„Der Feuerwehr-Katstropheneinsatz in Slowenien hat das Ansehen Niederösterreichs auf internationaler Ebene gestärkt", sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, als er am gestrigen Dienstag im Landtagssitzungssaal in St. Pölten Dank- und Anerkennungsurkunden des Landes Niederösterreich sowie Verdienstzeichen des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes an Niederösterreichs Freiwillige Feuerwehren überreichte.
Am 3. Februar hatte, weniger als 24 Stunden nach dem Einsatzbefehl, der Einsatz der niederösterreichischen Feuerwehren in Slowenien, wo auf Grund Eisregens und heftiger Schneefälle rund 200.000 Haushalte ohne Strom waren, begonnen. 18 Tage lang waren durchgehend 100 niederösterreichische Einsatzkräfte mit 23 Notstromaggregaten vor Ort.
„Ich bin sehr stolz, dass unsere Feuerwehrkameraden von einer Minute auf die andere verfügbar waren. Das ist ein Markenzeichen, das größten Respekt verdient und nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Die Schlagkraft der mit modernstem technischen Gerät und sehr gut ausgebildetem Personal ausgestatteten niederösterreichischen Feuerwehren ist weit über die Grenzen hinaus anerkannt", betonte der Landeshauptmann.
Auch was in den Hochwasserkatastrophen zuvor geleistet wurde, spreche für hohe Einsatzbereitschaft und Professionalität und zeige, dass nichts so schlimm kommen könne, dass man es nicht gemeinsam bewältigen könne. „Diese Kraft im Miteinander ist die Versicherungspolizze schlechthin. Daher werden wir dafür sorgen, dass das Prinzip der Freiwilligkeit in Niederösterreich aufrecht bleibt, und das Feuerwehrwesen in Niederösterreich wie unseren Augapfel hüten. Dazu bedarf es neben ideeller Anerkennung freilich auch materieller Unterstützung", meinte Pröll.
Mit ihrer Vorbildwirkung für die Jugend, der Sicherheitsgarantie für kommende Generationen und dem Grundsatz, wenn die Sirene rufe, nicht zuerst zu fragen, was man bekäme, sondern was man geben könne, sei das Prinzip der Freiwilligen Feuerwehr ein Gegengift gegen den Trend der Zeit. „Es darf nie dazu kommen, dass wir dieses Juwel verlieren", so der Landeshauptmann abschließend.
Landesrat Dr. Stephan Pernkopf sprach von einem „professionellen Agieren bei einem Einsatz von europäischer Dimension und einem beeindruckenden Beweis für die Leistungsfähigkeit der 1.728 niederösterreichischen Feuerwehren und ihrer 97.800 Mitglieder". Auch für Niederösterreich habe man bei diesem Einsatz viel gelernt, zum Beispiel hinsichtlich der Notstromversorgung der Tankstellen. „Niederösterreich wird auch in Zukunft alles daran setzen, seinen Feuerwehren die beste Ausrüstung zur Verfügung stellen zu können".
Der slowenische Botschafter Dr. Andrej Rahten, der dem Landeshauptmann eine Statue des Heiligen Florian überreichte, bedankte sich für die rasche, umfangreiche und professionelle Hilfe: „Am Sonntag um 12 Uhr haben wir um Unterstützung gebeten, am Montag um 9 Uhr ist bereits der erste Konvoi an der Grenze bei Spielfeld gestanden." Den entstandenen Schaden bezifferte Rahten mit 430 Millionen Euro, der Sanierungsprozess werde noch sehr lange dauern, in den Wäldern sogar zehn und mehr Jahre.
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