Der Bahnhof Mariazell wird modernisiert und zu einem Verkehrsknotenpunkt ausgebaut. LH-Stellvertreter Udo Landbauer und die Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek informierten heute bei einer Pressekonferenz beim Bahnhof Mariazell über das Projekt.
„Mit einem klaren Fokus auf die Zukunft investieren wir in den Ausbau und die Modernisierung des Mariazeller Bahnhofs. Wir wollen den historischen und traditionellen Charme des Bahnhofs bewahren, ihn jedoch zugleich an die Anforderungen einer zeitgemäßen Mobilität anpassen, sodass sich unsere Fahrgäste wohlfühlen und die Abwicklung des öffentlichen Verkehrs bestmöglich funktioniert“, sagte Landbauer, der auch betonte: „Die Mariazellerbahn ist seit jeher Lebensader und Impulsgeber für die Region sowie ein wesentlicher Tourismus- und Wirtschaftsfaktor. Und auch die Fahrgäste geben uns recht: So führten kürzlich 97 Prozent der Befragten des VCÖ-Bahntests an, dass sie mit unserer Schmalspurbahn sehr zufrieden sind.“
Der kontinuierliche Anstieg der Fahrgastzahlen 2023 auf 706.000 Fahrgäste, was einem Plus von 14,1 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht, unterstreicht eindrucksvoll die immense Bedeutung der Mariazeller Bahn für die Landsleute. Der Endbahnhof der Mariazellerbahn ist mit etwa 55.000 Fahrgästen pro Jahr ein stark frequentierter Bahnhof. Die bestehende Infrastruktur ist teilweise nicht mehr am Puls der Zeit. Die Erdbahnsteige sind nicht barrierefrei. „Das Hauptgebäude, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1907 das Erscheinungsbild des Bahnhofs Mariazell prägt, wird nach den Richtlinien der Denkmalpflege modernisiert“, sprach der LH-Stellvertreter einen weiteren Aspekt an. Die Projektkosten belaufen sich auf etwa zehn Millionen Euro, wobei die Hälfte vom Bund und jeweils ein Viertel von Steiermark und Niederösterreich getragen werden. „Sowohl für das Land Niederösterreich als auch für das Land Steiermark ist die Modernisierung des Bahnhofs Mariazell von wesentlicher Bedeutung. Die Wertschöpfung, die durch die Niederösterreich Bahnen in der Region generiert wird, kommt nicht nur den Niederösterreichern zugute – laut einer Conos Untersuchung aus dem Jahr 2008 entfällt etwa 50 Prozent der touristischen Wertschöpfung der Mariazellerbahn auf die Steiermark“, führte Landbauer weiter aus. Das Projekt wird vom 26. Februar bis zum 22. November 2024 in drei Bauetappen umgesetzt.
„Bei dem Vorhaben werden unter anderem acht neue Weichen verbaut, 1.714 Meter Gleise, 1.941 Stück Schwellen sowie zwölf Kilometer Kabel verlegt“, führte Niederösterreich Bahnen Geschäftsführerin Barbara Komarek aus. Die 1. Etappe der Modernisierungsarbeiten findet im Rahmen der jährlichen Frühjahrsstreckensperre der Mariazellerbahn vom 26. Februar bis 30. April 2024 statt. Dabei wird die Strecke zwischen Hofstetten und Mariazell im Schienenersatzverkehr geführt und erste Vorarbeiten im Bahnhof Mariazell ausgeführt. Gleichzeitig wird in 500 Metern Entfernung ein Ersatzbahnhof errichtet, der mit 1. Mai 2024 in Betrieb geht.
Während der 2. Etappe, die bis 3. November 2024 andauert, finden ausschließlich die Umbauarbeiten am Bahnhof Mariazell statt. Der neue, barrierefreie Bahnsteig wird errichtet und die Gleise in dieser Bauphase dementsprechend neu verlegt. Im Gebäude werden der Warteraum und der Dienstantrittsraum für das Betriebspersonal modernisiert und barrierefreie WC-Anlagen installiert. Die bestehende Öl-Heizung wird durch eine Wärmepumpe getauscht. Im Zuge der 3. Etappe werden Nach-und Restarbeiten im Bahnhofsbereich Mariazell durchgeführt. Die Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs ist für 23. November 2024 geplant.
Die geplanten Modernisierungsarbeiten haben auch Auswirkungen auf den Fahrplan der Mariazellerbahn. In der 2. Etappe von 1. Mai bis 3. November 2024 verkehrt die Himmelstreppe zwischen St. Pölten und Mariazell Ersatzbahnhof zu den gewohnten Fahrzeiten. Der Panoramawagen fährt während dieser Zeit nur vormittags von St. Pölten bis Mitterbach. Von Mitterbach über Mariazell Ersatzbahnhof bis Mariazell Stadt (Busbahnhof) wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Am Nachmittag verkehrt kein Panoramawagen Richtung St. Pölten. Der Familienerlebniszug Ötscherbär und der Nostalgie-Dampfzug verkehren zwischen St. Pölten und Mitterbach in beide Richtungen. Von Mitterbach über Mariazell Ersatzbahnhof bis Mariazell Stadt (Busbahnhof) ist in beide Richtungen ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Um den Fahrgästen die Anreise direkt in die Stadt noch stressfreier zu gestalten, inkludiert jedes Mariazellerbahn-Ticket von 1. Mai bis 3. November 2024 die kostenlose Nutzung der Museumstramway Mariazell am Samstag, Sonn- und Feiertag zwischen Freizeitzentrum und Promenadenweg. Die Abfahrtsstelle der Tramway Richtung Stadt und Erlaufsee befindet sich in der Saison 2024 ebenfalls direkt beim Ersatzbahnhof.
Weitere Informationen: Katharina Heider-Fischer, MSc., Kommunikation Niederösterreich Bahnen, Telefon 02742 360 990-1311, Mobiltelefon 0676 566 24 53, E-Mail presse@niederoesterreichbahnen.at, bzw. Alexander Murlasits, Leitung Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Büro LHStv. Udo Landbauer, Mobiltelefon +43 676 812 13742, E-Mail alexander.murlasits@noel.gv.at
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