Das „Haus der Wildnis“ in Lunz am See soll künftig das UNESCO-Weltnaturerbe „Wildnisgebiet Dürrenstein“ für jedermann erlebbar machen. Bislang war der Eintritt in das Naturjuwel im Scheibbser Bezirk lediglich auf 250 geführten Touren im Jahr beschränkt und das aus gutem Grund: Das Ökosystem mit den uralten, mächtigen Buchen im 400 Hektar großen Urwald Rothwald ist äußerst sensibel und darf zum Schutz dem Massentourismus nicht ausgesetzt werden. Abhilfe schafft da bald das „Haus der Wildnis“. Wann die Eröffnung stattfinden wird, hängt derzeit auch von der Corona-Situation ab. Fix ist: Die Arbeiten laufen auf Hochtouren.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf überzeugte sich bei einem Lokalaugenschein vom Baufortschritt. Mit Direktor Christoph Leditznig und Bürgermeister Josef Schachner besuchte er die Baustelle, die bereits Vielversprechendes für die Zukunft erahnen lässt: „Die Hülle ist fertig, nun muss das ‚Haus der Wildnis‘ noch mit Leben gefüllt werden. Dass dieses Projekt entstehen kann, verdanken wir auch vielen Spendern. Bund, Land und EU fördern das 6-Millionen-Euro-Haus, aber rund 2,5 Millionen Euro davon sind jetzt schon durch private Spenden finanziert. Durch Menschen und Wirtschaftsbetriebe, denen die Natur ein Anliegen ist, wofür ich sehr dankbar bin“, betont Pernkopf und sagt weiter: „Besonders freut es mich, dass wir mit dem ‚Haus der Wildnis‘ einen wichtigen Kristallisationskern in der Entwicklung der gesamten Region schaffen. Es wird Drehscheibe für Tourismus- und Naturvermittlung sowie Forschung im Bereich Wald, Wildnis und Wasser in der Region des Dürrensteins.“
Die Ausstellung, die nun in den Holzbau auf einer Fläche von 650 m2 einzieht, wird eine Mischung aus modernen Medien, wie Virtual Reality, interaktiven Stationen und Stationen zum Vertiefen. So machen ein großes Geländemodell in Kombination mit Filmen das Wildnisgebiet erlebbar. Ein Emotionsraum, der die vier Jahreszeiten im Urwald zeigt, zudem sind Stationen zur Interaktion zwischen Bäumen geplant. Zwei Aquarien demonstrieren die Auswirkungen des Klimawandels auf dem Lunzer See. Außerdem wird auch ein Bohrkern aus dem Lunzer See zur Schau gestellt. Natürlich wird es auch Stationen für Kinder und vieles mehr zu entdecken geben.
Bürgermeister Josef Schachner: „Wir freuen uns schon sehr auf die Fertigstellung und Eröffnung im nächsten Jahr. Auch rund um das Haus der Wildnis tut sich vieles, es wurde ein richtiger Boom ausgelöst,“ verweist er auf zwei Hotelprojekte, die in unmittelbarer Umgebung entstehen, und auf die Neugestaltung des Ortszentrums.
Das Haus selbst wurde von den Architekten MAURER&PARTNER entworfen. Dabei machten sie es sich zur Aufgabe, Wildnisgebiet, Nachhaltigkeit, Urwald, Natur und zeitgemäße Architektur zu verknüpfen. In Anlehnung an die Vorgänge in einem nicht bewirtschafteten, unberührten Wald basiert der Entwurfsgedanke auf dem Bild von fünf umgestürzten, übereinander liegenden Baumstämmen, die ineinander verschnitten sind und so einen Raum ausbilden. Ein eindeutiges Zeichen für natürliche Verwandlungsprozesse – aus Abgestorbenem wird wieder neues Leben.
Weitere Informationen: Büro LH-Stellvertreter Pernkopf, DI Jürgen Maier, Telefon 02742/9005-12704, E-Mail lhstv.pernkopf@noel.gv.at
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