Im Kulturhaus Prellenkirchen wurde gestern, Freitag, das neue 600 Seiten umfassende Heimatbuch präsentiert. Im Publikum waren nicht nur zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde, sondern auch viele Gäste aus den umliegenden Gemeinden, Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, der Dorf- und Stadterneuerung und der Politik, allen voran Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Die Präsentation des Heimatbuches sei „heute wichtiger denn je“, attestierte die Landeshauptfrau eingangs. Denn es sei eine Zeit, in der man das Gefühl habe, „dass die gesamte Welt aus den Fugen gerät.“ Sie sprach hier von den immer noch andauernden Kriegen in Israel und der Ukraine, dem Verhältnis zur USA nach der Wahl Trumps zum Präsidenten, dem Hochwasser, das Niederösterreich auf eine schwere Probe gestellt habe und von „der Sorge der Menschen, die eigene Identität in unserem Land zu verlieren.“ In einer solchen Zeit sei es wichtig, betonte Mikl-Leitner, „unsere Identität in den Mittelpunkt zu stellen und alles, was uns wert und wichtig ist: unsere Landsleute, unsere Vorfahren, unsere Vereine, unser Kulturelles Erbe, unser Brauchtum und unsere Traditionen, die Geschichte unserer Gemeinden und Orte.“
Dies mache Prellenkirchen mit dem neuen Heimatbuch, das es gerade in Zeiten von Digitalisierung und KI, wo alles online abrufbar sei, aus mehreren Gründen brauche, so die Landeshauptfrau. „Erstens brauchen wir es, weil es die eigene Geschichte seh- und spürbar macht und damit stärken wir unsere Identität.“ Das Buch erzähle von den Anfängen menschlicher Besiedelungen über das Mittelalter und die Weltkriege bis hin zu heutigen Herausforderungen. „Es berichtet von der Entwicklung der Großgemeinde, die 1972 aus den drei Gemeinden Prellenkrichen, Deutsch Haslau und Schönabrunn entstanden ist. Dieses Buch macht die Geschichte persönlich, lebendig und vor allem nachvollziehbar auch für die kommenden Generationen“, sagte sie. Es sei zudem wichtig, weil es zeige, „was Generationen geleistet haben, dass jede Generation sich mit den Aufgaben und Herausforderungen ihrer Zeit beschäftigen muss und in Herausforderungen Antworten der Zeit finden muss.“ Sie erinnerte an die Generation nach dem zweiten Weltkrieg, die das Land wieder aufgebaut und für Wohlstand gesorgt habe, oder an die Generation, die am Eisernen Vorhang groß wurde, der nach dem EU-Beitritt neue Türen offenstanden.
Mit dem neuen Heimatbuch zeige die Gemeinde Prellenkirchen, sie ist „eine starke Gemeinde, die mit Blick auf die Geschichte die Zukunft in die Hand nimmt.“ Die Gemeinde sei in vielen Bereichen schon immer großes Vorbild, so Mikl-Leitner. Prellenkirchen sei Pionier im Bereich der Windparks und Vorzeigegemeinde im Rahmen blau-gelben Betreuungsoffensive, „wo das Land NÖ und die Gemeinden gemeinsam bis 2027 750 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung in die Hand nehmen und wo gerade in Deutsch Haslau der Gruppenzubau im Kindergarten läuft.“ Die Gemeinde sei aber genauso Vorbild, wenn es darum gehe, kulturelles Erbe zu bewahren und weiterzuentwickeln „wie eure wunderschönen Kellergassen“, sagte Mikl-Leitner. „Vor allem schaut ihr in Prellenkrichen aber auf eure Ehrenamtlichen und Vereine. Dafür Danke, denn sie sind die Lebensadern allen unseren Gemeinden.“
40 Jahr seien seit dem ersten Gemeindebuch vergangen, erzählte Bürgermeister Johann Köck, „seitdem hat sich die Gemeinde, die gesamte Region, so stark entwickelt und positiv verändert, dass es ganz einfach Zeit für ein neues Buch war.“ Einer der Hauptgründe sei aber der Musikverein gewesen. Dieser wurde 1985 gegründet und war somit im ersten Buch nicht enthalten. „Ein Musikverein, der so wichtig ist und nicht in einer Heimatchronik aufscheint, ist Grund genug, ein neues Heimatbuch zu verfassen“, so der Bürgermeister, der sich vor allem beim Gemeinderat für den Einstimmigen Beschluss zum Verfassen des Heimatbuches bedankte.
Ebenfalls zu Wort kam der Autor des Heimatbuches Karl Heinz. Er blickte auf die Entstehung in den letzten fünf Jahren und die Recherchearbeit zurück, die ihn u.a. auch nach Ungarn und Deutschland geführt habe. Er hob vor allem den Beschluss der Gemeinde zum Verfassen eines Heimatbuches hervor, denn dieser „passierte nicht auf dem äußeren Druck etwa einer ersten urkundlichen Nennung, sondern ausschließlich auf dem ehrlichen Interesse nach einer umfassenden Aufarbeitung der Geschichte und das ist außergewöhnlich.“
Weitere Bilder
Mit dem neuen Heimatbuch zeige die Gemeinde Prellenkirchen, sie ist „eine starke Gemeinde, die mit Blick auf die Geschichte die Zukunft in die Hand nimmt“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der gestrigen Präsentation.
Rückfragen & Information
Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit Doris Zöger Tel.: 02742/9005-13314 Landhausplatz 1
3109 St. Pölten