Morgen in einem Monat, am 17. April, wird die Landesausstellung 2009 offiziell eröffnet. Die diesjährige Landesschau trägt den Titel „Österreich. Tschechien. geteilt - getrennt - vereint." und findet erstmals grenzüberschreitend in den Ausstellungsorten Horn, Raabs und Telc statt. Heute hat Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im Rahmen eines Pressegespräches im Kunsthaus Horn die ersten Exponate der Landesausstellung präsentiert.
„Dass die NÖ Landesausstellung zwanzig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhanges erstmals grenzüberschreitend abgehalten wird, ist ein wichtiges Signal, das weit über die Grenzen Niederösterreichs hinausgeht", betonte Landeshauptmann Pröll. Die Region sei bereits ausgezeichnet vorbereitet, so Pröll. 22 Millionen Euro habe man in die Ausstellungsorte investiert. In Horn seien etwa das Kunsthaus renoviert, das Stadtzentrum und der Stadtpark neu gestaltet sowie der Piaristensteg saniert worden. „80 Prozent der Investitionen sind an Unternehmen aus der Stadt und dem Stadtumland vergeben worden", betonte der Landeshauptmann, „denn für uns ist es sehr wichtig, Kulturpolitik auch mit regionalpolitischen Impulsen zu verbinden." Weiters bestehe auch bereits ein Nachnutzungskonzept für die Zeit nach der Landesausstellung, so wolle man aus Horn die Buchstadt Niederösterreichs machen, informierte Pröll.
Inhaltlich liege in Horn der Schwerpunkt auf der Geschichte, so sei hier etwa die Kopie der Wenzelskrone zu sehen, die „ein entscheidender Magnet für den Ausstellungsort Horn" sein werde, so Pröll. In Raabs wiederum werde der Blick auf „das Leben an der Grenze und mit der Grenze" gerichtet, das tschechische Telc lege den Schwerpunkt auf die Kultur und die Kulturschaffenden, erläuterte Pröll.
Der wissenschaftliche Kurator der Landesschau, Prof. Stefan Karner, berichtete über die breite Sammelaktion, die in der Bevölkerung abgehalten wurde: „Die Menschen bringen mit diesen Exponaten einen Teil ihres Lebens in die Ausstellung ein."
Gemeinsam mit Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll stellte Karner im Zuge des Pressegespräches die ersten Objekte der Landesausstellung vor. So werde zum Beispiel der Beitrittsvertrag der Republik Österreich zur Europäischen Union aus dem Jahr 1994 genauso zu sehen sein wie jener der Tschechischen Republik aus dem Jahr 2003. Aus der Sammelaktion wurde eine Zigarettendose aus Metall gezeigt, die von Johann Kadla aus Raabs zur Verfügung gestellt wird. Diese Zigarettendose rettete dem Vater Kadlas im Ersten Weltkrieg das Leben, als dieser von einer Kugel direkt am Herzen getroffen wurde und die Zigarettendose das Projektil so ablenkte, dass die Kugel seitlich die Brust durchschlug und keine lebenswichtigen Organe verletzte.
Der Bürgermeister der Stadt Horn, Alexander Klik, berichtete im Zuge des Pressegespräches über die wirtschaftlichen Impulse für seine Stadt, die bereits während der Vorbereitung zu spüren waren: „Wir hatten in den vergangenen zwei Jahren Vollbeschäftigung in Horn." Der Leiter der Landesausstellung, Mag. Hermann Dikowitsch, betonte, man sei „optimal vorbereitet", die Landesschau sei „eine Ausstellung von der Bevölkerung für die Bevölkerung". Die ganze Region würde an einem Strang ziehen, so Dikowitsch: Neben einer Vielzahl an Rahmenveranstaltungen hätten sich etwa über 50 Gastronomen als Landesausstellungswirte gefunden, viele Initiativen finden auch grenzüberschreitend statt: „Wir wollen das Waldviertel von seiner besten Seite präsentieren."
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