2001 nahm der erste ecoplus Cluster die Arbeit auf. Seit damals sind Wirtschafts- und Innovations-Netzwerke entstanden, die auf gegenseitigem Vertrauen basieren und im Rahmen überbetrieblicher Kooperationsprojekte aktuelle Trends in die heimischen Betriebe bringen. „Die Cluster und Plattforme unserer Wirtschaftsagentur ecoplus stehen in ständigem Austausch mit den Unternehmen. Daher wissen sie auch, bei welchen Themen Unterstützungsbedarf gegeben ist und können schnell und flexibel darauf reagieren. Aktuell sind mehr als 600 Partner in den Clustern und Plattformen vernetzt. Damit zeigt die Halbjahresbilanz 2025, dass unsere Unternehmen auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten auf die Zusammenarbeit im Netzwerk setzen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner,
Im Rahmen der ecoplus Cluster & Plattformen wurden bisher rund 1.620 Projekte mit einem Projektvolumen von mehr als 74 Millionen Euro und einem Fördervolumen von fast 39 Millionen Euro erfolgreich umgesetzt. „In den betriebsübergreifenden Kooperationsprojekten, die den Schwerpunkt der Clusterarbeit bilden, werden Themen aufgegriffen, die für die erfolgreiche Weiterentwicklung der heimischen Wirtschaft von Bedeutung sind. Denn Forschung, Entwicklung, Innovation und Qualifizierung sind gerade für kleine und mittelständische Betriebe im Netzwerk oft leichter und wirtschaftlicher umzusetzen als im Alleingang“, erklärt die Landeshauptfrau. Das Cluster-Motto ‚Innovation durch Kooperation‘ habe daher auch nach über 20 Jahren nichts von seiner Aktualität verloren, denn es trage dazu bei, die Unternehmen fit für die Zukunft zu machen und den Wirtschaftsstandort Niederösterreich zu stärken. „Beides sind wichtige Bausteine, um die beste Zukunft für unsere Kinder zu schaffen“, unterstreicht Mikl-Leitner.
In Niederösterreich gibt es Cluster zu den wirtschaftlichen Stärkefeldern Nachhaltiges Bauen, Wohnen und Sanieren, Lebensmittel, Kunststoff sowie Mechatronik, wobei hier auch die Initiative EMI - Energie Mobilität Innovation angesiedelt ist. Als zusätzliches High-Tech-Angebot, um branchenübergreifende Querschnittsthemen noch besser bearbeiten zu können, gibt es seit 2021 Plattformen zu den Themenfeldern Green Transformation & Bioökonomie sowie Gesundheitstechnologie. Zu ausgewählten Themen wird hier quer durch alle Branchen zusätzliches Know-how generiert.
Die Projekte der ecoplus Cluster & Plattformen sind ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung und der Herausforderungen, die die Unternehmen zu bewältigen haben. Entsprechend vielfältig sind daher auch die Themen:
Im Projekt „Benchmarking für Tischler“ soll die Wettbewerbsfähigkeit der 16 teilnehmenden Betriebe durch anonymisierte Kennzahlenvergleiche gesteigert werden. Im Rahmen des Projekts, das vom ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster NÖ in Kooperation mit den Landesinnungen der Tischler und Holzgestalter Niederösterreich und Wien initiiert wurde, erfassen die Projektpartner wirtschaftliche Kennzahlen wie Auftragsvolumen, Personalkosten oder Materialeinsatz. Diese Daten werden anonymisiert und analysiert, um Stärken und Schwächen des eigenen Unternehmens zu identifizieren und so die Position am Markt zu stärken.
Pflanzliche Proteine sind ein wachsender Markt. Damit den Konsumentinnen und Konsumenten der Umstieg von tierischen Produkten auf ihre pflanzlichen Pendants leichtfällt, sollten die alternativen Produkte den Originalen möglichst ähnlich sein. Im kooperativen Qualifizierungsprojekt „Hedonik & Sensorik & Alternative Proteine – HESAP“ des Lebensmittel Cluster NÖ analysieren die Projektpartner die Erwartungshaltungen und Wünsche der Konsumentinnen und Konsumenten. Sensorik-Schnellmethoden helfen dabei, geplante Produktentwicklungen zu überprüfen und Fehlentwicklungen in diesem herausfordernden Produktfeld zu vermeiden.
