Im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im NÖ Landhaus informierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Dienstagnachmittag über das weitere Vorgehen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Am Podium befanden sich weiters auch LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, die niederösterreichische Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner sowie der Direktor für Medizin und Pflege der NÖ Landesgesundheitsagentur, Markus Klamminger.
„Die derzeitige Lage in Österreich und in Niederösterreich ist stabil“, sagte die Landeshauptfrau eingangs. In Österreich seien bisher 5.000 Testungen durchgeführt worden, 183 seien positiv ausgefallen. „In Niederösterreich wurden bisher 574 Personen getestet, 40 davon sind am Coronavirus erkrankt. Sechs Tests sind derzeit noch offen.“ Die Erkrankten seien „gut versorgt“, betonte die Landeshauptfrau, man habe „die Situation im Griff“, auch „dank unseres guten Gesundheitssystems und dank der gesetzten Maßnahmen“, bedankte sie sich beim Landessanitätsstab.
Die Expertinnen und Experten betonten, dass es „keinen Anlass zur Panik, aber Anlass zu Sorge und Disziplin“ gebe, fuhr Mikl-Leitner fort. Die Situation in Italien sei „Signal für uns, ganz konkrete Maßnahmen zu setzen“, meinte sie: „Auch wenn die Lage in Niederösterreich stabil ist, muss man die Situation in anderen Ländern Europas zur Kenntnis nehmen und entsprechend handeln.“ Sie sei der Bundesregierung dankbar, dass die entsprechenden Maßnahmen ergriffen wurden, man werde diese „seitens des Landes punktgenau umsetzen“.
„Eine weitere Einschleppung des Virus aus Italien muss bestmöglich verhindert werden“, bezeichnete sie etwa den Einreisestopp aus Italien als „gut, wichtig und richtig“. Ebenso sei es „wichtig, Österreicherinnen und Österreicher aus Italien zurückzuholen“ und sie auch zu verpflichten, sich nach ihrer Rückkehr für 14 Tage in Quarantäne zu begeben. Die Absage von Outdoor-Veranstaltungen über 500 Personen und Indoor-Veranstaltungen über 100 Personen sei „notwendig und richtig“, wenn auch „im Wissen, dass dadurch unser aller Leben eingeschränkt wird“, so Mikl-Leitner weiters. Die Einstellung des Lehrbetriebes an den Fachhochschulen und Universitäten gelte auch für die tertiären Einrichtungen in Niederösterreich, informierte sie.
„Es geht jetzt darum, dass die gesamte Bevölkerung zusammensteht und jede und jeder seinen Beitrag leistet“, appellierte die Landeshauptfrau. „Unser Leben wird sich in den nächsten Wochen verändern, zum Schutz der gesamten Bevölkerung und vor allem zum Schutz der älteren Generation, die von diesem Virus besonders betroffen ist“, betonte Mikl-Leitner, die auch einen Appell an Familien und Angehörige richtete, die Kranken in den Kliniken und Senioren in den Pflegeheimen so wenig wie möglich zu besuchen und besser telefonisch in Kontakt zu bleiben: „Zum Schutz der Älteren und Kranken.“
„Die Maßnahmen im Sanitätsstab, der seit 26. Februar täglich tagt, haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Situation in Niederösterreich stabil ist“, betonte auch Landesrätin Königsberger-Ludwig. Vor allem die Suche nach Kontaktpersonen sei „wichtig und richtig“. Die Landesrätin informierte auch darüber, dass von den 40 Erkrankten in Niederösterreich eine Person im Krankenhaus sei: „Alle anderen sind zuhause. Das zeigt, dass der Krankheitsverlauf in den meisten Fällen sehr milde ist.“
479 Menschen in Niederösterreich befänden sich derzeit in häuslicher Quarantäne, so Königsberger-Ludwig: „Sie alle tragen durch ihre Disziplin dazu bei, dass das Virus nicht weitergegeben wird.“ Die Landesrätin begrüßte auch die Maßnahmen der Bundesregierung: „Es muss unser gemeinsames Ziel sein, das Virus einzudämmen.“ Auch sie appellierte, „Menschenansammlungen zu vermeiden und soziale Kontakte einzuschränken“. Außerdem empfahl sie: „Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen, und nicht Hände schütteln, auch wenn es schwerfällt“.
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig bei der Pressekonferenz im NÖ Landhaus.
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