Gemeinsame Bemühungen des Landes und der Landwirtschaftskammer zur Forcierung des Rohstoffes Holz standen heute, Dienstag, im Zentrum einer Pressekonferenz, die in der Landwirtschaftlichen Fachschule Pyhra stattfand. Neben Landesrat Dr. Stephan Pernkopf informierten dabei auch NÖ Waldverband-Obmann Franz Fischer und Architektin Martina Feirer über die Vorzüge des Werkstoffes Holz für die Bauwirtschaft und die Bautrends der Zukunft.
„40 Prozent unserer Landesfläche besteht aus Wald, 170.000 Hektar Wald gibt es im Bundesland Niederösterreich. Der Wald wird von rund 31.000 Betrieben bewirtschaftet und damit werden etwa 220 Millionen Euro Wertschöpfung jedes Jahr erwirtschaftet. Darüber hinaus wächst in Niederösterreich mehr Holz nach, als verbraucht wird", so Landesrat Pernkopf. Jedes zweite Bauvorhaben werde heutzutage bereits mit Holz realisiert. „Damit leistet man als Bauherr nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, sondern bringt gleichzeitig auch mehr Lebensqualität in seine eigenen vier Wände. Aber vor allem sichert man tausende Arbeitsplätze im ländlichen Raum", hielt Pernkopf fest.
Mit Erleichterungen der bautechnischen Bestimmungen in der NÖ Bauordnung und der NÖ Bautechnikverordnung habe das Land Niederösterreich diesen Entwicklungen auch schon Rechnung getragen, hob er hervor. „Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Reihenhäuser können nunmehr ohne Massivbauteile errichtet werden, und auch mehrgeschossige Gebäude und Fassaden können nun wesentlich einfacher in Holzbauweise realisiert werden", so der Landesrat. Auch bei Betriebsbauten für Klein- und Mittelbetriebe gebe es wesentliche Erleichterungen und Verfahrensvereinfachungen, die es jetzt schon möglich machen würden, diese Bauten komplett in Holzbauweise umzusetzen, sagte Pernkopf.
„Die Zukunft gehört dem Holz, dafür braucht es aber auch Innovationen", erinnerte er an das ecoplus-Cluster „Energie und Umwelt" sowie an das Institut für Holztechnologie der Universität für Bodenkultur in Tulln. In diesem Zusammenhang forderte er die Bundesregierung auf, die Förderung für Ölkessel zu stoppen.
Ein erstes sichtbares Zeichen für Wald und Holz können Holzliebhaber derzeit in Niederösterreich mit einem von der Jugend des NÖ Waldverbandes entwickelten T-Shirt setzen. „Das Shirt ist ein Teil unserer neuen Kampagne. Kombiniert wird es mit zahlreichen Informationsveranstaltungen. Ziel ist es, vor allem bei der Jugend die Verbundenheit mit Holz zu wecken. Von der Facharbeiterausbildung über die Meisterausbildung bis hin zur Universität wollen wir Fachvorträge anbieten und auf allen Ausbildungsebenen die Vorzüge von Wald und Holz in den Mittelpunkt stellen. Dabei sollen besonders die jungen Waldbewirtschafter zeigen, worauf es bei Holz ankommt", erklärte NÖ Waldverband-Obmann Franz Fischer.
Wie modern Holz am Bau derzeit ist, konnte auch Architektin Martina Feirer bestätigen: „Holz wird weltweit gesehen immer öfter für großvolumige Bauten eingesetzt. In Österreich sind es besonders private Bauherren, die gerne auf Holz als Baustoff zurückgreifen. Aber auch von der öffentlichen Hand wird bei Bauprojekten vermehrt nach Holz gefragt", so Feirer. Holz habe Qualitäten, die andere Baustoffe nicht bieten können. Es binde Kohlendioxid und punkte mit kürzeren Transportwegen, was unsere Umwelt entlaste. „Zusätzlich werden Bauzeiten reduziert, da mit der Fertigteilbauweise Zeit eingespart werden kann. Aber es ist auch heimelig und reguliert die Luftfeuchtigkeit", so Feirer.
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