Auf Initiative des Ausschusses der Regionen Europas fand am Samstag, 23. Oktober 2021, der erste europäische grenzüberschreitende Bürgerdialog zum Thema „Mein Wunsch zur Zukunft Europas“ in Retz statt. Mit Landesrat Martin Eichtinger, dem stellvertretenden Kreishauptmann des tschechischen Kreises Südmähren Jiří Nantl, dem stellvertretenden Mitglied des AdR Sylva Kováčiková und Johannes Hahn, Mitglied der Europäischen Kommission, stellten sich erfahrene Europapolitiker der Diskussion mit der Bevölkerung und rückten damit einmal mehr die Zukunft Europas und seine Entwicklung in den Mittelpunkt.
Martin Eichtinger betonte das breite Commitment zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Niederösterreich und seinen Nachbarregionen: „In den vergangenen Jahren konnten wir großartige grenzüberschreitende Projekte umsetzen, die unmittelbaren Mehrwert für die Menschen in der Grenzregion haben. Vor allem im Gesundheitsbereich sind Leuchtturmprojekte entstanden, die europaweit als Vorzeigeprojekte gelten, wie das vor kurzem eröffnete grenzüberschreitende Gesundheitszentrum in Gmünd der niederösterreichischen Gesundheitsinitiative Healthacross“. Das grenzüberschreitende Gesundheitszentrum wurde von Kommissar Hahn im Vorfeld der Veranstaltung auch besucht.
„Gerade hier, wo einst der Eiserne Vorhang verlief, können wir die Wirkung Europas spüren: Es hat sich nicht nur als Friedensprojekt bewährt, sondern verbessert tagtäglich den Alltag vieler BürgerInnen. Europa verbindet uns über Grenzen hinweg und schafft Chancen in der Region. Es liegt an uns allen, die gemeinsame Zukunft in die Hand zu nehmen. Europa ist das, was wir daraus machen“, so Johannes Hahn.
Jiří Nantl freut sich: „Ich bin stolz darauf, dass wir eine so gute Kooperation zwischen Niederösterreich und Südmähren haben. Es hat sich gezeigt, dass die Grenzen zwischen unseren Regionen in den Köpfen der Menschen nicht mehr existieren. Dennoch müssen wir die Best Practice-Beispiele der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit weiter vorantreiben.“
Sylva Kováčiková ergänzte: „Das Zusammenleben im ländlichen Raum kann gut funktionieren, wenn grundlegende Infrastruktur wie Bildung, Anbindung an den öffentlichen Verkehr und Einbindung in die Gesundheitsversorgung sichergestellt werden. Genau deswegen ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Regionen und ihre Repräsentation auf EU-Ebene im Ausschuss der Regionen so wichtig.“
In Niederösterreich hat der Dialog mit der Bevölkerung Tradition. Seit drei Jahren finden daher regelmäßig die Salonveranstaltungen des Europa-Forum Wachau statt, die zentrale europapolitische Themen ins Zentrum stellen und die Bevölkerung zum Mitdiskutieren einladen.
Die jüngsten Ergebnisse des Europa-Forum Wachau und seiner Salons wurden unter wissenschaftlicher Begleitung der Donau-Universität Krems aus- und aufbereitet und in einem Forderungskatalog gesammelt. Konkret ließen sich drei Forderungen zu den Themen Selbstversorgungsicherheit, Nachhaltigkeit und Attraktivierung der Regionen ableiten. Besonders stolz ist man in Niederösterreich, diesen Forderungskatalog an prominenter Stelle in Brüssel übergeben zu haben, an Apostolos Tzitzikostas, den Präsidenten des Ausschusses der Regionen.
„Der erste grenzüberschreitende Dialog in Retz gemeinsam mit unseren Nachbarn aus Südmähren ist ein schöner Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung und des grenzübergreifenden Miteinanders“, so Eichtinger und bedankte sich bei den Partnern der Veranstaltung der Stadt Retz, dem Europa-Forum Wachau, der EUROPEDIRECT Infostelle des Landes Niederösterreichs und den Universitäten Donau-Universität Krems und Brünn für das Unterstützen der tollen Aktion.
Bereits am Nachmittag organisierte die Stadt Retz am Hauptplatz ein ‚Café Europa‘, um Interessierten die Gelegenheit zu geben, mit Lukas Mandl, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Vizebürgermeister Stefan Lang zu europapolitischen Entwicklungen zu diskutieren.
Weitere Informationen: Büro LR Eichtinger, Mag. Stefan Kaiser, Telefon 02742/9005-13443, E-Mail: stefan.kaiser@noel.gv.at
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