Der niederösterreichische Arbeitsmarkt entwickelt sich nach wie vor sehr positiv. Die Beschäftigtenzahlen sind weiter im Aufwind, die Arbeitslosigkeit geht 18 Monate in Folge zurück und das Stellenangebot beim AMS ist so hoch wie nie zuvor.
Ende August waren beim AMS in Niederösterreich 38.862 Personen arbeitslos vorgemerkt – ein Rückgang um -7.333 Arbeitslose oder -15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019 ging die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich damit um -18,4 Prozent zurück. Das ist österreichweit der stärkste Rückgang. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und Teilnehmer befanden sich 46.276 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (-14,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist im Vergleich zu August 2019 um 3,4 Prozent auf 658.000 Personen gestiegen. Damit stieg die Beschäftigung in der Ostregion (Wien, Niederösterreich und Burgenland) österreichweit am deutlichsten an. „Die Arbeitslosenquote liegt Ende August 2022 mit 5,6 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit August 2008 (mit 5,2 Prozent) und um 1,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019“, so Arbeitsmarktlandesrat Martin Eichtiger und AMS NÖ-Chef Sven Hergovich.
Die starke Arbeitskräftenachfrage durch die niederösterreichischen Unternehmen hält ungebrochen an. Ende August 2022 sind beim AMS Niederösterreich 21.587 freie Stellen gemeldet – so viele wie noch nie zuvor. „So erfreulich die anhaltende positive Arbeitsmarktentwicklung ist, so schwierig gestaltet sich aktuell unser Matching zwischen Arbeitskräfteangebot und Arbeitskräftenachfrage. Etwa ein Drittel aller Jobsuchenden in Niederösterreich haben Vermittlungseinschränkungen wie gesundheitliche Probleme. Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit steht daher weiter ganz oben auf unserer Agenda“, so AMS NÖ-Chef Sven Hergovich.
„Aufgrund der guten Konjunktur und der gemeinsamen Projekte vom Land Niederösterreich, dem AMS NÖ und den Sozialpartnern konnten wir im Vergleich zum Vorkrisen-Niveau 2019 die Anzahl der Langzeitarbeitslosen um ein Drittel reduzieren. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, die bestätigt, dass unsere Maßnahmen wirken. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen“, so Arbeitsmarktlandesrat Martin Eichtinger.
Beim Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit ist Niederösterreich im bundesweiten Vergleich Top-Performer. Gegenüber dem Vorkrisenniveau (August 2019) ist die Zahl der Personen, die bereits ein Jahr und länger auf Arbeitssuche sind, um -3.172 oder -33 Prozent zurückgegangen. Das ist der absolut und relativ mit Abstand stärkste Rückgang österreichweit. Im Laufe dieses Jahres haben die AMS NÖ-Beraterinnen und Berater den arbeitsuchenden Personen bereits über 470.000 Vermittlungsvorschläge gemacht, das ist trotz sinkender Arbeitslosigkeit ein Plus von einem Prozent. Knapp 54.500 freie Stellen konnten heuer bereits mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden, 77 Prozent innerhalb von drei Monaten. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 21,3 Prozent. 56.094 Jobsuchende haben ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet.
Die bedeutendsten Zuwächse an offenen Stellen verzeichnen die Arbeitskräfteüberlassung mit +1.562 (+42,3 Prozent), gefolgt vom Handel mit +970 (+28,8 Prozent), der Warenproduktion mit +466 (+23 Prozent), dem Gesundheits- und Sozialwesen mit +366 (+33 Prozent), der öffentlichen Verwaltung (+154 od. 50,2 Prozent) und dem Bereich Verkehr und Lagerei mit +140 (+16,8 Prozent). Lediglich im Bauwesen nimmt die Zahl der offenen Stellen gegenwärtig nicht mehr zu (-7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Auch am Lehrstellenmarkt zeigt sich zuletzt eine veränderte Situation. Lehrstellensuchende stehen einem Überangebot an Lehrstellen gegenüber. Auch Ende August gibt es weit mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende: Mit 1.629 sofort verfügbaren Lehrstellen in Niederösterreich gibt es um 95,3 Prozent (+795) mehr offen Lehrstellen als vor der Coronakrise im August 2019 bzw. mit 1.208 um 18,6 Prozent (-277) weniger Lehrstellensuchende.
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