Niederösterreichs Forschungs- und Technologielandschaft nimmt weiter Fahrt auf: Gestern fand der Spatenstich für die nächste Ausbaustufe des Technologie- und Forschungszentrums Wiener Neustadt statt. „Moderne Spitzenforschung braucht die entsprechenden Rahmenbedingungen und das passende Umfeld. Mit dem Technikum 4, der neuen hochinnovativen Spezialimmobilie für besondere Laboranforderungen, erweitern wir das High-Tech-Angebot am Standort Wiener Neustadt. Diese Region ist bereits heute ein wichtiges internationales Aushängeschild im Bereichen Medizin- und Materialtechnologie“, freuten sich Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger und Bürgermeister Klaus Schneeberger.
1999 wurde am Standort Wiener Neustadt das niederösterreichweit erste Technologie- und Forschungszentrum errichtet. Seit damals wurden in den Ausbau des TFZ Wiener Neustadt mehr als 53 Millionen Euro investiert – niederösterreichweit beträgt das Investitionsvolumen in die insgesamt sechs TFZ mehr als 156 Millionen Euro. Damit wurden rund 49.000 Quadratmeter vermietbare Labor- und Büroflächen und über 1.100 High-Tech Arbeitsplätze geschaffen. Das mit 17.500 Quadratmetern flächenmäßig größte TFZ befindet sich in Wiener Neustadt. „Da für Speziallaborflächen eine Nachfrage besteht, die wir mit den bestehenden Räumlichkeiten nicht abdecken können, haben wir uns entschlossen, die nächste Ausbaustufe zu starten und mit einem Investment von rund 7,6 Millionen Euro das Technikum 4 zu errichten. Nach der Fertigstellung im ersten Quartal 2023 stehen den Forscherinnen und Forschern mehr als 1.100 Quadratmeter neue Spezial-Laborflächen zur Verfügung. Wir schaffen hier also neuen Raum für die Brain-Power in Wiener Neustadt“, erläuterte Danninger.
Die bereits 23-jährige Erfolgsgeschichte des Technologie- und Forschungszentrums Wiener Neustadt hat auch das Gesicht der Stadt mitgeprägt. Bürgermeister Klaus Schneeberger dazu: „Die Errichtung vom Technikum 4 ist die bislang 10. Ausbaustufe des TFZ Wiener Neustadt. Dieses stetige Wachstum hat dazu geführt, dass sich immer mehr forschungsaffine Unternehmen bei uns angesiedelt haben und der Forschungsstandort Wiener Neustadt national und international heute einen ausgezeichneten Ruf hat. Durch diese Spezialimmobilie für forschungsaffine Unternehmen und Institutionen wird der Technologietransfer am Standort gestärkt und ein Beitrag zur Modernisierung und Weiterentwicklung der industriellen Basis der Region geleistet.“
Ein Unternehmen, das am Forschungsstandort Wiener Neustadt seit rund 20 Jahren tätig ist, ist die AC2T research GmbH, das österreichische Kompetenzzentrum für Tribologie, mit derzeit rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Geschäftsführer Andreas Pauschitz hat durch den absehbaren Kapazitätsbedarf die Initiative für den neuen Gebäudeteil gegeben und dem Kompetenzzentrum für Tribologie auch bereits einen großen Teil der Räumlichkeiten im neuen Gebäude gesichert. Als unabhängiger Dienstleister erarbeitet das Kompetenzzentrum innovative Lösungen im Bereich Reibung, Verschleißminimierung, Schmierstoffanwendungen und Zuverlässigkeitserhöhung bei technischen Systemen, was schlussendlich immer auf das Ziel der Reduktion des Energie- und Materialeinsatzes hinausläuft. Die Überleitung von Wissensfortschritten in der Tribologie in die Praxis hat daher unmittelbar einen Einfluss auf unsere Umwelt. „Die heutigen Herausforderungen, etwa das Zukunftsthema Wasserstoff, werden nur bewältigbar sein, wenn Reibung und Verschleiß in technischen Systemen zur Herstellung und Nutzung von Wasserstoff optimal gestaltet sind. Hierzu sind für die notwendigen Experimente entsprechende Laborräumlichkeiten erforderlich, welche die Verwendung von Wasserstoff in gasförmiger oder flüssiger Form überhaupt erst ermöglichen. Im neuen Technikum 4 wird dies nun erstmals am Standort des Technologie- und Forschungszentrums Wiener Neustadt möglich gemacht. Damit werden die optimalen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums für Tribologie und des Technologie- und Forschungszentrums Wiener Neustadt geschaffen“, so der Wissenschaftler Andreas Pauschitz.
Errichtet und betrieben werden die Technologie- und Forschungszentren von ecoplus. „Als Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich sind wir sehr stolz darauf, dass wir unseren Beitrag dazu leisten können, dass Niederösterreich auch in Zukunft ein attraktiver Technologie-und Innovationsstandort bleibt. Der heutige Spatenstich ist nicht nur ein wichtiger Schritt für Wiener Neustadt, sondern zeigt auch, dass unser Konzept der Verzahnung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Ausbildung ein Erfolgsgarant ist. Damit werden einmal mehr die Weichen in Richtung Zukunft gestellt“, informierte ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki.
Weitere Informationen: Wirtschaftsagentur ecoplus, Markus Steinmaßl, Telefon 02742/9000 196 19, E-Mail m.steinmassl@ecoplus.at, bzw. Büro Landesrat Jochen Danninger, Mag. Andreas Csar, Telefon 02742/9005-12253, E-Mail andreas.csar@noel.gv.at.
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