In zehn Tagen, am 17. April, wird die diesjährige NÖ Landesausstellung „Österreich. Tschechien. geteilt - getrennt - vereint" eröffnet. Am heutigen Dienstag wurde unter hohen Sicherheitsvorkehrungen ein ganz besonderes Exponat angeliefert: eine Replik der Wenzelskrone, die im Kunsthaus Horn zu sehen sein wird.
Die Replik der Wenzelskrone werde „ein Höhepunkt der Landesausstellung" sein, freute sich Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der die Krone gemeinsam mit weiteren Funeralinsignien heute im Kunsthaus Horn entgegen nahm. Der Landeshauptmann bedankte sich bei Staatspräsident Vaclav Klaus, der es ermöglicht hat, diese wertvollen Exponate in Horn auszustellen: „Dies ist ein wichtiges Signal dafür, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine weitere Etappe erreicht hat."
Die Landesausstellung finde, zwanzig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhanges, zu einem „historischen Zeitpunkt" statt, so Pröll: „Wir möchten einen Beitrag leisten, dass die gemeinsame Geschichte, die auch eine getrennte war, wieder zusammenfindet und wieder präsent gemacht wird." Der Landeshauptmann: „Ich bin überzeugt, dass diese Landesausstellung eine spannende, informative und vor allem eine zukunftsträchtige Landesausstellung wird."
Von einem „bewegenden Augenblick" sprach Prof. Stefan Karner, der Kurator der Landesausstellung. „Diese Ausstellung lebt davon, dass man aufeinander zugeht und dass man Grenzen überschreitet: physische Grenzen, aber auch Grenzen in unseren Köpfen." Diese Exponate seien ein Beweis dafür, „dass man Grenzen überschreiten kann".
Die Leihgabe der Replik der Wenzelskrone aus dem Prager Domschatz wurde von Landeshauptmann Pröll im Rahmen eines Arbeitsbesuches Anfang März in Prag mit dem tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus vereinbart. Diese Replik ist normalerweise in der Prager Burg zu sehen. Bei der NÖ Landesausstellung wird die wertvolle Replik als ein Höhepunkt gleich im ersten Raum im Kunsthaus Horn präsentiert. Dieser Ausstellungsraum behandelt die jahrhundertelange gemeinsame Geschichte der beiden Länder. Der Kronschatz, aus dem die Wenzelskrone stammt, ist nach der Prager Burg das wichtigste nationale Symbol der Tschechischen Republik und hat auch für die österreichische Geschichte große Bedeutung, da die Habsburger ab 1527 die Krone als böhmische Könige trugen. Die Originalkrone wurde von Karl IV. anlässlich seiner Krönung 1347 in Auftrag gegeben. Der letzte Habsburger, der mit der Wenzelskrone in Prag gekrönt wurde, war Ferdinand der Gütige 1836.
Gemeinsam mit der Replik der Wenzelskrone wurden weiters auch Funeralinsignien aus dem Prager Domschatz angeliefert. Die Insignien bestehen aus der Krone des Heiligen Römischen Reiches, dem Zepter und dem Reichsapfel. Sie wurden 1576 - 1577 in Augsburg zur Zeit Kaiser Maximilians II. in Auftrag gegeben. Funeralinsignien werden bei Trauerfeiern für Herrscher verwendet; es handelt sich dabei um Nachbildungen von Herrschafts-Insignien. So wurden auch beim Begräbnis von Kaiser Franz Joseph I. die Funeralinsignien seiner Kronländer mitgeführt.
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