Die EU-Verordnungen über recycelte Kunststoffe für den Lebensmittelkontakt stellen klar, dass Rezyklate nur dann in Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden dürfen, wenn sie keine gesundheitlichen Risiken bergen. In den überbetrieblichen Kooperationsprojekten „AURELIA“, „OneMoreTime“ und „SafeCycle“ des ecoplus Kunststoff-Cluster werden unterschiedliche Aspekte der Herstellung sicherer Rezyklate beleuchtet – von der automatisierten Analyse über das Verhalten bei Mehrfachverarbeitung bis zur Identifikation systemischer Verunreinigungen.
Tracking (Nachverfolgung) und Tracing (Rückverfolgung) sind zentrale Bestandteile moderner Logistik. Sie ermöglichen Unternehmen, den Standort von Produkten in Echtzeit zu bestimmen und so die Lagerverwaltung, Ressourcenplanung und Lieferkettenoptimierung transparenter und flexibler zu gestalten. Das zweijährige FFG Collective Research Projekt „LogiTRAAK“ des ecoplus Mechatronik-Cluster NÖ unterstützt Betriebe bei der technischen und wirtschaftlichen Evaluierung von Tracking- und Tracing-Technologien. Damit sollen Potenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette identifiziert und nutzbar gemacht werden.
Im Projekt „Weinviertel Energie Zukunft“ der Initiative EMI – Energie Mobilität Innovation, die im Rahmen des Mechatronik-Cluster NÖ umgesetzt wird, werden sowohl Unternehmen in den ecoplus Wirtschaftsparks Wolkersdorf, Mistelbach/Wilfersdorf und Poysdorf, als auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Energiegemeinschaft zusammengefasst. Zentrale Elemente sind ein neuer Gemeinschaftsspeicher und ein eigens entwickeltes, KI-basiertes Management-Tool.
Biomethan hat die gleichen chemischen Eigenschaften wie konventionelles Erdgas und kann damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten. Im Rahmen der Biomethaninitiative der ecoplus Plattform für Green Transformation & Bioökonomie wird im Detail untersucht, welche Biomethanpotenziale aus anaerober Vergärung, also der Zersetzung organischer Stoffe unter Luftabschluss, es in Niederösterreich gibt und welche volkswirtschaftlichen Effekte sich durch einen Ausbau ergeben würden.
Ein Schwerpunkt der ecoplus Plattform für Gesundheitstechnologie ist die Begleitung wichtiger heimischer Player bei ihren Vorhaben in zentralen medizinischen Themenfeldern wie etwa Onkologie. Bestes Beispiel ist die Teilnahme des Universitätsklinikums Wiener Neustadt und der NÖ Landesgesundheitsagentur an der EU-Initiative EUnetCCC, die von der ecoplus Plattform für Gesundheitstechnologie maßgeblich unterstützt und mitgestaltet wurde. Im Rahmen der Initiative arbeiten 163 Partner aus 31 Ländern an der Zukunft der Krebsbehandlung in der EU.
Die Cluster bilden gemeinsam mit den Technopolen und den Plattformen das NÖ Innovationsökosystem, das von ecoplus umgesetzt und von der Europäischen Union kofinanziert wird. „Unsere übergeordnete Aufgabe bei den Technopolen, Clustern und Plattformen ist es, die Potenziale für Technologietransfer aufzuzeigen und mit unserem Wissen darüber, was die Unternehmen benötigen, zu verknüpfen“, so ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki und ecoplus Prokurist und Bereichsleiter Unternehmen & Technologie Claus Zeppelzauer.
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(v.l.n.r.) Claus Zeppelzauer, ecoplus Prokurist und Bereichsleiter Unternehmen & Technologie, Christian Rupp, ALPLA Industrial Austria GmbH, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Otmar Ruhaltinger und Gabriel-Chemie Gesellschaft m.b.H. bei der Vorstellung des Kunststoff-Cluster Projekts „InCanPres“.
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