Gesundheit ist eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Das Land Niederösterreich setzt daher in diesem Bereich immer wieder Initiativen, zuletzt etwa das Acht-Punkte-Programm für „Sichere Gesundheit im ländlichen Raum“. „Wir wollen beste Gesundheitsversorgung für unsere Landsleute, und das von der Geburt bis ins hohe Alter anbieten“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner dazu am Sonntag in der Radiosendung „Niederösterreich im Gespräch“.
„Was den stationären Bereich betrifft, haben wir uns bereits zukunftsfit aufgestellt“, verwies die Landeshauptfrau auf die Landesgesundheitsagentur, mit der die Kliniken und Pflegeheime unter einem Dach gesteuert und geplant werden. Handlungsbedarf gebe es aber im niedergelassenen Bereich in den ländlichen Regionen. „Denn dort gibt es unbesetzte Stellen sowohl von praktischen Ärzten als auch Fachärzten“, so Mikl-Leitner. Deshalb habe man an das Gesundheitsministerium und die Österreichische Gesundheitskasse „einen ganz klaren Forderungskatalog gestellt“.
Als wichtigste Forderung nannte die Landeshauptfrau, dass man so rasch als möglich mehr Medizin-Studienplätze brauche. Es gebe zehn Mal so viele Bewerberinnen und Bewerber wie Studienplätze, führte Mikl-Leitner aus, dass man aber Ärzte für das Gesundheitssystem brauche und sich zudem viele nicht ihren Traum vom Arzt-Werden erfüllen könnten. Daher habe man die Karl Landsteiner Privatuniversität gegründet, wo mittlerweile 460 junge Menschen Humanmedizin studieren. „Das hilft! Aber das ersetzt sicherlich nicht das Mehr an Studienplätzen, die wir brauchen!“
Weitere wichtige Forderungen und Initiativen des Acht-Punkte-Programms sind eine Landarztquote bei den Studienplätzen, Landarzt-Stipendien, eine Niederlassungs-Förderung als finanzieller Anreiz, eine stärkere Fokussierung des Medizinstudiums auf die „Allgemeinmedizin im ländlichen Raum“, die Sicherstellung der Versorgung mit Kassenärzten, ein Länder-Fonds zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und mehr Anreize für Primärversorgungseinheiten.
Allgemeinmediziner Dr. Alireza Nouri aus Wiener Neudorf betonte aus der Sicht der Praxis drei Punkte als sehr wichtig: „eine niedergelassene Förderung, um Jungärzten unter die Arme zu greifen und ihnen die Angst vor dem Risiko der Selbstständigkeit zu nehmen, Sicherung des Berufes des selbstständigen Arztes und Aufwertung des Arztes für Allgemeinmedizin als erster Ansprechpartner für die Gesundheit und Zuschüsse und Anreize, wenn sich Ärzte niederlassen“.
Der Direktor für Medizin und Pflege der NÖ Landesgesundheitsagentur, Dr. Markus Klamminger, sprach vom Acht-Punkte-Programm als „ganz wichtigen Schritt, um die Grundversorgung aufrecht zu erhalten“. Man sei in den Kliniken davon abhängig, dass die Grundversorgung durch die Allgemeinmediziner vor Ort gewährleistet werde, weil man sonst in den Ambulanzen und Spitälern von Erkrankungen, die auch im niedergelassenen Bereich behandelt werden können, überschwemmt werde.
„Eine zukunftsorientierte Gesundheitspolitik muss jetzt und heute die richtigen Entscheidungen treffen. Damit wir auch morgen eine erstklassige Gesundheitsversorgung garantieren können. Egal ob in der Stadt, oder am Land. Das gilt jetzt, in der Zeit der Pandemie, und auch in der Zeit danach“, so Mikl-Leitner.
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