70 Jahre Ring Österreichischer Bildungswerke sei mehr als ein Jubiläum. Die Veranstaltung sei ein starkes Zeichen dafür, dass durch Bildung vieles besser werden könne, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Präsidentin des Rings Österreichischer Bildungswerke, am gestrigen Samstag bei einer Festveranstaltung zum 70-Jahre-Jubiläum des Rings Österreichischer Bildungswerke im Europahaus in Wien. „Bildung ist mehr als Kurse, Vorträge oder Zertifikate, Bildung ist mehr als Lernen, Bildung heißt Leben, heißt, dass jeder wachsen kann und darf“, meinte Mikl-Leitner.
Im Gründungsjahr 1955 habe sich Österreich mitten im Wiederaufbau befunden, sei gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch vieles im Entstehen gewesen. In den sieben Jahrzehnten seither habe sich nicht nur die Welt rasant verändert, sondern auch die Bildungsarbeit. Aus Vortragsabenden seien Diskussionsforen geworden, aus Handarbeitskursen digitale Lernwerkstätten, erinnerte die Landeshauptfrau. Was sich aber nicht geändert habe: „Bildung hat Wert und muss mitten in die Gesellschaft hineingetragen werden. Sie ist ein wertvoller Beitrag zu einer besseren Gesellschaft“.
„Der Ring Österreichischer Bildungswerke ist dabei eine unverzichtbare Kraft. Mit über 800 Bildungseinrichtungen in rund 1.860 Gemeinden, das sind fast 90 Prozent aller österreichischen Kommunen, ist er nicht nur präsent, sondern tief verwurzelt“, betonte Mikl-Leitner. In Gemeindezentren, Pfarrsälen, Vereinsräumen und Bildungshäusern, dort, wo Menschen zusammenkämen, dort, wo Lernen Leben bedeute, bringe der Ring Menschen zusammen und weiter.
In Zeiten von Krieg, Teuerung und Klimakrise erlange das Credo „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ umso mehr an Bedeutung, fuhr die Landeshauptfrau fort und unterstrich: „Erwachsenenbildung ist ein entscheidender Schlüssel für Demokratie und gesellschaftliches Zusammenleben. Sie ist nicht nur ein Angebot, sondern das Recht jedes Einzelnen. Sie steht für Haltung, Chancen und neue Perspektiven. Sie sorgt dafür, im Alltag und im Beruf weiterzukommen und selbstsicherer zu werden. Erwachsenenbildung ist kein Nachgedanke, sondern eine Zukunftsinvestition.“
Niederösterreich investiere bis 2028 insgesamt zwölf Millionen Euro in die Erwachsenenbildung. „Erwachsenbildung braucht eine verlässliche und dauerhafte Finanzierung. Gerade im Bereich der Erwachsenenbildung darf Sparen keine Option sein“, bekräftigte Mikl-Leitern abschließend und bedankte sich bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner bedankte sich ebenfalls für sieben Jahrzehnte der Herzens-, Erwachsenen-, Wesens- und menschlichen Bildung: „Erwachsenenbildung fördert Bildung weit über den Schulbereich hinaus und gibt Menschen neue Perspektiven. Sie ist keine B-Schiene, sondern vollwertiger Teil der Bildungslandschaft. Erwachsenenbildung steht für Vielfalt, die Neugierde weckt und Fähigkeiten stärkt, für Gemeinwesen-Orientierung in räumlichem und sozialem Kontext und für das Ehrenamt.“
Angesichts von 1,7 Millionen Erwachsenen in Österreich, die Schwierigkeiten beim Lesen alltäglicher Texte hätten, sei Erwachsenenbildung heute wichtiger denn je. Deshalb setze sich die Bundesregierung auch für deren langfristigen Ausbau und ihre strukturelle Aufwertung ein, schloss die Ministerin.
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Präsidentin des Rings Österreichischer Bildungswerke, bei der Festveranstaltung zum 70-Jahre-Jubiläum des Rings Österreichischer Bildungswerke im Europahaus in Wien.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner im Kreis der Gäste der Festveranstaltung zum 70-Jahre-Jubiläum des Rings Österreichischer Bildungswerke im Europahaus in Wien.
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