17.10.2016 | 14:49

Öffentliche Vorträge im Zuge der Ausstellung „ISLAM" auf der Schallaburg

Vortragsreihe vom 21. Oktober 2016 bis 10. März 2017

Vom 18. März bis 5. November 2017 wird die Schallaburg die Ausstellung ISLAM präsentieren. Im Fokus der Ausstellung steht das Verhältnis zwischen muslimisch und „westlich abendländisch" geprägten Kulturen in Österreich. Ausgangspunkt der Ausstellung sind aktuelle Begegnungsräume: Anhand „vertrauter" Situationen im täglichen Zusammenleben von Menschen werden in acht Kapiteln aktuelle Fragen, historische Hintergründe und unterschiedliche Sichtweisen in den Mittelpunkt gerückt. Sie laden zu einer vertieften kulturellen Begegnung ein.

Im Zuge der ISLAM-Ausstellung geben insgesamt fünf öffentliche Gastvorträge auf der Schallaburg Einblicke in das Thema und in die didaktischen Zugänge. Die Vortragsreihe startet am kommenden Freitag, 21. Oktober, und endet am 10. März 2017.

Der erste öffentliche Vortrag am Freitag, 21. Oktober, um 19 Uhr, widmet sich dem Thema „Religiosität, Radikalität und Resilienz: Was bedeutet eigentlich muslimisch sein?". Vortragender ist Sindyan Qasem (Ufuq.de, Berlin), er ist Sprach- und Kulturwissenschaftler und Koordinator des Online-Projekts „Was postest Du? Politische Bildung mit jungen Muslim_innen online". Qasem studierte in Leipzig und engagierte sich dort im Netzwerk gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus. Er ist Alumnus der Jungen Islam Konferenz und arbeitet im Rahmen der bpb-Ausstellung „Was glaubst du denn?! - Muslime in Deutschland" als Peer Guide Trainer. Als Teamer war Qasem in verschiedenen Ufuq.de-Projekten tätig. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören Erfahrungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit unter Jugendlichen, Empowerment und Immunisierung gegen Propaganda sowie post-koloniale Identitätskonstruktionen.

Weiter mit der Vortragsreihe geht es am Freitag, 11. November, um 19 Uhr, mit Jona Schapira (Anne Frank Zentrum, Berlin), die sich in ihrem Vortrag mit dem Thema „Peer Education als Ansatz historisch-politischer Bildung in Ausstellungsprojekten" beschäftigt. Schapira ist Historikerin und Erziehungswissenschaftlerin. Sie ist langjährige freie Mitarbeiterin im Anne-Frank-Zentrum Berlin, in dem sie in verschiedenen Projekten involviert ist. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf dem Konzept der Peer Education in der historisch-politischen Bildungsarbeit. Sie selbst ist als Peer Guide-Trainerin in verschiedenen Ausstellungen des Anne-Frank-Zentrums tätig. Darüber hinaus engagiert sie sich in der deutsch-israelischen Jugendbegegnung.

Unter dem Titel „Kommunikationsprozesse in Ausstellungen als Möglichkeitsraum Konflikte (kennen)zu lernen" hält die Kunst- und Kulturvermittlerin, Zeithistorikerin und Praxisforscherin Karin Schneider am Freitag, 20. Jänner 2017, um 19 Uhr einen Vortrag. Sie beschäftigt sich mit Formen der Geschichts- und Erinnerungspolitik sowie der Vermittlung von „difficult heritage" als Praxis des Lernens an und mit Konflikten. Sie ist Mitglied der Wiener Gruppe des internationalen Netzwerks „another roadmap for arts education" und mit dieser Lehrbeauftragte für außerschulische Vermittlungspraxen an der Universität für angewandte Kunst, im Bereich Fachdidaktik; sie arbeitet zur Zeit gemeinsam mit Nora Landkammer im Rahmen des Projektes „TRACES - transmitting contentious cultural heritages with the arts" am Institute for Arts Education an der Zürcher Hochschule der Künste im research Bereich „education".

Ein weiterer Vortrag am Freitag, 17. Februar 2017, um 19 Uhr widmet sich dem Thema „Kultur im Dialog! Dialog als Methode in der Kulturvermittlung und Erwachsenenbildung". Vortragender ist Gundula Avenarius (Kultur im Dialog, Berlin), sie berät und trainiert unter dem Namen Kultur im Dialog Abteilungen der Bildung, Vermittlung und Besucherdienste in Museen und Gedenkstätten mit dem Schwerpunkt dialogische Vermittlung. Seminare und Fortbildungen im Berufsfeld Kunst- und Kulturvermittlung konzipiert sie seit 2004 regelmäßig u.a. für die Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel, das Goethe-Institut und den Museumsverband Brandenburg. Aktuell entwickelt sie in einem interdisziplinären Team museumspädagogische Zugänge für die Jugendarbeit in Moscheegemeinden. Als selbständige Bildungsreferentin war Avenarius für verschiedene Kulturinstitutionen wie die documenta11, das Deutsche Historische Museum und die Staatlichen Museen zu Berlin tätig. Sie hat Kunstgeschichte, Amerikanistik/Anglistik und Erwachsenenbildung studiert.

Der letzte Vortrag der Veranstaltungsreihe findet am Freitag, 10. März 2017, um 19 Uhr, statt. Moussa Al-Hassan Diaw referiert zum Thema „Politische Salafiyya und gewalttätiger Extremismus". Er lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Österreich. Er ist Lehrender an der Pädagogischen Hochschule Linz und ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Osnabrück. Diaw ist Vorstandsmitglied der NGO DERAD-Netzwerk sozialer Zusammenhalt, Extremismus-Prävention und Dialog. Seit Anfang Februar 2016 führt der Verein DERAD in österreichischen Justizanstalten Maßnahmen zur Extremismus-Prävention und De-Radikalisierung durch. Er ist Teil des Netzwerkes EUISA und Vernetzt mit dem „Radicalisation Awarness Network" der Europäischen Kommission „RAN Europe". Er arbeitet in einem Netzwerk für den muslimisch-jüdischen Dialog in Österreich und Deutschland (www.facebook.com/mjdaustriagermany). Diaw ist Mitgründer von DERAD.org und Derad-Süd Deutschland.

Nähere Informationen: Schallaburg, Pressesprecher Klaus Kerstinger, Telefon 02742/90 80 46-652, e-mail klaus.kerstinger@schallaburg.at, http://www.schallaburg.at/

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