Im Rahmen des EU-Horizon-Projekts ARCADIA besuchte eine neunköpfige Delegation aus der Region Skåne in Schweden Niederösterreich. Wie Skåne in Schweden ist auch Niederösterreich eine von fünf ausgewählten Modellregionen im europäischen Projekt ARCADIA. Ziel dieses EU-HORIZON-Projekts ist es, bis 2028 praxistaugliche, naturbasierte Lösungen zur Klimaanpassung zu entwickeln, die in ganz Europa angewendet werden können. Vor allem die Initiative des Blau-gelben Bodenbonus stößt auf das Interesse der Delegation. „Der Blau-gelbe Bodenbonus ist eines unserer Leuchtturmprojekte durch das wir seit zwei Jahren Entsiegelungs- und Schwammstadtprojekte fördern. Mehr als 20 Vorhaben wurden bereits eingereicht, die ersten 21 Projekte mit 2,3 Millionen Euro unterstützt. Ziel ist es, versiegelte Flächen aufzubrechen, die natürlichen Bodenfunktionen wiederherzustellen und so Hitzeinseln zu reduzieren sowie Regenwasser versickern zu lassen“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
In Niederösterreich werden verschiedene naturbasierte Lösungen in den Regionen Amstetten sowie in den KLAR!-Regionen Wagram und Mistelbach-Wolkersdorf erprobt und umgesetzt. Die KLAR!-Region Wagram setzt dabei auf Adaptionen in der Landwirtschaft wie Multifunktionshecken und Pufferstreifen, die Erosion verhindern, die Bodenfruchtbarkeit fördern und gleichzeitig Lebensräume für zahlreiche Tierarten schaffen. Ein herausragendes Beispiel ist die siebenjährige Mehrnutzenhecke in Absdorf, die sowohl den Naturschutz unterstützt als auch die Bereitschaft für weitere Heckenprojekte in der Region steigert und nächstes Jahr erweitert wird.
Die schwedische Delegation, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Helsingborg, Lund, Malmö sowie dem Sustainable Business Hub der Region Skåne und der schwedischen Universität für Agrarwissenschaften in Uppsala, besichtigte diese innovativen Projekte, tauschte sich mit den niederösterreichischen Partnern aus und diskutierte, wie sowohl in Schweden als auch in Niederösterreich erfolgreiche Klimaanpassungslösungen entwickelt und umgesetzt werden können.
Neben den Besichtigungen von naturbasierten Lösungen fanden auch Exkursionen mit „Natur im Garten“ statt, unter anderem zur GARTEN TULLN und dem neu gestalteten und mit dem Blau-gelben Bodenbonus unterstützten Nibelungenplatz in Tulln, der mit großem Interesse als innovative Klimaanpassungsmaßnahmen eingeordnet wurde. Alice Petersson (Sustainable Business Hub): „Die Exkursionen waren für uns lehrreich und inspirierend zugleich. Die Ergebnisse aus der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Landwirten, politischer Vertretung und den Gemeinden haben uns gezeigt, wie Maßnahmen auf den Boden gebracht werden.“
Das ARCADIA-Projekt wird in Niederösterreich von einem Konsortium bestehend aus der Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft des Landes NÖ, der NÖ Agrarbezirksbehörde, der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ (eNu), „Natur im Garten“ sowie ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur, mit wissenschaftlicher Begleitung von GeoSphere Austria umgesetzt. Tino Blondiau von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich ergänzte: „Die internationale Zusammenarbeit unterstützt uns bei der Entwicklung von klimafitten Lösungen für die Herausforderungen unserer NÖ Gemeinden.“ Besuche wie diese seien ein Aushängeschild für die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg.
Weitere Informationen: NÖ Energie- und Umweltagentur, Mag. Stefan Kaiser, Stabstelle Public Relations & Affairs, Handynummer +43 676 83688569, E-Mail stefan.kaiser@enu.at, www.eNu.at
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