20.11.2017 | 12:46

Niederösterreich startet Arbeiten für neues Energie- und Klimaprogramm

LH-Stv. Pernkopf: Strom in Niederösterreich seit zwei Jahren zu 100 Prozent aus Erneuerbarer Energie

Mit kleinen Schritten ging die Weltklimakonferenz in Bonn zu Ende. Einen weiteren großen Schritt setzt Niederösterreich, gibt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf bekannt: „Wir warten nicht auf die Ergebnisse internationaler Konferenzen, sondern setzen auf konkrete Taten. Schon seit zwei Jahren können wir in Niederösterreich 100 Prozent unseres Stroms aus Erneuerbarer Energie decken. Das hilft dem Klima und erzeugt Wertschöpfung und tausende Arbeitsplätze in unseren Regionen. Jetzt soll ein neues Klima- und Energieprogramm erarbeitet werden, das die Energiewende beschleunigt und uns weiterhin zum Vorreiter im Umwelt-und Klimaschutz macht.“

Schon 2004 wurde das 1. Klima- und Energieprogramm erarbeitet, 2007 hat Niederösterreich als erstes Bundesland den Klimaschutz in die Landesverfassung aufgenommen. Wenige Jahre später wurde ein konkreter Energiefahrplan erarbeitet, die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich gegründet und die blau-gelbe Energiebewegung als Mittmach-Plattform gestartet, bei der schon über 300.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mitgemacht haben. Durch große Anstrengungen und riesigem Engagement der Gemeinden, der Unternehmen und der Bevölkerung ist es vor zwei Jahren schließlich gelungen, das große Energieziel zu erreichen. Seitdem werden 100 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbarer Energie, aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse zu erzeugt.

Seither kam es zu einem weiteren Ausbau von 7.000 Photovoltaik-Anlagen und 150 Windrädern, mit denen zusätzliche 350.000 Haushalte mit sicherem und sauberem Strom versorgt werden können. Insgesamt erzeugen 31.000 PV-Anlagen, 654 Windkraftanlagen, fünf Groß- und 567 Kleinwasserkraftwerke und 107 Biomasse-Anlagen Erneuerbaren Strom, der 104 Prozent des niederösterreichischen Bedarfs deckt. Pernkopf: „Mit jedem zusätzlichen Prozent Erneuerbarer Energie drängen wir die Atomkraft, Öl und Gas zurück und erhöhen die Wertschöpfung im eigenen Land.“

„Mit unserer Energiewende sind wir zum Vorreiter geworden, während wir 104 Prozent des Stroms aus Erneuerbarer Energie erzeugen, liegt der EU-Schnitt erst bei 25 Prozent. Wir exportieren mittlerweile unser Know-how in Partnerregionen wie etwa nach Sachsen oder Västernorrlands in Nordschweden. Mit Baden-Württemberg und Kalifornien verbindet uns eine gemeinsame Klimaschutz-Initiative, die auch Arnold Schwarzenegger immer wieder betont und Niederösterreich als internationales Vorbild vorzeigt.“

Das bestehende Klima- und Energieprogramm hat seine Laufzeit bis zum Jahr 2020 und die meisten Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. Als nächster Schritt soll nun gemeinsam mit Experten ein neues Klima- und Energieprogramm erarbeitet werden, mit ganz klaren weiteren Initiativen zum Schutz des Klimas, zum Zurückdrängen der Atomkraft und zum Ausbau der Erneuerbaren Energie. Darin wird auch ein Verbot für den Einbau von Ölkessel in Neubauten ab 2019, der Ausbau der Elektromobilität, Unterstützung für die Gemeinden beim Umstieg auf saubere Energie, der Einsatz und die Entwicklung von Speichertechnologien sowie Initiativen für mehr Green Jobs in den Regionen enthalten sein.

Nähere Informationen: Büro LH-Stv. Pernkopf, DI Jürgen Maier, Telefon 02742/9005-12704, E-Mail lhstv.pernkopf@noel.gv.at

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