Das Förderprogramm „digi4wirtschaft“ wird verlängert. Ab 1. März stehen den niederösterreichischen Unternehmen somit wieder sechs Millionen Euro an Fördermittel für Digitalisierungsmaßnahmen zur Verfügung. Darüber informierten heute, Donnerstag, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftskammer NÖ Präsident Wolfgang Ecker und Franz Burger beim Sägewerk und Holzhandel Burger in Rottersdorf.
Man sei heute in Rottersdorf, um einerseits ein Best-Practice-Beispiel der Digitalisierungsoffensive zu zeigen und andererseits die Neuauflage des Förderprogrammes „digi4wirtschaft“ zu präsentieren, erklärte die Landeshauptfrau eingangs. „Die Digitalisierung bringt enorme Chancen mit sich, aber auch sehr viele Herausforderungen. Die Familie Burger hat sich all diesen Herausforderungen gestellt und ihre gesamte IT-Infrastruktur erneuert, das Warenwirtschaftssystem verbessert und vor allem auch ein Portal für Gewerbekunden eingerichtet. Sie hat sich somit fit für die Zukunft gemacht, Effizienzsteigerungen erreicht und ein besseres Service für die Kundinnen und Kunden erzielen können“, sagte Mikl-Leitner. „digi4Wirtschaft“ gebe es seit mittlerweile vier Jahren und das Programm sei eine Erfolgsgeschichte. „Es geht uns darum, die Digitalisierung voranzutreiben, den Unternehmen zu helfen, sich in der digitalen Welt zu behaupten und optimal positionieren können“, ergänzte sie.
Diese gemeinsame Initiative des Landes Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich habe es zum Ziel, die Unternehmen auf den Zukunftsweg zu begleiten. „Das Impulsprogramm ‚digi4wirtschaft‘ basiert auf drei Säulen: Zum ersten gibt es ‚digi kickstart‘, das sind Workshops, wo es darum geht, Best-Practice-Beispiele in den Mittelpunkt zu stellen, Zukunftsperspektiven und Vorteile aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren. Bei der zweiten Säule geht es um Beratungsleistungen. Und bei der dritten Säule geht es um die konkrete Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Dafür gibt es finanzielle Unterstützung von bis zu 35.000 Euro pro Projekt“, nannte Landeshauptfrau Mikl-Leitner weitere Details. Ein Schwerpunkt sei es, Digitalisierungsprozesse voranzutreiben und Arbeitsabläufe effizienter zu machen. „Effizienzsteigerung ist das Gebot der Stunde, das ist heute wichtiger denn je“, unterstrich sie. In den vergangenen vier Jahren habe man mehr als 1.800 Projekte umsetzen und 34 Millionen Euro an Förderung ausschütten können. Mit diesen 34 Millionen sei es gelungen, 68,5 Millionen Euro in die Digitalisierung auszulösen. „Quer durchs Land ist dieses Förderprogramm gut angekommen, speziell im Industrieviertel und im Zentralraum wurden die meisten Förderungen abgeholt und Digitalisierungsprojekte umgesetzt“, führte Mikl-Leitner aus.
Auch für Wirtschaftskammer NÖ Präsident Wolfgang Ecker sei „digi4wirtschaft“ ein Erfolgsmodell: „Daher ist es uns als Wirtschaftskammer Niederösterreich wichtig, uns auch bei der Fortsetzung des Programms wieder finanziell zu beteiligen. Das machen wir aus vollster Überzeugung, weil wir wissen, dass dieses Geld 1:1 bei unseren Unternehmerinnen und Unternehmern ankommt.“ Er führte einige Digitalisierungsbeispiele an, unter anderem ein Unternehmen in Korneuburg, das alle Prozesse digitalisiert habe und dafür eine regional entwickelte Softwarelösung verwende. Weiters habe ein international tätiges Unternehmen im Bereich der Elektromobilität die wichtigsten Arbeitsprozesse digitalisiert und sich damit einen Wettbewerbsvorteil geschaffen. Ein Herzogenburger Betrieb habe einen Roboter angeschafft und in den Fertigungsprozess miteinfließen lassen. „Oder die Firma Burger, die ihre Arbeitsprozesse digitalisiert und die IT-Infrastruktur erneuert hat“, so der Präsident. Ecker kündigte an, dass am 19. März ein Webinar zur Verlängerung von „digi4Wirtschaft“ angeboten werde. Zusätzlich werde man im Bereich IT-Sicherheit die Angebote und die Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich, dem Haus der Digitalisierung und weiteren Partnern verstärken. Am 11. März finde eine Informationsveranstaltung zur EU-Richtlinie NIS2 statt, auch bei der Roadshow zur Cybersicherheit werde es weitere vier Termine geben. Gemeinsam mit den „Technologie- und InnovationsPartner“ des Landes und der Wirtschaftskammer werde man darüber hinaus ein Pilotprojekt zur IT-Sicherheit durchführen.
Franz Burger stellte sich vor einigen Jahren die Frage, wie man in einem Sägewerk die Digitalisierung nutzen könne: „Es gibt 290 Sägewerke in Niederösterreich – vom kleinen Ein-Mann-Betrieb bis zum Industriebetrieb – genau dazwischen liegt die Herausforderung für die Unternehmen.“ Sein Sohn habe sich die internen Abläufe der Warenwirtschaft im eigenen Betrieb im Rahmen eines Maturaprojektes angesehen und das Digitalisierungspotenzial erhoben. Im Rahmen von „digi4wirtschaft“ habe man den drei Punkte umfassenden Plan des Förderprogrammes durchlaufen und das Projekt umgesetzt. Heute biete Burger unter anderem ein digitales Kundenportal und habe die komplette Warenwirtschaft digitalisiert. „Eine funktionierende Warenwirtschaft ist die Basis für alle weiteren Schritte“, sagte Franz Burger und ergänzte: „Wir haben am ganzen Lagerplatz eine Glasfaserleitung verlegt und können alle Wareneingänge und Warenausgänge digital erfassen. Somit wird die Zettelwirtschaft weniger, das hilft uns in der gesamten Arbeit.“
Detaillierte Informationen und das Antragsformular zum Impulsprogramm „digi4wirtschaft“ sind ab 1. März 2024 ab 9 Uhr unter digi4wirtschaft.at zu finden.
Weitere Bilder
Simon und Franz Burger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftskammer NÖ Präsident Wolfgang Ecker und Maria Burger (v.l.n.r.) bei der Pressekonferenz bei der Firma Burger in Rottersdorf.
Wirtschaftskammer NÖ Präsident Wolfgang Ecker, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Franz Burger beim Rundgang durch die Firma Burger.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Gespräch mit Mitarbeitern der Firma Burger.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Gespräch mit Mitarbeitern der Firma Burger.
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