28.02.2025 | 12:57

Bergrettung Niederösterreich/Wien zieht Einsatzbilanz

LH Mikl-Leitner: „Unsere Bergrettung leistet mit ihrer Kompetenz, ihrem Engagement und ihrem Herzblut einen unschätzbaren Beitrag“

Die Bergrettung Niederösterreich/Wien blickt auf ein forderndes Einsatzjahr 2024 zurück. Zwei Mal täglich mussten die ehrenamtlichen Alpinretterinnen und -Retter im Durchschnitt ausdrücken. „Unsere Bergrettung leistet mit ihrer Kompetenz, ihrem Engagement und ihrem Herzblut einen unschätzbaren Beitrag. Sie sind ein ganz fester Bestandteil unserer blau-gelben Sicherheitsfamilie. Deshalb sagen wir gerade im Hinblick auf die Einsatz- und Spitzenleistung, die unsere 1.400 Bergretterinnen und Bergretter für die Menschen in Niederösterreich tagtäglich erbringen Danke“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zur Einsatzbilanz 2024 der Bergrettung NÖ/W.

Die Bergrettung Niederösterreich/Wien verzeichnete 2024 insgesamt 797 Einsätze und damit nach 2021 eines der einsatzreichsten Jahre ihrer Geschichte. Das entspricht einer Steigerung von 40 Einsätzen im Vergleich zum Jahr 2023. „Natürlich sind wir stolz und dankbar ob dieser Spitzenleistungen, die unsere Bergretterinnen und Bergretter Jahr für Jahr ehrenamtlich erbringen”, so Co-Landesleiter Karl Weber, der weiters meint: „Und dennoch sind es Rekorde, die wir uns als Bergrettung nicht wünschen, weil sie das alpine Ehrenamt vor neue Herausforderungen stellen.” Noch drastischer werden Vergleiche mit den Einsatzzahlen von vor zehn Jahren. 2015 waren es noch 684 Einsätze und damit um etwa ein Sechstel weniger als heute.

Über die Jahre sind aber nicht nur die Einsatzzahlen gestiegen, sondern auch die Art und die Verteilung der Einsätze. „Musste unsere Bergrettung früher noch fast ausschließlich am Wochenende ausrücken, so sind die Menschen heute auch unter der Woche am Berg unterwegs”, sagt Weber. Das hat mit dem gestiegenen Bedürfnis der Menschen nach Ausflügen in den Bergen begonnen und hat sich vor allem während der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt. „Schlechtwetter- und Schneelagen sowie Jahres- und Tageszeiten stellen heutzutage für Menschen keine Hindernisse mehr dar, um Touren aller Schwierigkeitsgrade zu starten oder eben nicht. So ist es zu erklären, dass knapp 90 Einsätze in der Nacht endeten“, so Weber. Etwa genauso viele Einsätze mussten bei Schlechtwetter abgearbeitet werden. Darüber hinaus ist auch erkennbar, dass viele mit der Erwartungshaltung einer hybriden Scheinrealität in die Berge gehen und sich auf ihr subjektives Sicherheitsgefühl verlassen, dass man mit Handy-Apps und vermeintlichem Youtube-Tutorial-Halb-Wissen vor dem Schlimmsten gefeit ist.

Dramatisch hat sich demnach auch das Verhältnis der Rettungsaktionen mit unverletzten Personen zu den Gesamteinsatzzahlen über die Jahre entwickelt. 2015 waren es rund 20 Prozent aller Einsätze, die durch Unverletzte ausgelöst wurden. Heute sind es bereits ein Drittel oder 257 aller Einsätze, die fehlender Ausrüstung, Kondition oder Können sowie schlechter Vorbereitung geschuldet sind. „Besonderer Dank gilt unseren 30 Ortsstellen, die das Rückgrat unserer ehrenamtlichen Rettungsorganisation sind. Sie sind Mittelpunkt des alpinen Freiwilligenwesens und zugleich großer Freundeskreis für die Bergretterinnen und Bergretter” unterstreicht Weber. Am öftesten rücken die Pistenortsstellen Semmering (144 Einsätze) und Göstling (130) aus, gefolgt von Reichenau (89), Mitterbach (71) und Puchberg (62). Gerade nach einem Hochwasser-Jahr wie 2024 rücken die Spezialeinheiten wie die Canyoning-Gruppe in den Vordergrund. „Sie haben einen großen Beitrag geleistet und konnten viele Menschenleben in Zusammenarbeit mit unseren Freunden von der Feuerwehr und der Flugpolizei retten, dafür sagen wir Danke”, so Weber.

„Unsere Aufgabe ist es“, so Weber, „das alpine Rettungswesen in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Und dafür wollen wir unseren Bergretterinnen und Bergrettern die besten Rahmenbedingungen bieten: Vom Einsatzmaterial, über die Ausbildung bis hin zur Infrastruktur, über die wir mit unserer neuen Landeszentrale in St. Pölten verfügen.” Besonderer Dank gelte auch den Unterstützern seitens des Landes Niederösterreich. „Um als Bergrettung erfolgreich zu sein, braucht es neben einer hervorragenden Einsatzmannschaft und unseren alpinen Partnerorganisationen auch verlässliche Partnerinnen und Partner. Daher ein großer Dank vor allem an unsere Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig für die hervorragende Zusammenarbeit“, führt Weber abschließend aus.

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