Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Familienfreundlichkeit in Niederösterreich. Am Nachmittag veranstaltet das Bundesministerium für Familien und Jugend im Landhaus in St. Pölten die Informations- und Netzwerkveranstaltung „Forum Familienfreundlichkeit", um die Vorteile einer familienfreundlichen Arbeits- und Lebenswelt weiterzugeben sowie Interessierten Vorzeigebeispiele aus unterschiedlichen Bereichen zu präsentieren. Im Vorfeld dazu informierten Bundesministerin Dr. Sophie Karmasin, Familien-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz und KR Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, im Rahmen einer Pressekonferenz zu diesem Thema.
Erklärtes Ziel sei es, Österreich bis zum Jahr 2025 zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen", so Bundesministerin Karmasin, die erklärte, dass man vor zwei Jahren Maßnahmen in diesem Zusammenhang gestartet habe. Dass die Maßnahmen greifen, zeige die Tatsache, dass heute über 60 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sagen, dass Österreich ein familienfreundliches Land sei. „Damit belegen wir den zweiten Platz im Europa-Vergleich und wir werden den ersten Platz anstreben", so die Ministerin. Als erfolgreich gesetzte Maßnahmen nannte sie die Erhöhung der Familienbeihilfe, die Kindergeldreform und die Kinderbetreuung.
90 Prozent der Österreicher seien der Meinung, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr wichtig sei. Das sei etwas, „das wir nicht mehr ignorieren können und wollen", so Karmasin. „Nur 21 Prozent sagen, die Vereinbarkeit gelingt sehr gut oder gut. Das müssen wir entsprechend bearbeiten", so die Ministerin. So habe die Bundesregierung „die größte Kindergeldoffensive" gestartet. „305 Millionen Euro stehen für den Ausbau der Kinderbetreuung zur Verfügung", so Karmasin, die hervorhob, dass im letzten Jahr „8.500 neue Betreuungsplätze geschaffen" worden seien. Niederösterreich sei in diesem Zusammenhang „ein sehr engagiertes Bundesland", so die Ministerin. Ein weiterer wichtiger Partner seien die Unternehmen. Vor rund einem Jahr habe man deshalb die Initiative „Unternehmen für Familien" ins Leben gerufen, betonte Karmasin, dass dies freiwillig für die Unternehmen sei. Auf einer Plattform können sich die Unternehmen mit ihren Ideen präsentieren. „Jedes Unternehmen hat die Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen und Einblicke zu bekommen, wie das in der Praxis funktioniert", so Karmasin.
„Wir haben in Niederösterreich einen Leitsatz: Familie ist überall dort, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen", betonte Landesrätin Schwarz, dass man Familien nicht bevormunden, sondern unterstützen und begleiten wolle. Es sei wichtig, dass die Menschen „Freude haben, Familie zu leben" und „sich mutig trauen auch ein zweites Kind zu bekommen". „Die Menschen sollen ‚Ja‘ zum Kind sagen", so Schwarz. Es gebe hier bereits ein Umdenken. So werde beispielsweise in der NÖ Bauordnung Kinderlärm nicht mehr als Lärm definiert. Laut einer Landesumfrage sagen zwei Drittel der Niederösterreicherinnen und Niederösterreich, dass sich das Bundesland gut entwickle. „Das zeigt uns, dass die Richtung stimmt", so Schwarz.
Der Familienpass, den es seit 23 Jahren in Niederösterreich gebe, habe 112.000 aktive Inhaber, dieser werde wieder erweitert und dabei werde auf verschiedenste Familienkonstellationen Bedacht genommen. Forciert worden sei auch der Ausbau der schulischen Nachmittagsbetreuung, so gebe es derzeit über 400 Standorte und über 15.000 betreute Kinder, so Schwarz. Ein weiterer Punkt sei die Ferienbetreuung, hier gebe es einen Schwerpunkt für Kinder mit Behinderung. „Wir planen sein Sonderferienprogramm mit der Wirtschaftskammer", so Schwarz. Wichtig sei auch die Ausbauoffensive der Kinderbetreuung, dank der 15a-Vereinbarung fließen 55,4 Millionen Euro nach Niederösterreich. Ein Schwerpunkt werde auf Plätze für Kinder unter drei Jahren gelegt. „Wir eröffnen jede Woche eine neue Betreuungsgruppe", so Schwarz in der Vorschau auf 2016. Ein wichtiger Partner in der Kinderbetreuung seien die Betriebe. Bei den NÖ Landeskliniken gebe es bereits zwölf Standorte, die Kinderbetreuung anbieten, die Firma Umdasch werde einen eigenen Kindergarten starten und auch die ecoplus in Wiener Neustadt habe einen Kindergarten.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei auch bei den Unternehmen ein großes Thema, betonte Wirtschaftskammer-Präsidentin Zwazl. „Gerade in der Wirtschaft haben wir viel Verständnis dafür. Aus diesem Grund haben wir 1995 die Betriebshilfe ins Leben gerufen", so Zwazl. Man müsse alle Möglichkeiten ausschöpfen. Um als gutes Beispiel voranzugehen, habe sich die Wirtschaftskammer Niederösterreich 2008 im Rahmen des Audits Beruf und Familie als familienfreundliches Unternehmen zertifizieren lassen. So gebe es zahlreiche Maßnahmen, die in diesem Bereich umgesetzt worden seien, etwa flexible Arbeitszeiten oder Telearbeitsplätze.
Es gebe kein allgemein gültiges Patentrezept, wie man ein familienfreundlicher Betrieb sein könne. So müsse man sich jedes Unternehmen individuell anschauen und maßgeschneiderte Lösungen finden, so die Wirtschaftskammer-Präsidentin. Um wettbewerbsfähig zu sein, sei es wichtig, „dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Unternehmen wohlfühlen und konzentrieren können". Wenn Mitarbeiter motivierter seien und dadurch effizienter arbeiten, bedeute das große Vorteile für die Betriebe, so Zwazl.
Nähere Informationen: Büro LR Schwarz, Mag. (FH) Dieter Kraus, Telefon 02742/9005-12655, e-mail dieter.kraus@noel.gv.at, Bundesministerium für Familien und Jugend, Sven Pöllauer, MA, Telefon 01/71100-633404, e-mail sven.poellauer@bmfj.gv.at, http://www.bmfj.gv.at/, Wirtschaftskammer Niederösterreich, Christian Buchar, Telefon 02742/851 14600, e-mail christian.buchar@wknoe.at, http://wko.at/noe.
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