Die Emissionen von Treibhausgasen und von Feinstaub sind in Niederösterreich seit Jahren rückläufig. Das Umweltbundesamt stellt dem Land mit der aktuellen Schadstoffinventur ein positives Zeugnis aus. Um die erfreuliche Entwicklung fortsetzen zu können, präsentiert Energie- und Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf am heutigen Mittwoch, 23. Oktober, das neue „NÖ Feinstaubprogramm 2013" in St. Pölten. Dabei wurden von Expertinnen und Experten 110 Maßnahmen ausgearbeitet, die nun Stück für Stück umgesetzt werden. Eine bedeutende Maßnahme ist beispielsweise das schrittweise Verbot von alten Lastkraftwagen in Feinstaub-Sanierungsgemeinden im Wiener Umland. Nach dem Verbot von LKW´s der Abgasklasse „EURO-0" gilt mit 1. Juli 2014 auch für Lastkraftwägen der Klasse „EURO-I" das Fahrverbot im Feinstaub-Sanierungsgebiet um Wien. Mit 2016 wird die Regelung auf EURO-II-LKW´s ausgeweitet. „Gemeinsam mit der Stadt Wien konnte eine gute Regelung für den Osten Österreichs erreicht werden, die weitere Verbesserung bringen wird. Aber auch das Land und die Gemeinden werden im neuen Programm ihren Beitrag für noch mehr Luftqualität in Niederösterreich beitragen", ist Pernkopf zuversichtlich.
Die Kohlendioxid-Emissionen sind seit dem Jahr 2005 um 11,5 Prozent zurückgegangen, jene von Stickoxid um 24 Prozent. Der Ausstoß von Schwefeldioxid konnte gar um 49 Prozent vermindert werden. Dr. Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt betont vor allem die Fortschritte der Industrie bei der Schwefeldioxid-Reduktion und die Kohlendioxid-Einsparung der privaten Haushalte. „Die hohe Sanierungsrate bei den Gebäuden und die intensive Energieberatung in Niederösterreich machen sich bezahlt. Trotz um 40 Prozent gestiegener Wohnfläche ist der Kohlendioxid-Ausstoß seit 1990 um 26 Prozent zurückgegangen", so Schneider. Damit wäre zumindest in diesem Segment das Kyoto-Ziel übererfüllt.
Auch die Tendenz bei der Feinstaub-Belastung ist erfreulich, wie die Ergebnisse der NÖ Messstationen zeigen: Die Grenzen für die Jahresmittelwerte wurden in den vergangenen 10 Jahren nicht überschritten. Im Vergleich zu den Messwerten aus 2002 ist die Feinstaubbelastung um rund 25 Prozent zurückgegangen. 32 Feinstaub-Messstationen erfassen in ganz Niederösterreich rund um die Uhr die Immissionsdaten. Die Stationen stehen an Verkehrsknoten und in stark besiedelten Gebieten. „Die Daten des Umweltbundesamtes und der Messstationen beweisen, dass die Klimaprogramme und Feinstaubprogramme des Landes Wirkung zeigen", so Pernkopf, der auch betonte: „Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der Feinstaub-Sanierungsgebiete im Vergleich zu 2006 von 252 Gemeinden auf 107 Gemeinden reduziert werden konnte."
Der strenge Winter 2012/13 führte von Jänner bis März zu einer überdurchschnittlichen Feinstaub-Belastung, wodurch heuer die Zahl der Tages-Grenzwertüberschreitungen wieder leicht steigen werde, berichtet Mag. Elisabeth Scheicher, Expertin für Luftschadstoffe beim Amt der NÖ Landesregierung. „Wichtig ist, dass die mehrjährige Tendenz in die richtige Richtung zeigt. Die Jahresmittelwerte werden auch heuer klar innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte bleiben", so Scheicher.
Ein spezielles Problem sei der „Feinstaub-Transit". „Bis zu 50 Prozent der Belastung wird an manchen Tagen mit Ost-Winden aus den Nachbarländern über die Grenze nach Niederösterreich verfrachtet. Daher ist es wichtig, dass auch die Nachbarländer ihre Hausaufgaben in Bezug auf Luftreinhaltung erledigen", sagte Pernkopf.
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