Von einer „wesentlichen Zukunftsperspektive im Zusammenhang mit dem Freiwilligenwesen in Niederösterreich" sprach Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll heute, Donnerstag, bei der Vorstellung des neuen Schulprojektes der niederösterreichischen Feuerwehren. Unter dem Titel „Gemeinsam-Sicher-Feuerwehr" werden ab dem Schuljahr 2015/16 alle Volksschüler der dritten und vierten Klassen zum Thema Brand- und Katastrophenschutz unterrichtet.
Der Altersdurchschnitt der rund 98.000 Feuerwehrmitglieder in Niederösterreich betrage 39 Jahre, jedes sechste Mitglied sei über 65 Jahre alt. Am Weg nach vorne wolle man daher „ganz bewusst bei der Nachwuchspflege ansetzen", skizzierte der Landeshauptmann die Ausgangssituation. Man könne hier bereits auf einer guten Grundlage aufbauen, und mit diesem Projekt wolle man den nächsten Schritt setzen, so Pröll: „Im Unterricht der niederösterreichischen Schulen soll dem Thema Feuerwehr besondere Bedeutung zukommen."
Von dem heute vorgestellten Projekt erwarte man sich, „dass die Kinder schon im frühen Alter lernen, wie man sich im Ernstfall verhalten muss", betonte er weiters. Zudem wolle man damit auch „schon in der Jugend das Interesse für das Feuerwehrwesen wecken" und Grundsatzwissen über das Feuerwehrwesen weitergeben. Dadurch könne man „den jungen Menschen auch wesentliche gesellschaftliche Grundwerte" vermitteln und „frühzeitig die Bereitschaft für das Ehrenamt wecken", sagte der Landeshauptmann.
Man wolle mit diesem Projekt den Kindern schon frühzeitig lehren, mit Gefahren umzugehen, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, MSc. Durch die allgemeine Brandschutzerziehung wolle man auch das Interesse für das Feuerwehrwesen wecken, so Fahrafellner. Fragen wie „Wie verhalte ich mich, wenn etwas passiert?" oder „Wie verhalte ich mich im Brandfall - zuhause, aber auch in der Schule?" hätten dabei eine besondere Bedeutung, betonte er.
Als Sponsoren des Projektes nahmen der Generaldirektor der Hypo NÖ, Dr. Peter Harold, und der Landesdirektor der Wiener Städtischen Versicherung, Wolfgang Lehner, BA, Stellung. Harold bedankte sich für diese Initiative, die „sehr wichtig für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher" sei, die Hypo NÖ sei sehr gerne Partner des Landesfeuerwehrverbandes. Auch Lehner sprach von einem „äußerst sinnvollen Projekt", das Projekt passe optimal zur Unternehmensphilosophie der Wiener Städtischen, die seit langem intensiv mit dem Landesfeuerwehrverband zusammenarbeite.
Als Lernunterlage dienen im Zuge des Projektes „Gemeinsam-Sicher-Feuerwehr" zwei Unterrichtsbehelfe in Form von Ordnern, die den Feuerwehren bereits zugestellt wurden. Ein Ordner verbleibt in der Schule, der zweite bei der Feuerwehr. Die in dem Lernbehelf ausgearbeiteten Themen sollen den Volksschülern innerhalb eines Jahres vermittelt werden. Dazu bedarf es auch der Mitarbeit durch die Feuerwehren.
Die Schulkinder werden durch dieses Projekt innerhalb eines Jahres mehrmals mit der Freiwilligen Feuerwehr und deren Arbeit konfrontiert. Dabei lernen sie künftig im Regelunterricht, wie man sich in bestimmten Krisensituationen verhält und wie man selbst zum Helfer werden kann. Zudem wird das Feuerwehrwesen auf breiter Basis vorgestellt. Ziel ist dabei nicht nur die Brand- und Katastrophenschutzerziehung, sondern auch das Interesse für die Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr zu wecken.
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