Der regelmäßige und vertrauensvolle Dialog zwischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und den Kreishauptleuten Ivana Stráská (Südböhmen), Bohumil Šimek (Südmähren) und Jiří Běhounek (Vysočina) in den letzten Jahren trägt Früchte. Denn auch wenn die Gespräche der vergangenen Monate von Maßnahmen zur Bekämpfung und Entschärfung der Coronakrise dominiert wurden, konnten tragfähige Initiativen im Bereich Tourismus und Gesundheit und zukunftsträchtige Kooperationen im Bildungssektor geschlossen werden.
So wurden gestern, Mittwoch, im Zuge eines Arbeitsgespräches in Jihlava (Kreis Vysocina) vor allem die Themen Gesundheit, Tourismus, Kultur, Wissenschaft und Forschung besprochen.
„Es braucht das grenzüberschreitende Denken und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, betonte Landeshauptfrau Mikl-Leitner im Rahmen der anschließenden Pressekonferenz. Gerade die Covid-Krise habe gezeigt, dass es „die gemeinsame Abstimmung braucht“, in den vergangenen herausfordernden Monaten sei dies vor allem durch Videokonferenzen erfolgt. Man habe sich darauf verständigt, Ende September erneut eine Videokonferenz abzuhalten. „Die Zusammenarbeit funktioniert und diese wollen wir auch weiter intensivieren“, hielt sie fest und nannte als Beispiel etwa das Projekt „Healthacross“ im Gesundheitsbereich.
Die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung ist in Niederösterreich gelebte Realität und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. EU-kofinanzierte grenzüberschreitende Initiativen wie „Healthacross“ oder das Projekt „Gemeinsam Grenzenlos Gesund“, das eine Zusammenarbeit zwischen dem Landesklinikum Melk mit dem Krankhaus Znaim unterstützt, sind sowohl für tschechische als auch niederösterreichische Patientinnen und Patienten unverzichtbar. „Unter dem Dach der Initiative „Regions 4 Health“ wollen wir die vielfältigen Gesundheitspartnerschaften der Grenzregionen Österreichs, Tschechiens, der Slowakei und Ungarns unter der Federführung Niederösterreichs zusammenführen und weiter verstärken“, so Johanna Mikl-Leitner und Europalandesrat Martin Eichtinger.
„Die gute Buchungslage im Wald- und Weinviertel in den vergangenen Wochen hat uns gezeigt, dass wir mit unserer Tourismuskooperation und der gegenseitigen Bewerbung unserer Regionen den Puls der Zeit getroffen haben. Grenzüberschreitende Kultur- und Naturprojekte stießen auf großes Interesse und bieten Zukunftspotential“, betonte Landeshauptfrau Mikl-Leitner beim Treffen mit den Kreishauptleuten. Ein Projekt das „uns gemeinsam sehr am Herzen liegt“, sei der „iron curtain trail“, den man in Zukunft gemeinsam bewerben wolle.
Basis für die gute Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen bieten erprobte gemeinsame Arbeitsprogramme. Bis Ende 2021 gilt das zwölfte Arbeitsprogramm, abgeschlossen zwischen Niederösterreich und den Nachbarkreisen Südböhmen, Südmähren und Vysočina. An einem neuen Arbeitsprogramm, dass ab Anfang 2022 in Kraft treten soll, wird bereits intensiv gearbeitet, so die Landeshauptfrau.
„In einer Partnerschaft ist es wichtig, alle Themen anzusprechen, auch jene, wo man nicht einer Meinung ist“, sagte Mikl-Leitner zum Thema Atomenergie: „In diesem Bereich gibt es unterschiedliche Positionen“. In Niederösterreich werde man sich auch weiterhin gegen die Atomkraft stellen, man sei aber gerne bereit, im Bereich der erneuerbaren Energie mit Know-How „zur Seite zu stehen“.
Die Zusammenarbeit habe sich in den vergangenen Jahren „sehr beschleunigt“, meinte der Gastgeber des Zusammentreffens, der Kreishauptmann von Vysocina, Jiří Běhounek. Als Hauptthemen nannte er die aktuelle Situation im Zusammenhang mit Covid-19, die Bereiche Tourismus und Gesundheit, die Kooperation im Rahmen des Interreg-Programmes sowie die Vorbereitung des neuen Arbeitsprogrammes.
Von einem Arbeitstreffen, das auch ein „freundschaftliches Treffen“ sei, sprach die Kreishauptfrau von Südmähren, Ivana Stráská. Für sie sei das Thema Verkehr ein besonders Anliegen, so seien wichtige Anbindungen in beiden Ländern fertiggestellt worden. Beim Thema Atomenergie ortete sie „unterschiedliche Positionen“, das Projekt „health across“ sei „eine Muster-Zusammenarbeit in der Region“.
„Dieses Format funktioniert“, die Zusammenarbeit sei „exzellent“, zeigte sich auch der Kreishauptmann von Südböhmen, Bohumil Šimek, zufrieden. Auch er hob die Zusammenarbeit über Videokonferenzen während der Pandemie hervor, „sehr viele Fortschritte“ ortete er im Bereich der Flugrettung.
In Zuge eines weiteren Programmpunktes des Besuches von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in Vysocina wurde in Telč, aufbauend auf der guten und grenzüberschreitenden wissenschaftlichen Zusammenarbeit der Donau-Universität Krems und der Universität Telč, eine Absichtserklärung zur Vertiefung der gemeinsamen Kooperation unterzeichnet.
Die Absichtserklärung sieht neben dem intensiveren Austausch von Studierenden und Lehrenden, die transparente Kommunikation von Forschungsergebnissen vor. Darüber hinaus will man an der Entwicklung grenzüberschreitender Universitätslehrgänge arbeiten. „Der Wille und die klare Absicht, die wissenschaftliche Zusammenarbeit der Universitäten zu intensivieren, ist ein schönes Signal, dass unsere Regionen nicht nur im Bereich Tourismus und Gesundheit zusammenwachsen, sondern auch im Wissenschaftssektor“, zeigt sich Landeshauptfrau Mikl-Leitner erfreut.
Die Vernetzung mit europäischen Regionen, insbesondere mit den Nachbarregionen, ist für Niederösterreich seit jeher ein wichtiges Instrument, um sich auf europäischer Ebene Gehör zu verschaffen. Vielfältige Initiativen, wie zuletzt die Regionalförderung im mehrjährigen Finanzrahmen wieder verstärkt zu berücksichtigen, waren von Erfolg gekrönt.
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Arbeitsgespräch in Jihlava.
vorne Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Kreishauptmann Jiri Behounek (Vysocina), hinten: Kreishauptmann Bohumil Simek (Südmähren) und Kreishauptrau Ivana Straska (Südböhmen).
vorne Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Kreishauptmann Jiří Běhounek (Vysocina), mitte: Botschafterin Ivana Cervenkova und Kreishauptfrau Ivana Straska, hinten: Kreishauptmann Bohumil Šimek (Südmähren), stv. Kreishauptfrau Jana Fischerova (Vysocina), Botschafter Alexander Grubmayr und Landesrat Martin Eichtinger.
Unterzeichnung einer Absichtserklärung durch die Donau-Universität Krems und die Universität Krems, im Bild der Rektor der Donau-Universität Krems Friedrich Faulhammer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Kreishauptmann Jiri Behounek.
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