Seit Mai läuft eine große zeitgeschichtliche Sammelaktion, welche die Bevölkerung einlädt, sich in die nächstjährige NÖ Landesausstellung „Österreich. Tschechien. geteilt - getrennt - vereint" einzubringen. Das Interesse an dieser Sammelaktion ist sehr groß: Weit über 1.000 Exponate von Fotos, Postkarten, Reisepässen, Ausweisen und alten Zeitungen bis hin zu persönlichen Erinnerungsstücken von Flüchtlingen aus den Jahren 1945 und 1968 wurden von der Bevölkerung bereits angeboten.
Auch aus Tschechien gibt es einige Rückmeldungen. Ein besonderes Stück, das von den Kuratoren der Ausstellung dringend gesucht wurde, hat eine Dame aus Tschechien eingebracht: einen tschechoslowakischen Reisepass aus dem Jahr 1968 mit dem Sichtvermerk des damaligen österreichischen Gesandten in Prag, Dr. Rudolf Kirchschläger. Zehntausende dieser Visa wurden ausgestellt, um Tschechoslowaken nach der Niederschlagung des „Prager Frühlings" die Einreise nach Österreich zu ermöglichen.
Die zeitgeschichtliche Sammelaktion für die NÖ Landesausstellung 2009 führt das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung gemeinsam mit dem ORF Niederösterreich durch. „Das größte Archiv liegt auf den Dachböden der Menschen", so der wissenschaftliche Leiter der Ausstellung, Univ.Prof. Dr. Stefan Karner. Viele dieser Exponate werden in der Ausstellung zu sehen sein, womit die Bevölkerung mit ihren Erinnerungen auch Teil der Ausstellung wird.
Gesucht werden jetzt noch Hochzeitsfotos österreichisch-tschechischer Paare aus der Zeit nach der Öffnung des „Eisernen Vorhangs". Exponatvorschläge können schriftlich an das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung, 1040 Wien, Wiedner Gürtel 58/4a-5, oder e-mail sammelaktion@noe-landesausstellung.at, übermittelt werden.
Nähere Informationen unter 02822/541 09, e-mail info@noe-landesausstellung.at, http://www.noe-landesausstellung.at/.
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