Seit den Osterferien musste die Bergrettung im Schnitt täglich mindestens einmal ins alpine Gelände ausrücken, um Menschenleben zu retten. Bereits knapp 170 Einsätze mussten die rund 1350 ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergretter absolvieren. Darunter auch mehrtägige Spezialeinsätze, wie jene Suche nach dem am 1. Mai vermissten Mann, der schließlich nach Einsetzen des Tauwetters einen Monat später vom Ötscher geborgen werden musste.
“Das Einsatzgeschehen in lichten Höhen zeigt, dass unsere Bergretterinnen und Bergretter einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherheit in Niederösterreich leisten, wofür wir Danke sagen. Aber nicht nur mit Worten, sondern auch in Zeiten der Teuerung mit finanzieller Unterstützung in Form eines Teuerungsausgleichs”, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig ergänzt: “Die Einsatzbereitschaft verdient nicht nur unseren Respekt, sondern auch die beste Ausrüstung und den Erfordernissen angepasste Einsatzmittel, die wir der Bergrettung etwa in Form von Unterstützung für Fahrzeuge bereitstellen.”
Besonders oft musste die Bergrettung heuer zu Unverletzten-Rettungen ausrücken: “Es sind nicht nur die technischen Spezialeinsätze von in Not geratenen Spitzenalpinistinnen und -alpinisten, die auf Trab halten, sondern immer öfter unbedachte Hobbysportlerinnen und -sportler aufgrund von schlechter Vorbereitung oder mangelnder Ausrüstung”, sagt der Landesleiter der Bergrettung NÖ/W, Matthias Cernusca. “Und nicht immer ist der Dank der Bergrettung Lohn, sondern die Gewissheit, seine alpinen Fertigkeiten und Kenntnisse zum Wohl anderer eingesetzt zu haben”, so Cernusca.
Aber nicht nur klassische Alpinsportarten, sondern auch Trendsportarten wie das Downhillfahren gewinnen im Einsatzgeschehen an Bedeutung. Die Bergrettung musste heuer bereits rund 30 Mal zu Einsätzen auf Downhillstrecken ausrücken. Seit Beginn der Sommer- und Ferienzeit ist ein merkbarer Anstieg an Einsätzen zu verzeichnen, daher appelliert die Bergrettung NÖ/W: “Vorbereitung und Umsicht bei Touren im alpinen Gelände sind die Gebote der Stunde.”
Um den Erfordernissen weiterhin bestmöglich begegnen zu können, wird die Bergrettung NÖ/W von Wien in die blau-gelbe Landeshauptstadt übersiedeln. Die neue Landeszentrale am ehemaligen ÖAMTC-Stützpunkt in St. Pölten wird gerade final saniert und soll mit Ende des Sommers bezogen werden. “Die Freude ist riesengroß, dass unsere Bergrettung ‘nach Hause’ kommt. Wir wollen dem alpinen Ehrenamt hier die beste Infrastruktur auf der Höhe der Zeit bieten”, sagt die Landeshauptfrau. Die neue Zentrale soll eine moderne Infrastruktur, ausreichend Platz für alpintechnische Fortbildung, alpin-medizinische Schulungen, Jugendarbeit und genügend Raum für Einsatzfahrzeuge und Logistik bieten.
Die Bergrettung startet aber nicht nur räumlich in die Zukunft, sondern auch im Rahmen des Zukunftsprozesses 2030+. “Dabei wollen wir allen, die einen Beitrag zum alpinen Rettungswesen leisten wollen, die besten Rahmenbedingungen bieten: Mit spannenden Fortbildungsmöglichkeiten, Ehrenamt mit Teamgeist und im Freundeskreis und einer sinnstiftenden Tätigkeit”, sagt Landesleiter Matthias Cernusca. Damit will die Bergrettung vor allem auch den Nachwuchs ansprechen. So gibt es bereits in vielen der 30 Bergrettungs-Ortsstellen sehr gut besuchte Kinder- und Jugendgruppen, die mit Kletter-, Berg- und Fortbildungserlebnissen an das Bergrettungs- und Alpinwesen heranführt werden. Das findet bereits jetzt Niederschlag in der Entwicklung der Mitgliederzahlen: Jährlich freut sich die Bergrettung über konstant steigenden Zulauf motivierter Nachwuchs-Talente.
Weitere Informationen: Oliver Himmel, Bergrettung Reichenau, +43 676 81212399, oliver.himmel@bergrettung-nw.at
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