Am Freitag, dem 4. März, wird auf ORF 2 um 22.45 Uhr im Rahmen der Reihe „Universum History" die Dokumentation „Margarethe Ottilinger - Die Frau, die zu viel wusste" zu sehen sein. Gestern, Donnerstag, wurde die Sendung, die u. a. mit Unterstützung des Landes Niederösterreich entstand, zum Teil in Niederösterreich gedreht wurde und in der die Niederösterreicherin Ursula Strauss die Hauptrolle spielt, in den Räumlichkeiten des Österreichischen Staatsarchives präsentiert.
Die Aufarbeitung der Geschichte sei „ein wesentlicher Teil der kulturpolitischen Arbeit des Bundeslandes Niederösterreich", denn „ein Blick zurück ist auch ein Fingerzeig am Weg nach vorn", sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im Zuge der Präsentation. Mit Projekten wie zum Beispiel dem „Haus der Geschichte" in St. Pölten wolle man auch „eine Dokumentation für die nächste Generation" bieten.
Er habe das Glück gehabt, Margarethe Ottilinger auch persönlich kennen zu lernen, etwa in ihrer Funktion als Vorstandsdirektorin der ÖMV, sagte der Landeshauptmann. Er sei „oft mit ihr zusammengetroffen", so Pröll: „Ihr Mut, ihre Haltung, ihre Willenskraft und ihr tiefer Glaube haben sie gehalten."
„Die Vergangenheit ragt auch in die Gegenwart herein", meinte ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz in seiner Stellungnahme. Der Kaufmännische Direktor des ORF, Mag. Richard Grasl, richtete seinen „großen Dank an alle Förderer, ohne sie wäre es nicht gegangen." Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner betonte die „Kraft, Klugheit und persönliche Stärke" Ottilingers. Über die Arbeit am Film sprachen die Darsteller Markus Schleinzer und Ursula Strauss, die meinte: „Ich bin stolz, dass ich ein Teil davon sein kann, dieser Frau eine Plattform zu geben."
Die Dokumentation „Margarethe Ottilinger - Die Frau, die zu viel wusste" erzählt die Geschichte der 1919 geborenen Margarethe Ottilinger, einer jungen Wirtschaftsexpertin, die 1948 an der Ennsbrücke verhaftet und in ein russisches Gulag-Lager verschleppt wurde. Der Fall erregte im Nachkriegsösterreich großes Aufsehen, die wahren Hintergründe sind jedoch bis heute nicht ganz geklärt. 1955 wurde die spätere ÖMV-Vorstandsdirektorin aus der Haft entlassen. Der Historiker Stefan Karner hat jahrzehntelang unter Verschluss gehaltene KGB-Verhörprotokolle aufgearbeitet und für den Film aufbereitet. Anhand neuer Dokumente des KGB und der westlichen Geheimdienste lässt sich Ottilingers Verschwinden als Verkettung politischer und menschlicher Komponenten rekonstruieren. Ottilinger selbst erfuhr bis zur ihrem Tod 1992 nicht, warum sie sieben qualvolle Jahre in sowjetischen Straflagern zubringen musste.
Sendetermin ist Freitag, der 4. März um 22.45 Uhr auf ORF 2. Die Sendung ist nach der Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform ORT-TVThek (http://tvthek.orf.at/) als Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream angeboten.
Als Grundlage für den Film diente das Buch von Dr. Stefan Karner: „Im Kalten Krieg der Spionage. Margarethe Ottilinger in sowjetischer Haft 1948-1955." Erschienen im Studienverlag, erhältlich zum Preis von 19,90 Euro.
RÜCKFRAGEHINWEIS
Landesamtsdirektion - Pressedienst Mag. Christian Salzmann Tel: 0 27 42/90 05 - 12 17 2
Fax: 0 27 42/90 05-13 55 0
E-Mail: presse@noel.gv.at
Landhausplatz 1
3109 St. Pölten