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01.04.2025 | 09:15

Ukraine-Delegation rund um LH Mikl-Leitner und IV NÖ Präsident Ochsner traf Ministerpräsident Schmyhal

Wiederaufbau und wirtschaftliche Zusammenarbeit waren Hauptthemen bei Gespräch

Ukraine-Delegation rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner und ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzenden Jochen Danninger beim Arbeitsgespräch mit Ministerpräsident Denys Schmyhal, Wirtschaftsministerin Julija Swyrydenko, Infrastrukturminister Dmytro Kuleba und Energieminister German Galushchenko.
Ukraine-Delegation rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner und ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzenden Jochen Danninger beim Arbeitsgespräch mit Ministerpräsident Denys Schmyhal, Wirtschaftsministerin Julija Swyrydenko, Infrastrukturminister Dmytro Kuleba und Energieminister German Galushchenko.© NLK BurchhartDownload (1.4Mb)

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Präsident der Industriellenvereinigung NÖ, Kari Ochsner, trafen am gestrigen Montag im Rahmen ihrer Wirtschaftsdelegationsreise mit ukrainischen Regierungsvertretern zusammen. Neben Ministerpräsident Denys Schmyhal und Infrastrukturminister Dmytro Kuleba sprachen beide auch mit Energieminister German Galushchenko. Ziel des Gesprächs war es, die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Niederösterreich zu vertiefen und den Wiederaufbau in der Ukraine nachhaltig für beide Seiten zu gestalten.

Die Landeshauptfrau sprach im Anschluss von einer „großen Wertschätzung“ durch Ministerpräsident Denys Schmyhal. „Wir konnten das Gespräch nutzen, um unsere bilateralen Beziehungen weiter zu intensivieren. Mit unserer Wirtschaftsmission leisten wir dazu einen wichtigen Beitrag. Wir helfen damit aber auch unseren niederösterreichischen Unternehmen, hier ihr Know-how anzubieten, und damit den Wirtschaftsstandort Niederösterreich und die heimischen Arbeitsplätze zu stärken und zu sichern. Für uns geht es nämlich darum, im wirtschaftlichen Wettbewerb zur rechten Zeit vor Ort zu sein.“ Sie betonte, dass Europa, Österreich und Niederösterreich an der Seite der Ukraine stehen. „Heute durften wir einige Schauplätze besuchen und uns einen Überblick über die Situation in der Ukraine verschaffen. Diese Eindrücke haben uns bestärkt, die Zusammenarbeit mit der Ukraine weiter zu vertiefen. Die Ukraine kann sich auf Europa, Österreich und Niederösterreich verlassen“, unterstrich Mikl-Leitner.

„Wir wollen alles tun, um weiterhin humanitäre Hilfe zu leisten, und vor allem den Wiederaufbau sowie die Transformation der Ukraine hin zu westlichen Standards zu unterstützen. Dazu braucht es beide Seiten: die niederösterreichische und die ukrainische“, führte sie aus und bedankte sich herzlich bei der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung, die die Delegationsreise vorbereitet hatten. Weiters sprach die Landeshauptfrau den Gastgebern in der Ukraine ihren Dank für die Gastfreundschaft aus und betonte den gemeinsamen Willen zur Zusammenarbeit. „Es ist unser ausdrücklicher Wille, die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Wir brauchen die Ukraine, und sie braucht Europa. Es ist unsere Aufgabe, alles zu tun, damit Frieden herrscht und das ukrainische Volk wieder in Freiheit leben kann.“ Mikl-Leitner betonte zudem, dass man viele Unternehmen und viel Know-how habe: „Wir möchten dieses Wissen gerne mit den Menschen in der Ukraine teilen.“

Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal bedankte sich für das Gespräch mit der niederösterreichischen Delegation und sprach seinen Dank für die humanitäre Hilfe aus Niederösterreich aus. Weiters sagte er: „Ich danke den österreichischen Unternehmen, die in der Ukraine präsent sind. Herzlichen Dank an jene Firmen, die kein Risiko gescheut haben und geblieben sind. Ebenso danke ich allen österreichischen Unternehmen, die Russland verlassen haben.“ Darüber hinaus betonte er, dass die „österreichische Wirtschaft hier ihre Aktivitäten erweitert“. Der Wiederaufbau der Ukraine werde laut Schmyhal das größte Projekt der vergangenen 80 Jahre, von dem auch die österreichische Wirtschaft profitieren werde. Die „Verbündeten“ der Ukraine könnten von den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Landes profitieren. So nannte er unter anderem seltene Rohstoffe, die die Ukraine bereitstellen könne, sowie Möglichkeiten der Zusammenarbeit in Bereichen wie Baustoffe, Landwirtschaft (mit Blick auf die Nahrungsmittelsicherheit für Afrika), Digitalisierung und Dienstleistungen. „Lasst uns gemeinsam die Geschichte des Erfolgs schreiben“, sagte Premierminister Schmyhal.

Der Präsident der Industriellenvereinigung NÖ, Kari Ochsner, betonte, dass man „exzellente Gespräche“ mit der ukrainischen Regierung geführt habe. „Wir haben als Industrie darauf hingewiesen, dass wir für die gesamte Wirtschaft, insbesondere für Wertschöpfung, Frieden und Wiederaufbau stehen. Die Ukraine hat sich vorgenommen, beim Wiederaufbau nicht nur das Bestehende wiederherzustellen, sondern es besser zu machen. Hier können wir mit unserem hervorragenden Know-how sicher einen Beitrag leisten.“ Österreich sei, so Ochsner, ein Industrieland mit großer Expertise in den Bereichen Energiewirtschaft, Infrastruktur, Bahnindustrie, Maschinenbau, Fahrzeugbau, Pharma sowie in der Green-Tech-Industrie. „Gerade die Dekarbonisierung ist ein zentrales Thema, das die Ukraine im Wiederaufbau vorantreiben will, um unabhängig von russischem Öl und Gas zu werden.“ Ochsner sieht im Wiederaufbau große Chancen, die auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Österreich und der Ukraine beitragen könnten.

Bei einem gemeinsam mit der „Ukrainian Chamber of Commerce and Industry“ (UCCI) abgehaltenen Wirtschaftsforum wurden zudem vier „Memorandums of Understanding“ (MoUs) zwischen österreichischen und ukrainischen Partnern unterzeichnet. Eines dieser MoUs, zwischen der Industriellenvereinigung NÖ, der Wirtschaftskammer NÖ und der „State Energy Efficiency Agency of Ukraine“, hat das Ziel einer Kooperation in den Bereichen Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und grüne Technologien. Ein weiteres MoU zwischen dem Flughafen Wien und der „Airport Association of Ukraine“ unterstreicht die Partnerschaft zum Wiederaufbau der ukrainischen Flughafeninfrastruktur. Zudem gibt es ein MoU zwischen RAG Austria und EcoOptima zur Entwicklung eines großangelegten Wasserstoffprojekts in der Westukraine („H2EU+Store“). Ochsner Wärmepumpen und SAAE haben sich auf eine strategische Kooperation zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors sowie den Aufbau eines Produktionsstandorts in der Ukraine geeinigt.

Ein weiterer Programmpunkt am Montag war der Besuch des Militärflughafens Hostomel. Die Schlacht um den Flughafen Kiew-Hostomel im Jahr 2022 war eine gescheiterte Luftlandeoperation der russischen Streitkräfte, die von den Streitkräften der Ukraine zurückgeschlagen wurde. Dabei wurde auch das Frachtflugzeug Antonow An-225 zerstört, das heute als Mahnmal auf dem Rollfeld steht.

Im Anschluss an den Flughafen Hostomel besuchte die Delegation das Dorf Moschtschun. Moschtschun war Schauplatz der Abwehr der russischen Truppen vor Kyjiw im März 2022, die zahlreiche Todesopfer auf ukrainischer Seite forderte. Heute erinnert dort ein Denkmal an die gefallenen Männer und Burschen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte dazu: „Wir sind tief beeindruckt von alledem, was wir hier gesehen haben. Wir haben sehr viel Leid, zerstörte Häuser und zerstörte Infrastruktur gesehen. Aber wir haben auch sehr viel Kraft und Optimismus gesehen. Allesamt tief beeindruckende Erlebnisse, die uns bestärkt haben, dass Europa, Österreich und Niederösterreich weiterhin an der Seite der Ukraine stehen.“ Auch Kari Ochsner erklärte, dass „wir tief erschüttert sind über das, was wir heute gesehen haben.“ Die Wirtschaftsdelegation unter der Leitung von Ochsner besuchte zudem einige Betriebe. Oleksandr Kravchenko von „McKinsey Ukraine“ referierte über die wirtschaftliche Erholung der Ukraine nach Kriegsende und informierte über strategische Perspektiven.

