Bei einer Galaveranstaltung im Congress Casino Baden wurde gestern zum 18. Mal der Tourismuspreis Niederösterreich in den Kategorien „Wirtschaft", „Medien" sowie „Produkt- und Dienstleistungsinnovation" vergeben. Prämiert wurden Familie Nahringbauer aus Göstling/Ybbs, Johann und Rosemarie Neuwiesinger aus Armschlag und Erwin Steinhauer. Den Ehrenpreis verliehen bekam ÖkR DI Josef Pleil.
„Der Tourismuspreis Niederösterreich wird seit dem Jahr 1997 vergeben, um Menschen für ihre Verdienste rund um die Tourismus- und Freizeitwirtschaft zu würdigen. Die Ausgezeichneten prägen dabei das positive Image des Landes und setzen wichtige touristische Akzente. Sie stehen für Authentizität, hohe Qualität und vielgeschätzte Gastlichkeit", sagte Tourismus-Landesrätin Dr. Petra Bohuslav. Prof. Christoph Madl, MAS, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung, meinte: „Der Tourismus sowie unsere Betriebe sehen sich immer wieder mit herausfordernden Rahmenbedingungen konfrontiert. Daher sind für uns die Tourismuspreisträgerinnen und Preisträger so ungemein wichtig, da sie zum Erfolg und zur Positionierung des Landes maßgeblich beitragen.
Der Tourismuspreis Niederösterreich 2014 wurde auch in diesem Jahr in den Kategorien „Wirtschaft", „Medien" und „Produkt- und Dienstleistungsinnovation" verliehen. In der Kategorie „Wirtschaft" sicherte sich Familie Nahringbauer die begehrte Auszeichnung. Am Fuße des Hochkars und ganz in der Nähe des Eingangs zur Erlebniswelt Mendlingtal gelegen, wird bereits in vierter Generation das Hotel Fahrnberger in Göstling/Ybbs geführt. Im Familienbesitz ist das Gebäude seit 1919, nach Praxisjahren in der gehobenen Hotellerie und auf Kreuzfahrtschiffen übernahm Dagmar Nahringbauer im Jahr 2005 das Hotel von ihren Eltern. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Helmut Heider entwickelte sie das bis dato vorwiegend als Gasthof bekannte Haus konsequent als Hotel weiter. Seit 2006 ist das „Fahrnberger" ein Genießerzimmer-Mitgliedsbetrieb. 2008 wurden die Zimmer modernisiert. Im Nebengebäude entstand das HüttenSpa mit Zirbensauna und Dampfbad. Gastgeberfamilie Nahringbauer kooperiert eng mit Partnern in der Region und leistet einen wesentlichen Beitrag für die touristische Entwicklung im alpinen Mostviertel. Ihr Haus zählt zu den Mostviertler Leitbetrieben.
In der Kategorie „Produkt- und Dienstleistungsinnovation" nahmen in diesem Jahr Johann und Rosemarie Neuwiesinger den Preis für den Mohnwirt Neuwiesinger in Armschlag/Sallingberg entgegen. Seit 1881 befindet sich das Gasthaus im Familienbesitz. Aus dem einstigen Vorspannhof wurde ein Dorfwirtshaus und Treffpunkt für Kegler. 1989 hatte Johann Neuwiesinger die Idee, die kulinarische Besonderheit des Ortes und der Region, nämlich den Waldviertler Graumohn, in den Mittelpunkt zu stellen: In Zusammenarbeit mit örtlichen Mohnbauern, insbesondere mit Mohndorfobfrau Edith Weiß, entwickelte sich Armschlag/Sallingberg fortan zum „Mohndorf" und das Gasthaus Neuwiesinger wurde zum „Mohnwirt". Mit großem persönlichem Einsatz und dank der regionalen Vernetzung ist es Familie Neuwiesinger gelungen, das Mohndorf zur buntesten Attraktion im Waldviertel zu entwickeln und damit das Image des Waldviertels und des Graumohns zu fördern. Das Mohndorf zählt rund 40.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr, die Leidenschaft für den Mohn teilt mittlerweile die ganze Region.
Prämiert wurde in der Kategorie „Medien" Erwin Steinhauer für seine Rolle als Simon Polt in der Poltverfilmung von Julian Pölsler. Der 63-jährige Schauspieler, Kabarettist und Sänger erfüllte die Romanfigur von Alfred Komarek mit Leben und entwickelte sich in den letzten Jahren zum Botschafter für das Weinviertel. Nach einer Pause von zehn Jahren („Polterabend", 2003) radelte Simon Polt 2013 („Polt") ein fünftes Mal durch die für das Weinviertel so typischen Kellergassen. Alle fünf Folgen wurden mehrfach in verschiedenen Sendern ausgestrahlt und fanden auch in Deutschland viel Anklang. Als Kulisse für das fiktive Wiesbachtal diente das Pulkautal. Gedreht wurde beispielsweise in Hadres, Pillersdorf, Mailberg und Untermarkersdorf. Die malerischen Schauplätze und die liebevollen Einblicke in die regionale Lebenskultur haben zu einer deutlichen Steigerung der Bekanntheit des Weinviertels beigetragen.
Verliehen wurde in diesem Jahr auch ein Ehrenpreis. ÖkR DI Josef Pleil wurde aufgrund seiner Verdienste in der heimischen Wein- und Tourismuswirtschaft ausgezeichnet. Als ehemaliger Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes zog er sich nach 23-jähriger Amtsperiode Ende 2013 aus dieser Funktion zurück. „Josef Pleil war über viele Jahrzehnte Stratege, Visionär und treibende Kraft, nicht nur für die Weinwirtschaft, sondern auch für die gesamte Tourismusbranche, für sein Wirken und Engagement möchten wir uns als Bundesland Niederösterreich sehr herzlich bedanken", so Madl.
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