Mit dem blau-gelben Bodenbonus hat das Land Niederösterreich vor zwei Jahren eine wichtige Maßnahme gegen unnötige Bodenversiegelung vorgestellt. Gefördert werden Entsiegelungs- und Schwammstadtprojekte, vornehmlich von Gemeinden. Die Nachfrage ist groß, mehr als 20 Projektvorhaben sind bereits für den blau-gelben Bodenbonus eingereicht und zum Großteil auch schon umgesetzt worden. „Der blau-gelbe Bodenbonus ist eines unserer Leuchtturmprojekte, an dem sich auch andere Bundesländer orientieren. Die ersten 21 Entsiegelungs- und Schwammstadtprojekte werden mit insgesamt 2,3 Millionen Euro gefördert“, zieht LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf anlässlich des Weltbodentags eine erfreuliche Bilanz.
Das Ziel ist, versiegelte Flächen wieder aufzureißen und wasserdurchlässig zu machen. 20.000 Quadratmeter waren es bisher. Die natürlichen Funktionen des Bodens werden durch die Entsiegelung und nach der Fertigstellung teilweisen Gestaltung mit einer Pflasterung, Rasengittersteinen, wassergebundenen Decken sowie Grün- und Wasserflächen weitestgehend wiederhergestellt. An Hitzetagen bedeutet das eine kühlere Umgebung, insbesondere bei einer klimafitten Bepflanzung. Bei Starkregenereignissen kann Regenwasser versickern, statt die Kanalisation zu belasten. Beispiele für die Förderung mit dem blau-gelben Bodenbonus sind das Stadtzentrum von Amstetten, das zur grünen Feier-, Verweil- und Erholungszone umgebaut wurde mit 100 Bäumen in einem speziellen Substrat, das ihnen Wasser und Luft verfügbar macht. Der Schlossplatz in Bad Vöslau, der zu einem multifunktionalen Stadtplatz mit Baum- und Grüninseln sowie einem Wasserspiel umgebaut wurde oder der Nibelungenplatz in Tulln, der dank vorheriger Bürgerbeteiligung vom Parkraum für Autos zu einem großen Naherholungsraum mitten in der Stadt wurde.
Bis zum Jahr 2025 stellen Land und Bund sechs Millionen Euro für Förderprojekte im Rahmen des blau-gelben Bodenbonus zur Verfügung. „Die Nachfrage ist groß. In zwei Jahren haben wir gemeinsam mit dem Kommunalen Förderzentrum über 80 Anfragen zu Projektvorhaben beantwortet, für die Gemeinden alle Fördermöglichkeiten abgeklärt und sie bei der Kommunikation und Bewusstseinsbildung für den Wert des Bodens unterstützt“, so Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ, die im Auftrag des Landes den blau-gelben Bodenbonus koordiniert. Es wird außerdem eine Erstberatung für Gemeinden angeboten, damit sich grobe Ideen zu konkreten Projektvorhaben entwickeln. Berücksichtigt werden bei der Förderberatung auch mit dem blau-gelben Bodenbonus kombinierbare Förderungen wie die Bundesförderung „Flächenrecycling“ und die Sonderförderung „Klimagrüne Orts- und Begegnungszentren in NÖ Gemeinden“ des Landes NÖ gemeinsam mit der Initiative Natur im Garten. Zählt man diese Förderungen dazu, steigt die Zahl der unterstützten Projekte auf mehr als 35 zum Großteil umgesetzte Vorhaben.
Weitere Informationen: DI Jürgen Maier, Pressesprecher LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, Tel.: +43 2742 9005 - 12704, Mobil: +43 676 812 15283, E-Mail: lhstv.pernkopf@noel.gv.at
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