Um sich über die Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz auszutauschen, lud die MAG Menschen und Arbeit GmbH, gemeinsam mit der Essl Foundation und dem Land Niederösterreich gestern, Mittwoch, NÖ Unternehmen zum vierten Zero Project Unternehmensdialog in St. Pölten. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Menschen mit Behinderungen ein grundlegendes Recht darauf haben, ihr Leben selbst zu gestalten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und so unabhängig wie möglich zu sein. Als Land Niederösterreich setzen wir uns aktiv dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr die Ausnahme, sondern zur Normalität werden“, so Landesrätin Susanne Rosenkranz. „Initiativen wie die heutige zeigen eindrucksvoll, wie wertvoll die Potenziale von Menschen mit Behinderungen für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft sind. Niederösterreich kann und will auf diese Ressource am Arbeitsmarkt nicht verzichten - im Gegenteil: Wir sehen es als unsere Aufgabe, echte Chancen zu schaffen und Menschen mit Behinderungen aktiv zu fördern.“
Die Zero Project Unternehmensdialoge werfen seit 2017 österreichweit einen Blick auf die Chancen, die entstehen, wenn Menschen mit Behinderungen eingestellt werden. „Wir haben bei über 65 Dialogen in allen Bundesländern gemeinsam mit rund 200 Best Practice Beispielen bisher schon mehr als 2.000 Unternehmer und Unternehmerinnen angesprochen und für das Thema Menschen mit Behinderungen motiviert“, so Martin Essl, Gründer der Essl Foundation und Initiator der Zero Project Unternehmensdialoge.
Menschen mit Behinderung in ihrem Unternehmen zu beschäftigen, ist auch der MARKAS GmbH ein großes Anliegen. In einer Keynote teilte Gerlinde Tröstl-Katinger, die Geschäftsführerin des in St. Pölten ansässigen Betriebs, wie sie bis zum Jahr 2030 100 Mitarbeitende mit Behinderungen anstellen möchte. Aktuell sind es 40.
Neben der Beschäftigung standen beim heurigen Zero Project Unternehmensdialog in St. Pölten vor allem auch die Themen Ausbildung und Qualifizierung im Mittelpunkt. Eine abgeschlossene Ausbildung bzw. Qualifizierung trägt maßgeblich zur nachhaltigen Integration der Beschäftigten in den NÖ Arbeitsmarkt bei. „Vor allem bei Menschen mit Behinderungen ist der Wille zu arbeiten und somit an der Gesellschaft teilzuhaben, groß. Das AMS NÖ kann Mutmacher für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein“, so Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ Sandra Kern.
Inklusive neue Wege kann vom Ein-Personen-Unternehmen bis zum Konzern jeder gehen. Ihre Erfahrungen diesbezüglich teilten am Mittwoch Mitarbeitende und Führungskräfte von der NÖ Straßenbauabteilung Waidhofen an der Thaya, McDonald’s, Schneiderei Margit Zottl und SPAR.
Der erste Schritt ist meist der schwierigste, um mit einer Beeinträchtigung in Anstellung zu kommen. „Das SMS unterstützt, begleitet und berät auf beiden Seiten, die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit Behinderung und die Unternehmen. Unsere Projekte aus dem Netzwerk Berufliche Assistenz - kurz NEBA - begleiten von der Suche nach Arbeitskräften, über die Einstellung und auch während des gesamten Arbeitslebens", erklärt der Leiter des Sozialministeriumservice in Niederösterreich, Günther Widy. Eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen bietet das SMS in Niederösterreich mit dem NEBA Betriebsservice.
Hilfe bietet auch die MAG Menschen und Arbeit GmbH an, etwa mit dem Projekt 0>Handicap. „Es braucht drei Dinge, damit die Arbeitsmarktintegration gut gelingen kann: Unternehmen und Führungskräfte, die das Thema zu einer Priorität machen, motivierte Mitarbeitende, die es mit Leben füllen und die aktive Arbeit der Inklusion im Betrieb leisten und zu guter Letzt systemische Unterstützung. Letzteres bieten wir als MAG Menschen und Arbeit GmbH unter anderem mit unserem Projekt 0>Handicap an. Hier übernehmen wir das unternehmerische Risiko, indem wir die Personen zunächst bei uns anstellen. Wir begleiten in dieser Zeit Arbeitnehmende wie auch die Mitarbeitenden vor Ort “, erzählt Claire-Sophie Mörsen, Geschäftsführerin der MAG Menschen und Arbeit GmbH, aus der Praxis.
Deshalb investierte das Land Niederösterreich 2024 knapp 2,3 Millionen Euro in 0>Handicap und Saisonstart der MAG Menschen und Arbeit GmbH. Gemeinsam mit den beiden anderen Fördergebern, AMS NÖ und Sozialministeriumservice, wurden insgesamt 3,7 Millionen Euro investiert und dadurch 165 Teilnahmeplätze für Menschen mit Behinderungen finanziert. Mit Hilfe der MAG Menschen und Arbeit GmbH konnten im Jahr 2024 bereits 42 Personen mit Behinderungen von Unternehmen in ein fixes Dienstverhältnis übernommen werden.
Weitere Informationen: Sophie Seeböck, BA, Pressesprecherin MAG Menschen und Arbeit, Mobil: 0664/ 7800 3264, E-Mail: s.seeboeck@menschenundarbeit.at
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