Nachdem die erste Etappe der elfjährigen Restaurierung der Stiftsbibliothek Melk bereits abgeschlossen wurde, fand nun die zweite Kuratoriumssitzung statt. Unter dem Vorsitz von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wurden Details zur zweiten Sanierungsetappe besprochen. Bei einem anschließenden Pressestatement im Dietmayrsaal des Stiftes Melk informierte die Landeshauptfrau gemeinsam mit Abt Georg Wilfinger und Erwin Hameseder, Präsident des Fördervereins „ex litteris immortalitas“, über die weiteren Schritte.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte, dass die Renovierungsmaßnahmen über elf Etappen bei einem Investment von zwölf Millionen Euro geplant seien. Es werde dabei in die Restaurierung der Bibliothek und ihrer Ausstattung investiert und technische und bauliche Schutzmaßnahmen umgesetzt. Weiters sei die Sanierung der Bibliotheksfassade und der Altane sowie die Neudeckung des Kirchendaches vorgesehen. „Eine Vielzahl an Arbeiten, die gemacht werden müssen. Die erste Etappe haben wir hinter uns. All das, was wir uns vorgenommen haben, ist umgesetzt, auch das Budget wurde eingehalten“, so Mikl-Leitner. Neben der Fensterrestaurierung in der Bibliothek und der teilweisen Fassadensanierung fand der erste Abschnitt der Bücherreinigung und der Schadenskartierung statt. Zudem wurde die Raumschale saniert und die Hochdruckvernebelungsanlage geplant. In der ersten Etappe seien Gesamtkosten von 550.000 Euro entstanden, das Land NÖ übernehme davon 125.000 Euro.
Im zweiten Abschnitt gehe es nun an die Sanierung des Bücherarchivs, von Lagerräumen im Erdgeschoss, den Ausbau der Hochdruckvernebelungsanlage, der Fortführung der Schadenskartierung, der Büchersanierung, der Fassadensanierung und der Restaurierung des Hammerflügels sowie von zwei Ölbildern. „Diese Etappe kostet 1.654.000 Euro, hier übernimmt das Land 413.000 Euro, also ein Viertel der Kosten“, führte die Landeshauptfrau aus und meinte weiters: „Wir wollen damit einen nachhaltigen Beitrag zur Sanierung leisten. Denn es ist unsere Verantwortung und Verpflichtung, dieses Erbe zu sichern. Melk und das gesamte Weltkulturerbe ist uns ein großes Anliegen.“
Abt Georg Wilfinger sagte, dass die „Restaurierung ein Projekt ist, das wir alleine nicht schaffen können.“ Er sei daher für die Unterstützung sehr dankbar. „Wir erfahren gerade Unterstützung von vielen Seiten, es ist ein wunderbares Gefühl, nicht alleine zu sein.“ Der Abt betonte, dass der Betrieb trotz Umbauarbeiten normal weiterlaufe.
Erwin Hameseder, Präsident des Fördervereins, sagte, der Vereinsname „ex litteris immortalitas“ bringe den Zweck des Vereins gut zum Ausdruck: „Bücher sind die wichtigsten Kulturgüter von uns Menschen. Dem Verein liegt es ganz tief am Herzen, dass wir in diesen Jahren alles tun, damit alle Bücher restauriert werden können.“ Neben Spenden möchte der Verein finanzielle Beiträge mittels Sponsoring, Veranstaltungen, Buchpatenschaften und Fundraising lukrieren: „Ich halte es für sehr wichtig, das Projekt in die Bevölkerung rauszutragen. Unser wirtschaftliches Ziel ist sehr klar, wir wollen innerhalb dieser zehn Jahre eine Million Euro aufbringen“, so Hameseder.
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (vorne, 4.v.r.), Abt Georg Wilfinger (vorne, 3.v.r.) und Erwin Hameseder (vorne, 5.v.r.) nach der Kuratoriumssitzung.
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