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21.03.2025 | 09:33

Bilanz sechs Monate nach dem Jahrhunderthochwasser

LH Mikl-Leitner/LH-Stv. Pernkopf/Landesfeuerwehrkommandant Fahrafellner: Zusammenhalt ist größer als jede Naturkatastrophe

Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (v.l.).
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (v.l.).© NLK PfefferDownload (1.1Mb)

„Vor einem halben Jahr hat die Hochwasserkatastrophe unser Land schwer getroffen. Extreme Regenfälle im ganzen Land haben Bäche und Flüsse über die Ufer steigen lassen. Rund 95.000 Einsatzkräfte standen im Einsatz, um den Menschen im Land zu helfen. Niederösterreich hat gezeigt: Der Zusammenhalt ist größer als jede Naturkatastrophe,“ halten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der auch Einsatzleiter des Landesführungsstabes war, fest.

In wenigen Tagen fiel damals teilweise so viel Regen wie sonst über viele Monate verteilt. Viele Gewässer erreichten den HQ 100 Wert, abschnittweise wurden sogar 300-jährliche Hochwassermarken überschritten. Insbesondere waren Pielach, Sierning, Perschling, Große und Kleine Tulln, Lainsitz und der Kamp-Oberlauf betroffen. Für das ganze Land Niederösterreich wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Gleichzeitig erhöhte die NÖ Landesregierung die Hilfszahlungen aus dem Katastrophenfonds in Abstimmung mit der Bundesregierung von 20 Prozent auf 50 Prozent.

„Alle eingelangten Anträge an den Katastrophenfonds wurden bearbeitet, vereinzelt kommen noch Nachträge an die Behörde. Für mehr als 19.700 Schadensfälle wurden fast 337 Millionen Euro an Hilfen ausbezahlt. Der Großteil davon ging an Familien, rund 10 Prozent der Anträge stammten von Betriebe. Auch viele Organisationen und Vereine wurde getroffen, vom Feuerwehrhaus und Rettungsstützpunkt bis zum überfluteten Fußballplatz und Musikerheim. An 167 Vereine wurden rund 4,8 Millionen Euro an Hilfsgelder ausbezahlt,“ so Mikl-Leitner und Pernkopf.

Parallel dazu wird auch der Ausbau der Hochwasserschutz-Anlagen intensiviert. An rund 100 Schutzeinrichtungen wurden Sofortmaßnahmen gesetzt, weil das Hochwasser z.B. Dämme angerissen oder Flussufer ausgespült hat. Beispiele dafür sind Traisen, Pielach, Melk-Fluss und der Rußbach. „An 170 Flusskilometern werden die Dämme ertüchtigt und verbessert, dazu kommen noch 25 Maßnahmen an Wildbächen gegen Sturzfluten und Hangrutschungen,“ erklärt Pernkopf. Durch einen Beschluss des Landtags können zudem 70 Hochwasserschutz-Projekte um 60 Millionen Euro realisiert werden, unter anderem in Markersdorf, Ladendorf und in St. Leonhard/Forst.

Mikl-Leitner erläutert: „Die großen Investitionen der letzten Jahre und Jahrzehnte haben gewirkt und noch massivere Schäden verhindert, das bestätigen auch Experten der TU Wien und der BOKU. Deshalb investieren wir weiter in den Hochwasserschutz und auch in den Ausbau der Pegelmessstationen.“ Hochwasserschutz ist heute immer ein Mix aus Dämmen, mobilen Elementen und Rückhalt. Künftig soll noch mehr auf Retentionsräume und Flussaufweitungen gesetzt werden. Ein Drittel der Investitionen fließt in Projekte, mit denen den Flüssen wieder mehr Platz gegeben wird.

Auch die Einsatzkräfte werden gezielt gestärkt, denn ohne sie hätte die Katastrophe nicht bewältigt werden können. Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner: „Unsere Kameradinnen und Kameraden haben beim Hochwasser im September rund 27.000 Einsätze mit 1 Million Einsatzstunden geleistet. Sofort nach dem Hochwassereinsatz wurde Dank der Landesregierung ein Investitionspaket um 5,5 Mio. Euro für Hochleistungspumpen, Hochwasserschutz-Elemente und weitere wichtige Einsatzmaterialien für die Freiwillige Feuerwehr beschlossen.“

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(v.l.n.r.) Stefan Kreuzer von der Landeswarnzentrale, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner im Landesführungsstab in Tulln.
(v.l.n.r.) Stefan Kreuzer von der Landeswarnzentrale, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner im Landesführungsstab in Tulln.© NLK FilzwieserDownload (1.5Mb)

(v.l.n.r.) Stefan Kreuzer von der Landeswarnzentrale, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner im Landesführungsstab in Tulln.

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