Im Haus für Natur des Museum Niederösterreich in St. Pölten wurden gestern, Mittwoch, die „Naturschutzpreise 2024“ von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Susanne Rosenkranz verliehen. Mit dem Preis, der in diesem Jahr unter dem Zeichen der Kooperationen und der Zusammenarbeit stand, zeichnet das Land Niederösterreich hervorragende Verdienste um den Schutz der heimischen Natur aus. Gerade in herausfordernden Zeiten brauche es die Kooperation, die Zusammenarbeit und das Miteinander, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, „vor allem, wenn es um Mutter Erde geht, um Natur- und Klimaschutz.“
In Niederösterreich sei Natur an allen Ecken und Enden spürbar: „Bei uns sind 94 Prozent Wiesen, Felder, Flüsse und Auen und nur sechs Prozent verbaut. Darauf passen wir unglaublich gut auf“, sagte sie und nannte als Beispiele die beiden Nationalparks, den größten Urwald Mitteleuropas oder auch das Haus der Wildnis in Lunz am See, „das sehr wichtig ist für unsere Kinder, weil sie hier Naturverbundenheit spüren können.“ Die Landeshauptfrau führte weiters aus, man versuche im Bundesland vor allem dem Flächenverbrauch mit einer Vielzahl an Entsiegelungsprojekten entgegenzuwirken. Zudem hob sie besonders Renaturierungsprojekte hervor, „wo wir alleine in den letzten Jahren in Niederösterreich mit 250 Millionen Euro 530 Renaturierungsprojekte umgesetzt haben.“
Mikl-Leitner sprach zudem davon, dass die vielfältige Natur Niederösterreichs auch wichtige Grundlage für den Tourismusstandort sei und betonte dabei: „Naturschutz und Tourismus schließen sich nicht aus.“ Ein Beispiel sei der Naturpark Ötscher-Tormäuer. „Das ,Yellowstone Niederösterreichs´, auf das wir wirklich stolz sind. Es ist eine unglaublich schöne Region mit dem Naturparkzentrum Ötscher Basis, wo auch Natur erklärt und Naturwissen vermittelt wird.“ Die Landeshauptfrau sagte weiteres: „Unsere Gäste kommen gerne, weil sie bei uns die wunderbare Natur beim Wandern oder Radfahren genießen können, in Kombination mit unseren Kulturangeboten und nicht zu vergessen die Kulinarik.“ An dieser Stelle hob sie die Berghütten hervor, die man seitens des Landes mit dem NÖ Schutzhüttenpaket zur Instandhaltung unterstütze. Mikl-Leitner meinte abschließend, Niederösterreich leiste im Natur- und Umweltschutz besonders viel. Sie dankte hier allen voran den Gemeinden, Bürgerinnen und Bürgern, „die sich immer wieder aktiv einbringen und ein großes Stück Arbeit leisten, um unsere Natur zu schützen.“
Landesrätin Susanne Rosenkranz meinte, man müsse Bewusstsein dafür schaffen, „dass es notwendig ist, Natur zu erhalten.“ Sie nannte beispielhaft besondere Arten von Trockenrasen, um Verbuschung zu vermeiden, aber auch Projekte im Bereich Beweidung, „damit ganz besondere Pflanzen erhalten bleiben und besondere Kleinode nicht verschwinden. Hier leisten Schutzgebietsbetreuer großartige Arbeit“, unterstrich sie. Es sei wichtig, den Wert des Naturschutzes hervorzuheben, deshalb arbeite man „gut und eng mit den Gemeinden und der ländlichen Bevölkerung zusammen und dabei entstehen viele gute und wertvolle Projekte“, so die Landesrätin.
Rosenkranz, die in ihrer Zuständigkeit alle 20 in Niederösterreich befindlichen Naturparks kennengelernt habe, meinte zu deren Bedeutung: „Das sind wunderbare, vielfältige Naturgebiete, die nicht nur für den Tourismus wertvoll sind, sondern vor allem große Aufgaben für unsere Gesellschaft bewältigen.“ Sie sprach hier von vier Säulen. Die erste sei „der Schutz der Natur, von besonderen Lebenswelten für Pflanzen und Tiere.“ Zweite Säule sei die Erholung in der Natur in einem geschützten Bereich. Dritte wichtige Säule sei die Bildung. „Hier müssen wir bei den Kindern anfangen und tun das mit unseren Naturparkschulen und -kindergärten, wo viel Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung im Naturschutz passiert“, erklärte sie. Als vierte große Säule nannte die Landesrätin die Regionalentwicklung, für die es viele Beispiele gebe, „wo mit den Menschen vor Ort, mit den Unternehmen und den Landwirten, große Kooperationen geschlossen werden, um die Vielfalt der niederösterreichischen Natur zu erhalten, weiterzuentwickeln und den nächsten Generationen intakt weiterzugeben.“
Bei der gestrigen Verleihung wurden zehn Förderungspreise im Sinne des vorbildhaften Wirkens von Josef Schöffel verliehen, die durch hervorragende Leistungen zum Schutz der heimischen Natur oder zur Vertiefung des Verständnisses der Bevölkerung für die heimische Natur beitragen. Das Naturschutzprojekt „Kulturlandschaftsverein Lainsitztal - Konzepte zum Erhalt naturschutzfachlich hochwertiger Kulturlandschaftsflächen“, das eine besonders innovative Kooperation darstellt und als Modell für ähnliche Initiativen in anderen Regionen zählt, wurde mit dem Sonderpreis ausgezeichnet, dotiert mit 2.500 Euro.
Weiter neun Geldpreise zu je 1.600 Euro wurden verliehen an den Verein Blockheide, die Lasselsberger GmbH & LANIUS, den Naturpark Jauerling-Wachau, den Naturpark Heidenreichsteiner Moor, die Gemeinde Leitzersdorf, den Verein Naturschutzhunde, die Kooperation Marktgemeinde Pfaffstätten, Stadtgemeinden Baden & Bad Vöslau, Biosphärenpark Wienerwald und Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken, außerdem an Fels am Wagram und an den Verein greensteps.
Weitere Bilder
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (Mitte) und Landesrätin Susanne Rosenkranz (3.v.re.) mit den Gewinnerinnen und Gewinnern der „Niederösterreichischen Naturschutzpreise 2024“
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