Die neue Sonderausstellung „Wider die Macht – Die Kunstsammlung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes“ im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten präsentiert von 26. Februar bis 15. Jänner 2023 erstmals die Kunstsammlung des DÖW. Einen Tag vor der morgigen Eröffnung durch Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister gab am heutigen Freitag das Kuratorenteam Christian Rapp, Ursula Schwarz und Christoph H. Benedikter im Haus der Geschichte Einblicke in die Schau.
„Die großartige Sammlung des DÖW umfasst sowohl Werke aus den Jahren bis 1945 als auch danach entstandene“, erläuterte dabei Christian Rapp, zudem wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte. Dementsprechend sei die Schau auch zweigeteilt: „Der erste Raum zeigt notdürftige, im Verborgenen und oft unter Lebensgefahr entstandene Arbeiten aus Lagern und Gefängnissen, der zweite Raum zeigt die unterschiedlichen Arten der künstlerischen Verarbeitung der Belastungen und Traumata nach 1945“.
„Wir freuen uns sehr, dass unsere Kunstsammlung erstmals in ihrer Gesamtheit ausgestellt werden kann“, betonte Ursula Schwarz vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: „Im 1963 gegründeten DÖW haben sich von Anfang an Kunstwerke in den Aktenbeständen befunden, ab den 1970-Jahren ergänzt durch Arbeiten von Künstlern wie Alfred Hrdlicka. Die Werke sind bislang nur in den Räumlichkeiten des DÖW und damit nicht im öffentlichen Raum zu sehen gewesen, abgesehen von kleinen Teilen 2015 bei den Wiener Festwochen und 2016 in Graz“.
Christoph H. Benedikter, der die Werke bei einem Besuch des DÖW entdeckt hat, sagte: „Es war ein jahrelanges wissenschaftliches Projekt, die Sammlung – auch konservatorisch – entsprechend aufzubereiten. Die Präsentation im Haus der Geschichte soll nur der Auftakt sein, die Sammlung mit ihrer eminent zeithistorischen Dimension auch später öffentlich zu präsentieren“.
Von den 200 Werken der Kunstsammlung des DÖW werden im Haus der Geschichte auf 600 Quadratmetern 150 gezeigt, die eindrucksvoll Geschichten vom Leben und Sterben in den Lagern, von Gewalt gegen Regimegegner, Juden und Roma, aber auch vom Kampf gegen Nationalsozialismus und Faschismus erzählen. Unter den 50 Künstlern befinden sich prominente Namen wie Alfred Hrdlicka, Adolf Frohner, Alfons Walde, Karl Stojka, Hans Maršálek und Heinrich Sussmann ebenso wie heute in Vergessenheit geratene Urheber, die es wiederzuentdecken gilt.
Ergänzt werden die Exponate durch vier - von Schülern des Privatgymnasiums Mary Ward in St. Pölten in Kooperation mit dem Erinnerungsbüro des Landestheaters produzierte – Kurzfilme auf der Basis autobiographischer Texte von in der Ausstellung vertretenen Künstlern. Zudem ist am 18. Mai im Cinema Paradiso St. Pölten der Dokumentarfilm „Widerstandsmomente“ von Jo Schmeiser zu sehen, ehe am 21. April im Zuge der Veranstaltungsreihe „Erzählte Geschichte“ der Katalog zur Ausstellung im Haus der Geschichte präsentiert wird.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag bzw. an Feiertagen von 9 bis 17 Uhr; nähere Informationen beim Museum Niederösterreich unter 02742/908090-0, e-mail info@museumnoe.at und www.museumnoe.at.
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