war Schlee eine Ausnahmeerscheinung und genoss weit über die heimischen Grenzen hinaus höchstes Renommee. Auch als Organist bereiste er nahezu ganz Europa und trat als Solist bei zahlreichen bedeutenden Festivals auf.
Er wurde u.a. mit dem Österreichischen Kunstpreis für Musik sowie dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich ausgezeichnet. 2024 verlieh ihm Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich.
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