Das Institute of Science and Technology Austria in Klosterneuburg war am gestrigen Mittwochabend Schauplatz der Verleihung der Wissenschaftspreise des Landes Niederösterreich. Überreicht wurden die traditionsreichen Auszeichnungen von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter seien mit ihrer Arbeit „Botschafterinnen und Botschafter Niederösterreichs in die ganze Welt“, zeigte sich die Landeshauptfrau im Gespräch mit der Moderatorin des Abends, Nina Kraft, überzeugt. Das Land Niederösterreich investiere pro Jahr rund 90 bis 100 Millionen Euro in den Bereich der Wissenschaft: „So haben wir es geschafft, von einem weißen Fleck auf der Wissenschaftslandkarte zu einem starken Wissenschaftsstandort in Europa zu werden“. Als Beispiele dafür führte sie etwa den Campus in Krems, den Wissenschaftsstandort Tulln, MedAustron in Wiener Neustadt oder auch das ISTA in Klosterneuburg an. Hier werde man bis 2036 gemeinsam mit dem Bund 3,2 Milliarden Euro investieren, betonte sie: „Wir errichten die entsprechende Infrastruktur, damit hier Wissenschaft und Spitzenforschung auf Weltniveau stattfinden kann. Denn Wisssenschaft gibt Antworten auf die großen Fragen der Zukunft.“ Ziel sei es, „in den nächsten 20 Jahren einen Nobelpreis nach Niederösterreich zu holen“, so Mikl-Leitner.
„Wissenschaft und Forschung können Antworten geben auf die großen Fragen der Zeit und Lösungen bieten“, meinte auch LH-Stellvertreter Pernkopf in seiner Stellungnahme. „Wir wollen die besten Köpfe nach Niederösterreich holen, und dafür muss auch das Umfeld stimmen“, kündigte er weitere Investitionen in die Infrastruktur an. Die im Zuge des Abends überrreichten Preise sollen „Anerkennung und Wertschätzung für die Preisträgerinnen und Preisträger“ zum Ausdruck bringen, beonte er: „Denn sie sind wiederum auch Ansporn und Vorbild für andere“.
Präsident Martin Hetzer hieß die Gäste der Wissenschaftsgala am Campus willkommen. „Mit Gründung des ISTA hat das Land Niederösterreich zusammen mit dem Bund eine zukunftsorientierte Vision in die Realität umgesetzt“, hielt Hetzer fest. Aktuell seien 87 Forschungsgruppen mit rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 80 verschiedenen Ländern hier tätig, informierte er: „Bis 2036 wollen wir auf 150 Forschungsgruppen erweitern.“
Das Land Niederösterreich vergibt seit vielen Jahren für besondere wissenschaftliche Leistungen Würdigungs- und Anerkennungspreise. Der Würdigungspreis dient dabei der Würdigung des Gesamtwerks einer Wissenschafterin oder eines Wissenschafters von überregionaler Bedeutung. Der Anerkennungspreis dient der Förderung von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, die mit ihrem Schaffen bereits fachliche Anerkennung gefunden haben, ohne dass bereits ein Gesamtwerk vorliegt.
Die Würdigungspreise des Landes gingen heuer an den Mediziner Thomas Eiwegger vom Universitätsklinikum St. Pölten, der sich besonders mit dem Bereich der Immunologie beschäftigt, sowie Ludwig Huber von der Forschungsstation Haidlhof, der als einer der führenden Kognitionsbiologen gilt.
Die Anerkennungspreise des Jahres 2024 wurden überreicht an Dan Alistarh vom Institute of Science and Technology Austria in Klosterneuburg für seine Forschungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, an Michaela Griesser vom IFA Tulln, die sich in ihrer Habilitationsschrift mit der Reifestörung von Trauben beschäftigt, an Mathias Harzhauser vom Naturhistorischen Museum Wien, der in seiner Forschung vor allem an Fossilien und Ablagerungen der Erdneuzeit arbeitet, sowie an das Forschungsteam Domestikation vom Wolfsforschungszentrum Ernstbrunn, bestehend aus Zsofia Viranyi, Friederike Range, Kurt Kotrschal und Sarah Marshall-Pescini.
Im Zuge der Veranstaltung wurde darüber hinaus auch der „Wissenschaft Zukunft Preis 2024“ vergeben, der wissenschaftliche Top-Leistungen junger Akademikerinnen und Akademiker am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere auszeichnet. Der Preis ist themenoffen, umfasst alle Wissenschaftsdisziplinen und hat keine Altersbeschränkung. Ausgezeichnet wurden: Ayfer Karapinar (Pädagogische Hochschule Niederösterreich), Lisa Schmalfuß (Universität für Bodenkultur Wien), Jasmin Willinger (Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften), Magdalena Fellner (JKU Linz/Universität für Weiterbildung Krems) und Florian Kitzler (Universität für Bodenkultur Wien).
Der Preis für innovative Hochschullehre, der besonders innovative Lehrdesigns in Lehrveranstaltungen hervorheben soll, ging an das Department Institut für Ausbildung der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (Andrea Bisanz, Elisabeth Fernbach, Tamara Katschnig und Richard Pirolt) für die Lehrveranstaltung „SEE-ing a better World - Social Entrepeneurship Education“. Mit dem Sonderpreis 2024 „Wissenschaft trifft Schule“ zum Call des Landes Niederösterreich in Kooperation mit der Innovationsstiftung Bildung wurden die Volksschule Wienerstraße Brunn/Gebirge für das Projekt „Eine neu eingesäte Blumenwiese - Ein Gewinn für die Artenvielfalt?“ sowie die Landessonderschule Hinterbrühl für das Projekt „Alles ist möglich“ geehrt.
Weitere Bilder
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf mit den Anerkennungspreisträgern Dan Alistrah (2. v. l), Michaela Griesser (3. v. l.), Mathias Harzhauser (2. v. r.) und dem Forschungsteam Domestikation, bestehend aus Sarah Marshall-Pescini, Friederike Range, Zsofia Viranyi und Kurt Kotrschal (2. Reihe von links nach rechts).
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf bei der Wissenschaftsgala 2024 mit Moderatorin Nina Kraft.
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