Philipp Gady, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich sagte, „der heutige Tag ist für eine Interessensvertretung ein Tag vieler Emotionen – auf Kriegsfeldern zu stehen und auf der anderen Seite so viel Optimismus zu spüren ist sehr besonders. Wir als Wirtschaftskammer Österreich sind nicht nur Interessensvertreter, sondern versuchen allen Unternehmerinnen und Unternehmern auch beste Dienstleistungen zu geben. Wir sind sehr stolz, dass wir weltweit in 100 Ländern präsent sind. Auch in der Ukraine mit einem eigenen Außenhandelszentrum sind wir vor Ort. Besonders stolz macht uns, dass seit Kriegsbeginn nur vier Prozent der österreichischen Unternehmer die Ukraine verlassen mussten. Alle anderen sind hiergeblieben.“ Österreichs Wirtschaftsbetriebe waren vor dem Krieg sechstgrößter Investor in der Ukraine, mehr als eine Milliarde Euro wurde seitens der österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer investiert. „Unsere Betriebe beschäftigen in der Ukraine rund 60.000 Personen, 1.000 Unternehmer sind hier tätig und 200 haben Niederlassungen vor Ort“, so Gady. Wirtschaftskammer NÖ Vizepräsident Christian Moser unterstrich, dass man „nach einem ereignisreichen, langen Tag von vielen Eindrücken“ geprägt sei. „Unser Besuch ist ein starkes, wichtiges Zeichen der Solidarität. Wir sind mit ernsthaften Absichten hier und wir haben viele bilaterale Abkommen geschlossen. Und es gibt den großen Willen, am Aufbau des Landes mitzuwirken.“

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Energieminister German Galushchenko, Natalija Bojko (Beraterin des Premierministers), Infrastrukturminister Dmytro Kuleba, Ministerpräsident Denys Schmyhal, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender Jochen Danninger, Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner, Botschafter Arad Benkö, Industriellenvereinigung Österreich Vize-Generalsekretär Peter Koren und Wirtschaftskammer Österreich Vizepräsident Philipp Gady.
Energieminister German Galushchenko, Natalija Bojko (Beraterin des Premierministers), Infrastrukturminister Dmytro Kuleba, Ministerpräsident Denys Schmyhal, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender Jochen Danninger, Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner, Botschafter Arad Benkö, Industriellenvereinigung Österreich Vize-Generalsekretär Peter Koren und Wirtschaftskammer Österreich Vizepräsident Philipp Gady.© NLK BurchhartDownload (1.3Mb)

Energieminister German Galushchenko, Natalija Bojko (Beraterin des Premierministers), Infrastrukturminister Dmytro Kuleba, Ministerpräsident Denys Schmyhal, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender Jochen Danninger, Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner, Botschafter Arad Benkö, Industriellenvereinigung Österreich Vize-Generalsekretär Peter Koren und Wirtschaftskammer Österreich Vizepräsident Philipp Gady.

IV NÖ Präsident Kari Ochsner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä bei der Gedenkstätte Hostomel.
IV NÖ Präsident Kari Ochsner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä bei der Gedenkstätte Hostomel.© NLK BurchhartDownload (1.2Mb)

IV NÖ Präsident Kari Ochsner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä bei der Gedenkstätte Hostomel.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender und Botschafter Arad Benkö im Schützengraben bei der Gedenkstätte Hostomel.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender und Botschafter Arad Benkö im Schützengraben bei der Gedenkstätte Hostomel.© NLK BurchhartDownload (1.6Mb)

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzender und Botschafter Arad Benkö im Schützengraben bei der Gedenkstätte Hostomel.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner vor dem zerstörten Antonov-Frachtflugzeug.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner vor dem zerstörten Antonov-Frachtflugzeug.© NLK BurchhartDownload (1.2Mb)

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner vor dem zerstörten Antonov-Frachtflugzeug.

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