In Melk an der Donau wurde am heutigen Donnerstagnachmittag im Rahmen eines Pressegespräches das neue Gesundheitszentrum vorgestellt. Mit voraussichtlicher Inbetriebnahme 2023 wird dies die fünfte Primärversorgungseinheit (PVE) in Niederösterreich, zwei wurden im heurigen Jahr bereits eröffnet. Landesrat Martin Eichtinger: „Die Gesundheitszentren und Gesundheitsnetzwerke sind ein entscheidendes und wichtiges Instrument, das komplementär und als wertvolle Ergänzung zur hausärztlichen Versorgung, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Niederösterreich auch in Zukunft sicherstellen soll.“
Dem Landesrat war es zudem wichtig, darauf hinzuweisen, dass es für Gesundheitszentren, die entstehen oder in Gründung sind, auch die Möglichkeit einer Förderung im Rahmen des EU Aufbau- und Resilienzfonds (RRF) gibt. Gesamt stünden aus diesem Topf zur Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung rund 100 Millionen Euro für Projekte in Österreich zur Verfügung.
Eichtinger wünschte dem ersten rein weiblichen Gründerteam „alles Gute für die Gründungsphase, die notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen und schließlich für die Aufnahme des operativen Betriebes.“
Diesen Glückwünschen schloss sich der Vorsitzende des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse Norbert Fidler an, denn „PVEs sind ein ganz wichtiger Beitrag, die Versorgung der Patientinnen und Patienten zusätzlich sicherzustellen.“ Das Land NÖ, die Österreichische Gesundheitskasse, die Sozialversicherungsträger und die Niederösterreichische Ärztekammer werden das Vorzeigemodell PVE weiter forcieren und unterstützen, denn „es unterstützt die hausärztliche Versorgung und entlastet die Spitalsambulanzen.“
Vizepräsidentin und Kurienobfrau niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Niederösterreich, Dr. Martina Hasenhündl, wies in ihrem Statement darauf hin, dass die Medizin zunehmend weiblicher werde – beispielsweise gäbe es in Niederösterreich im Moment 700 Turnusärztinnen und 500 Turnusärzte, zwei Drittel im Fach Allgemeinmedizin seien Frauen. Gerade PVEs würden laut Hasenhündl die optimale Zusammenarbeitsform für Frauen in der Gesundheitsversorgung bieten, denn „Frauen brauchen andere Arbeitssituationen und Arbeitszeitmuster als ihre männlichen Kollegen“ und weiter: „Auch bei uns Ärztinnen sind Kinderbetreuung und das Führen der Familie immer noch Hauptberuf.“
Im Rahmen des Pressegespräches gratulierte auch der Melker Bürgermeister den drei Gründerinnen des neuen Gesundheitszentrums, DDr. Kisler, Dr. Kuran und Dr. Grünberger, und freute sich über „das zusätzliche Angebot im Gesundheitsbereich, das die Leistungen der bereits ansässigen Ärztinnen und Ärzte, des Landesklinikums Melk und des Pflege- und Betreuungszentrums perfekt ergänzt.“
Abschließend stellte DDr. Ida-Maria Kisler noch die Schwerpunkte des neuen Gesundheitszentrums vor: psychische Gesundheit, Wundmanagement, Geriatrie- und Palliativmedizin und betonte: „Wichtig ist vor allem, medizinische Versorgung neu zu denken und einen besonderen Blick auf Gesundheitsvor- und Gesundheitsnachsorge zu legen.“ Unter anderem werde man in Melk auch die Begleitung von chronischen Schmerzpatientinnen und -patienten sowie Menschen mit Fatigue-Syndrom, und Case und Care-Management anbieten.
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