27.04.2022 | 14:09

Donaufestival startet am 29. April

20 Veranstaltungen pro Tag unter dem Motto „Stealing the Stolen“

Unter dem Motto „Stealing the Stolen“ präsentiert das diesjährige Donaufestival an zwei verlängerten Wochenenden von Freitag, 29. April, bis Sonntag, 1. Mai, und von Freitag, 6., bis Sonntag, 8. Mai, an verschiedenen Plätzen entlang der Kunstmeile Krems vom Minoritenplatz in Stein über den Museumsplatz bis zum Kino beim Kesselhaus am Campus Krems und vom Messegelände am Stadtpark bis zum Dominikanerplatz rund 20 Veranstaltungen pro Tag zwischen Musik, Performance, bildender Kunst, Film und Diskurs.

Der Festivaltitel „Stealing the Stolen“ bezieht sich auf die Kraft von subversiven Gegenaneignungen und künstlerischen Positionen, die sich gegen hegemoniale kulturelle Formen richten, und soll so den Umstand in Erinnerung rufen, dass es keine Essenz von Kultur und somit auch keine Entwicklung ohne (Wieder)-Aneignungsprozesse von Nicht-Zugehörigem, Verlorenem oder zuvor schlicht nicht Verfügbarem gibt.

Das Programm umfasst u. a. den tunesischen Musiker AMMAR 808, der südindische Musik mit den Beats der Drum Machine Roland TR 808 kreuzt, Fehler Kuti, der auf Denglish von „The Price of Teilhabe“ singt, Soap&Skin, die Musik anderer reinterpretiert, Aho Ssan, der das Auftragswerk „Rhizomes“ zur Premiere bringt, Slikback & Weirdcore mit ihrer AV-Show und das Trio Les Filles de Illighadad mit seinem psychedelischen Sound. Weitere Acts sind Jehnny Beth, Arca, Shabazz Palaces, Tirzah, 700 Bliss, The Caretaker, MC Yallah & Debmaster, Space Africa, Helm, The Bug & Dis Fig, JASSS & Ben Kreukniet, William Basinski, 75 Dollar Bill, Tara Nome Doyle, UMFANG, DJ Lag, Midori Takada, Raja Kirik, Mantana Roberts & Jessica Moss Galya, Sarathy Korwar und Galya Bisengalieva.

Zudem verwandelt Ariel Efraim Ashbels Weltpremiere „Fire Walk With Me“ in Anlehnung an David Lynch die Dominikanerkirche in eine Twilightzone, erzählt Ula Sickle in „The Sadness“ vom Einzug der Depression in den Rap, widmet sich Julian Warner mit seiner Installation „The Kriegsspiel“ den Aneignungen und Auslegungsweisen der Kriegsmetaphorik, performt Elisabeth Tambwe „Die Revolution des Croissants“, bewegt sich Nomcebisi Moyikwa in „Somewhere Me“ durch eine von Rassismus gekennzeichnete Welt, erkunden die Kids of the Diaspora die Kolonialgeschichte des Rums, zeigt das Kollektiv Mapa Teatro in seinem Video „La Balsada“ den Karneval in Kolumbien und reflektieren Hans Nieswandt und Larisa Kingston Mann den Status von „riddims“, „disco edits“ und die jamaikanische Vorstellung einer „rude citizenship“. Nicht zuletzt widmet sich ein Research Lab im Forum Frohner unter dem Titel „What‘s left to steal?“ der Frage, wie sich koloniale und kapitalistische Ausbeutung und Extraktion verhindern oder gar ausgleichen bzw. umkehren lässt.

Nähere Informationen, das detaillierte Programm und Karten bei der Ticketline 02732/908033 und www.donaufestival.at.

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