Im Museum Gugging sorgt eine Entscheidung von Kurator Adriano Pedrosa für große Freude: Der mit dem Art Brut Center in Gugging eng verbundenen Künstler Leopold Strobl ist von 20. April bis 24. November 2024 zur 60. Internationalen Kunst Ausstellung der La Biennale di Venezia mit dem Titel „Stranieri Ovuque – Foreigners everywhere“ eingeladen. Das Museum Gugging präsentiert noch bis 1. März 2026 in der Ausstellung „Gugging! Classic & Contemporary UPDATE“ einen gesamten Raum mit 45 Werken von Leopold Strobl. Werke des Künstlers sind auch in der Schau „fantastische orte. walla | strobl | vondal | fink“ von 12. September 2024 bis 16. März 2025 zu sehen. Am Sonntag, 5. Mai, um 15 Uhr ist Gisela Steinlechner, Autorin des Strobl-Beitrags im Biennale-Katalog, bei der Veranstaltungsreihe Museum Gugging im Gespräch zu Gast.
Die in Gugging präsentierten Werke stammen aus Leopold Strobls Hauptschaffensperiode, die 2014 begann. Er überarbeitet dabei Fotografien aus Zeitungen mit Farbstiften. „Strobl überzeichnet mit schwarzem Farbstift die abgebildeten Personen, Fahrzeuge oder auch Tiere und zieht mit diesem Stift auch seine Umrisslinien, die das Bild in eine neu geschaffene Landschaft einbetten“, beschreibt Nina Ansperger als wissenschaftliche und künstlerische Leiterin des Museums Gugging sein Werk. „Der Himmel nimmt einen besonderen Stellenwert in Strobls Schaffen ein und wird grün übermalt und alle weiteren Bildelemente gelb. Der gesamte Zeitungsausschnitt erfährt durch die Überarbeitung eine vollkommen neue Darstellung.“ Der Künstler arbeitet gerne mit Landschaften wie niederösterreichischen Kellergassen aber auch mit architektonischen Werken wie dem Wiener Stephansdom. Die Überarbeitung von Abbildungen von Kriegsschauplätzen verleiht den Bildern eine vom Künstler nicht intendierte tagespolitische Aktualität.
Der 1960 in Mistelbach (Niederösterreich) geborene Leopold Strobl ist seit seiner Kindheit künstlerisch tätig. Seit 2002 arbeitet er im Atelier Gugging, wobei seine Arbeiten seit 2019 an seinen Wohnsitzen in Poysdorf und Kritzendorf (Niederösterreich) entstehen. Seit 2016 wird er von der Galerie Gugging vertreten und seit 2021 ist er im Museum Gugging ausgestellt. Seine Werke sind im MoMA (USA), in der Treger/Saint Silvestre Art Brut Collection (Portugal), in der abcd ART BRUT Collection (Frankreich) und in den Landessammlungen Niederösterreichs vertreten.
Am Samstag, 3. Februar, weihen Christian Reiner und Christian Weber um 15 Uhr mit der Performance „alles vielzusehr umsonst“ mit Texten von Ernst Herbeck vorgetragen mit Stimme und Kontrabass die neue Ausstellung „gugging! classic & contemporary UPDATE“ ein. Um 16 Uhr führt Kuratorin Nina Ansperger durch die adaptierte Ausstellung, die seit 2021 zu sehen ist und ursprünglich von Johann Feilacher kuratiert wurde. Sie legt bei der Führung einen Schwerpunkt auf die Werke von Leopold Strobl.
Nähere Informationen unter 0664/60499-911, Mag. phil. Florian Müller, E-Mail florian.mueller@museumgugging.at, www.museumnoe.at, bzw. Museum Gugging unter 02243/87087, E-Mail museum@museumgugging.at und www.museumgugging.at.
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