Während der Weihnachtsfeiertage und zum Jahreswechsel freuen sich viele Menschen auf die Zeit im Kreis ihrer Familie. Doch gerade in dieser emotional aufgeladenen Zeit können Familien- und Partnerschaftskonflikte häufiger auftreten. Frauen in schwierigen Lebenslagen stehen oft vor großen Hürden, wenn es darum geht, Unterstützung zu suchen oder anzunehmen. Scham, Angst und Unsicherheit spielen dabei eine zentrale Rolle, insbesondere bei Frauen, die Gewalt erfahren haben. „Ich möchte ausdrücklich darauf aufmerksam machen, dass leicht erreichbare und verlässliche Beratungs- und Anlaufstellen für Menschen in schwierigen Situationen auch während der Feiertage erreichbar sind. Das NÖ Frauentelefon bietet Frauen einen anonymen und niederschwelligen Erstkontakt und ein Anruf kann ein entscheidender Schritt sein, um aus belastenden oder gewaltvollen Situationen herauszufinden“, unterstreicht Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.
In Niederösterreich steht zudem ein umfassendes Netzwerk an Unterstützungseinrichtungen zur Verfügung. „Neben dem NÖ Frauentelefon gibt es zehn Frauenberatungsstellen und sechs Frauenhäuser, die Frauen in belastenden oder gewalttätigen Situationen anonym und rasche Hilfe bieten. Unser Ziel ist es, den Betroffenen schnell und unkompliziert beizustehen“, betont Teschl-Hofmeister.
Zusätzliche Informationen und Kontakte zu Frauenberatungsstellen, Frauenhäusern und dem Gewaltschutzzentrum in Niederösterreich finden sich auf der Website des Landes Niederösterreich unter www.stopp-gewalt.at sowie unter www.frauenberatung-noe.at. Das NÖ Frauentelefon ist unter 0800/800 810 erreichbar und bietet eine anonyme und kostenlose Erstberatung an.
Seit seiner Einrichtung im Jahr 2005 hat sich das NÖ Frauentelefon als wichtige Säule der Unterstützung für Frauen in Krisen bewährt. Bis Ende November dieses Jahres gingen bereits 4.407 Anrufe ein, aus denen 1.584 ausführliche Beratungsgespräche resultierten. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 wurde das NÖ Frauentelefon 4.343 Mal kontaktiert, wobei 642 Beratungen durchgeführt wurden. Thematisch wenden sich Frauen vor allem mit Anliegen rund um psychische Belastungen und unterschiedliche Formen von Gewalt an das NÖ Frauentelefon. Besonders häufig werden psychische Gewalt wie Abwertungen, Demütigungen oder Einschränkungen der Selbstbestimmung genannt. Zunehmend spielen auch Fragen zu Obsorge, Kontaktrecht sowie Unterstützungsangeboten für Kinder eine Rolle. In den Beratungsgesprächen erhalten die Anruferinnen umfassende Informationen zu ihren rechtlichen Möglichkeiten, zum Gewaltschutzgesetz sowie zu konkreten Schutzmaßnahmen wie Betretungs- und Annäherungsverboten. Bei Bedarf erfolgt eine gezielte Weitervermittlung an das Gewaltschutzzentrum, Frauenhäuser oder die Polizei.
„Jede Frau hat ein Recht auf Sicherheit. Wir wissen, dass der Schritt, über Gewalterfahrungen zu sprechen, oft schwer ist. Deshalb sind unsere Mitarbeiterinnen mit viel Einfühlungsvermögen, Professionalität und Erfahrung für Frauen da, um diesen Schritt leichter zu machen“, betont Hilfswerk Niederösterreich-Präsident Abgeordneter zum Nationalrat Lukas Brandweiner. „Das kostenlose NÖ Frauentelefon bietet Frauen und Mädchen die Möglichkeit, anonym über ihre Erfahrungen zu sprechen und Unterstützung zu erhalten. Unter der Nummer 0800 800 810 finden Anruferinnen kompetente Hilfe in der jeweiligen Situation.“
Das Land Niederösterreich setzt seit vielen Jahren auf ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Prävention und Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen. „Durch die enge Zusammenarbeit zahlreicher Einrichtungen und den regelmäßigen Austausch im Rahmen des ‚Runden Tisches gegen Gewalt‘ stellen wir sicher, dass Wissen gebündelt und Hilfe rasch koordiniert wird. Unser Ziel ist es, Frauen und Kinder bestmöglich zu schützen und ihnen schnell und wirksam zur Seite zu stehen“, so Teschl-Hofmeister abschließend.
Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter Kraus, Pressesprecher, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at
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Telefon: 02742/9005-12312
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