Bindung ist das emotionale Band zwischen einem Kind und seinen Eltern. Kinder lernen Bindungsverhalten von klein auf. Säuglinge erfahren durch das Verhalten der Eltern, dass ihre Bedürfnisse verlässlich erfüllt werden. Kleinkinder mit guter Bindung wissen, dass sie ihre Umwelt erkunden dürfen und in den sicheren Hafen der Familie zurückkommen können. Im Volksschulalter haben Kinder bereits eine Menge an Erfahrung zur Tragfähigkeit ihrer Bindung/Beziehung zu den Eltern sammeln können und sie wissen an wen sie sich wenden, wenn sie zum Beispiel Hilfe benötigen. Jugendliche, die eine sichere Bindung zu ihren Eltern aufbauen konnten, können die emotionalen und physischen Veränderungen in der Pubertät gut meistern.
„Der Aufbau einer sicheren Bindung des Kindes zu seinen Bezugspersonen ist ein wichtiger Schutzfaktor für die Bewältigung von Belastungen. Er ist die Basis für ein glückliches, gelingendes Leben - auch in Krisenzeiten“, so Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Doch nicht für jeden verläuft die Entwicklung der Bindung zu den Bezugspersonen reibungslos. Belastende Erfahrungen wie zum Beispiel die Scheidung der Eltern, der Tod einer geliebten nahestehenden Person oder andere traumatische Erlebnisse können zu einer Bindungsstörung führen. Somit stellt sich die Frage: ist eine positive Entwicklung des Bindungsverhaltens auch noch in im späteren Kindes-/Jugend- und sogar Erwachsenenalters möglich?
Im Rahmen der Online-Tagung „Beziehungsweise…sicher gebunden in und durch das Leben“ am 13. Mai 2022 werden zwei Bindungsforscherinnen in ihren Vorträgen unter anderem auf die Fragestellungen, was Bindung ist, welche Rolle die Väter spielen, wie im Jugendalter Bindungsverhalten gestärkt werden kann oder welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Entwicklung der Bindung gehabt hat, eingehen.
Die Tagung richtet sich an Eltern und Personen aus dem pädagogischen und psychosozialen Arbeitsfeld sowie an alle Interessierte. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter https://www.fachstelle.at/tagung-bindung/. Diese Veranstaltung wird von der Fachstelle NÖ und dem Katholisches Bildungswerk in Kooperation mit der Diözese Sankt Pölten, der Heilpädagogik NÖ, der KPH Wien/Krems, dem Familienverband der Diözese St. Pölten, der Caritas der Diözese St. Pölten, Tut Gut NÖ sowie den Frühen Hilfen durchgeführt.
Nähere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister unter 02742/9005-12655, Dieter Kraus, und E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at.
Rückfragen & Information
Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit Philipp Hebenstreit Tel.: 02742/9005-13632
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